Was wäre ein Frühlingsbeet ohne Tulpen? Es gibt sie in den verschiedensten Farben. Ihre Blütenblätter sind plan, mehrfarbig, gepunktet, gestreift, geflammt, ja, manchmal sogar kariert. Und auch die Formenvielfalt ist riesig: eiförmig, pokalförmig, lilienblütig, gefranst, gefüllt, sternförmig, mit Kelchen, die einer Rose gleichen, und und und. Dabei bleibt der Frühlingsklassiker zeitlos modern – und wartet ob außergewöhnlich spektakulären Kultursorten und anmutigen Wildtulpen immer wieder mit besonderen Überraschungen auf. Wissenswertes rund um die Tulpe haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Name
Tulipa
Frucht
Kapselfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
locker, durchlässig
Wuchshöhe
je nach Art und Sorte 10–75 cm
Lichtverhältnisse
in der Regel vollsonnig, manche Sorten halbschattig
Verwendung
sonnige Blumenbeete, Blütenrasen, Schnittblumen
Wuchsform
Zwiebelblume
Winterhärte
voll frosthart
Blüte
Form: einfach oder gefüllt becherförmig; pokalförmig; gefranst; lange, schlanke Tepalen; sternförmig;
Farbe: einfarbig, zweifarbig, mehrfarbig, gemustert
Giftigkeit
leicht giftig
Blatt
lineal oder breit eiförmig, behaart oder unbehaart, manchmal rinnig oder am Rand wellig
Die Tulpe, Tulipa, ist eine Gattung mit etwa 100 Zwiebelpflanzenarten und gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Sie wächst gewöhnlich in heißen, trockenen Lebensräumen von Meereshöhe und Steppen bis in die Gebirge des gemäßigten Europas, Asiens und des Mittleren Ostens. Die meisten Arten stammen allerdings aus Zentralasien.
Aus der Türkei gelangte die Tulpe Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa. In den Niederlanden entstand am Ende des gleichen Jahrhunderts ein Zentrum der Zwiebelpflanzen- und damit auch der Tulpenzucht. Bis heute sind die Niederlanden für ihre bunten Tulpenfelder bekannt.
Sie möchten Tulpen im Garten pflanzen? Wählen Sie offen präsentierte oder in Netze verpackte Blumenzwiebeln, die Sie vor dem Kauf begutachten können. Von guter Qualität zeugen stattliche Tulpenzwiebeln, die sich glatt, fest und trocken anfühlen. Die Zwiebelgröße hängt natürlich auch von der Tulpenart ab – Wildtulpen sind oft kleiner als die Kultursorten.
Die Zwiebeln dürfen noch nicht ausgetrieben sein und sollten keine Dellen oder weiche, sichtlich eingefallene Stellen aufweisen. Untersuchen Sie auch auf Anzeichen von Fäulnis. Kleine Macken oder leichte Beschädigungen an der äußeren, hellbraunen Haut sind aber nicht tragisch.
Wann kann man Tulpenzwiebeln kaufen?
Die Zwiebeln der Tulpe sind im Handel ab September erhältlich, also kurz bevor die Pflanzzeit beginnt.
Frühlingsblüher wie Tulpen bringt man am besten zwischen Oktober und November in den Gartenboden. Direkt nachdem man die Tulpenzwiebeln in die Erde gesteckt hat, beginnen sie, Wurzeln sowie Blüten- und Blattanlagen auszubilden. Die niedrigen Temperaturen im Winter sind zudem ausschlaggebend für die Blüteninduktion. Tulpen können nur blühen, wenn sie für längere Zeit einem Kältereiz ausgesetzt waren. Der Herbst ist also die ideale Pflanzzeit für Tulpenzwiebeln.
Die Temperaturen sollten sich über mehrere Tage zwischen 0 und 10 Grad Celsius bewegen. Ist es noch zu warm, könnten die Tulpen verfrüht austreiben und würden dann im Winter erfrieren.
Die meisten Tulpen bevorzugen vollsonnige und warme Standorte. Dort haben sie optimale Wachstumsbedingungen und können kräftig blühen. Ohne direkte Sonne, aber hell, kommen einige von ihnen ebenfalls zurecht, bilden dann aber gegebenenfalls kleinere Blüten aus. Zudem sollten Tulpe vor kräftigen Winden geschützt stehen.
Der Gartenboden sollte fruchtbar und durchlässig sein, denn Tulpen und andere Zwiebelblumen reagieren empfindlich auf Staunässe. Bei stauender Feuchtigkeit verrotten die Zwiebeln im Boden. Lehmige und schwere Böden sind darum weniger gut geeignet. Mithilfe von Sand können solche Gartenböden aber angepasst werden. Auch ein Sandbett von mehreren Zentimetern, das beim Einpflanzen eingestreut wird, verbessert den Wasserabfluss. Der pH-Wert sollte ungefähr im neutralen Bereich liegen. Ein saurer Wert lässt sich mit einer Kalkung, zwei bis drei Wochen vor der Pflanzung, erreichen.
Vermeiden Sie nach dem Kauf längere Lagerzeiten, damit die Zwiebeln vor der Pflanzung nicht eintrocknen. Aber wie tief sollten die Zwiebelpflanzen gesetzt werden: Eine wichtige Faustregel beim Pflanzen von Blumenzwiebeln besagt: die Zwiebeln zweimal so tief in den Boden setzen, wie sie hoch sind. Auch Tulpenzwiebel sollten Sie mindestens doppelt, eher sogar dreimal so tief einsetzen – immer mit der Spitze nach oben.
Zum Pflanzen großer Zwiebeln verwendet man eine kleine Schaufel oder ein Pflanzholz. Sollen Tulpen in den Rasen integriert werden, sticht man an der vorgesehenen Stelle eine kleine Rasensode ab und deckt die gepflanzte Zwiebel anschließend wieder damit ab. Werden viele kleine Zwiebelchen als Gruppe in ein Beet gesetzt, können Sie auch eine flächige Mulde graben, um nicht für jede Pflanze ein eigenes Pflanzloch graben zu müssen.
Der Pflanzabstand beträgt je Art und Sorte zwischen 10 und 20 Zentimetern. Als Schutz vor Wühlmäusen kann ein Drahtkorb mit eingesetzt werden. Damit die Zwiebeln anwachsen, müssen Sie die Erde anschließend einmal gründlich wässern.
Gerne dürfen Tulpen auch in Pflanzgefäßen kultiviert werden. Entscheidend ist auch hier ein ungestörter Wasserabfluss. Platzieren Sie ein paar Tonscherben über den Drainagelöchern, damit sie nicht verstopfen. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde und Sand im Verhältnis von 1:1. Nach dem Pflanzen das Angießen nicht vergessen.
Damit Tulpen Jahr für Jahr Blüten bilden, müssen genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Regelmäßiges Düngen garantiert auch, dass die Tulpen nach ihrer vergleichsweise kurzen Vegetationsperiode genügend Reservestoffe in ihre Zwiebeln einlagern können.
Für prächtige Blüten und die Bildung von Nebenzwiebeln beziehungsweise Tochterknollen benötigen Knollen- und Zwiebelpflanzen allem voran Kalium und Phosphor. Eine stickstoffbetonte Düngung führt oft zu hoher Blattmasse, aber kleinen Tulpenblüten. Verwenden Sie organische Düngemittel, zum Beispiel Holzasche, Algenkalk oder Hornspäne. Alternativ kann man auf einen Zwiebeldünger aus dem Fachhandel zurückgreifen. Für Tulpen im Topf eignet sich organischer Flüssigdünger.
Vorsicht mit Kompost bei Tulpen
Beim Düngen im Garten greifen viele gerne auf den eigenen Kompost zurück. Der daraus entstehende Humus sorgt für bessere Feuchtigkeitsspeicherung und tut den meisten Pflanzen etwas Gutes. Tulpen bevorzugen allerdings einen mineralischen, leicht kalkhaltigen Boden. Der Kompost würde zudem die Wasserdurchlässigkeit verschlechtern.
Bei sehr nährstoffarmen Gartenböden kann eine erste leichte Düngung zeitgleich mit der Pflanzung im Herbst erfolgen. Ansonsten und in den folgenden Jahren werden Tulpen im Freiland knapp vor der Blütezeit, also Ende Februar oder Anfang März, gedüngt.
Zu viel Wasser schadet den meisten Tulpen. Freilandtulpen müssen Sie daher nur im Bedarfsfall wässern. Gießen Sie mäßig, wenn das Frühjahr besonders trocken ist. Tulpen in Kübeln sollten Sie während der Wachstumsperiode öfter wässern – immer dann, wenn die oberste Substratschicht angetrocknet ist.
Auf die Blüte folgt die Samenbildung, das ist bei Tulpen nicht anders als bei anderen Blumen. Sobald ihre Tulpen sich öffnen und schon leicht auseinanderfallen, nähert die Blüte sich dem Ende und die Bildung der Kapselfrüchte beginnt. Spätestens jetzt kappt man sie am Ansatz mit einer scharfen Schere. Damit verhindern Sie, dass die Tulpe ihre Kraft in Form von Nährstoffen in die Bildung der Samen investiert. So ist es dann auch wahrscheinlicher, dass sie im nächsten Frühjahr wieder austreiben und blühen kann.
Wichtig: Die Blätter der Tulpen dürfen nach der Blüte nicht abgeschnitten werden! Ist das Laub noch vollständig oder teilweise grün, hat die Tulpe noch keine Nahrungsreserven in ihre Zwiebel eingelagert. Im schlimmsten Fall bleibt dann im nächsten Jahr die Blüte aus. Bei Tulpen auf der Rasenfläche darf frühestens etwa acht Wochen nach der Blüte gemäht werden.er
Das jährliche Ausgraben der Zwiebeln macht zwar etwas mehr Arbeit, unterstützt aber in den meisten Fällen die Vitalität der Pflanzen. Zum einen, weil Tulpenzwiebeln es den Sommer über trocken bevorzugen. Besonders bei Tulpen, die im Staudenbeet oder zwischen Sommerblumen wachsen, würde sich der hohe Wasserbedarf der Stauden im Sommer schlecht auf die Tulpen auswirken. Zum anderen kann es passieren, dass die Zwiebeln sich mit den Jahren tiefer in den Boden schieben und so gegebenenfalls irgendwann nicht mehr die Oberfläche erreichen.
Wenn das Blattwerk vollständig vergilbt ist, können Sie die Zwiebeln aus dem Boden holen. Stechen Sie zum Ausgraben senkrecht neben der Zwiebel mit einer Grabegabel in den Boden, damit Sie diese durch leichtes Ruckeln vorsichtig aushebeln können.
Bei Bedarf kann man die Zwiebeln vor dem Einlagern behutsam säubern. Das Laub wird nur entfernt, wenn es vollständig eingetrocknet ist. In mit Zeitungspapier ausgelegten Holzkisten oder Kartons an einem dunklen, trockenen, kühlen Ort werden die Zwiebeln anschließend gelagert. Ab September kann man sie wieder auspflanzen, damit sie den nötigen Kältereiz erhalten.
Weitere Infos zu Pflanzung und Pflege:
Die meisten Tulpen blühen von Ende März bis Mai. Im April stehen sie meist in voller Blüte. Die Blütezeit variiert aber nicht nur je nach Art und Sorte, sondern ist unter anderem auch abhängig von den Temperaturen und der Witterung.
Die Zeit der Tulpenblüte können Sie verlängern, indem Sie verschiedene Sorten der Tulpe geschickt miteinander kombinieren. Achten Sie auf unterschiedliche Blühzeiten und pflanzen Sie die Sorten so gestaffelt, dass sie nacheinander blühen.
Pflanzen Sie beispielsweise eine frühblühende Wildtulpe (Tulipa praestans ‘Füselier‘ ist manchmal schon im Februar bereit) gemeinsam mit einer Kaufmannia-Tulpe, deren Blütephase auf jeden Fall bis Ende März oder April weiterreicht, und eine Viridiflora-Tulpe, deren Sorten oftmals bis Ende Mai durchhalten.
Gestaltungsideen rund um die Tulpe finden Sie in diesem Beitrag:
Damit Tulpen als Schnittblumen in der Vase möglichst lange frisch aussehen, schneidet man sie zunächst mit einem scharfen, sauberen Messer gerade an. Scheren sind ungeeignet, da sie Quetschungen an den Stielen und so die Wasseraufnahme stören. Befüllen Sie das Gefäß nur wenige Zentimeter hoch mit Wasser, da die weichen Stiele sonst schnell faulen könnten.
Die Tulpen lassen nach wenigen Tagen die Köpfe hängen? Dann leiden sie wahrscheinlich an Wassermangel. Überprüfen Sie den Wasserstand – ist er zu gering, muss Wasser nachgefüllt werden. Oft hilft es auch schon, die Stiele erneut anzuschneiden. Auch der Standort spielt eine Rolle. In der Nähe von Heizkörpern oder bei ständiger Zugluft verdunstet mehr Wasser und es muss öfter nachgefüllt werden.
Trick für lange frischbleibende Tulpensträuße: Versetzen Sie das Blumenwasser mit einer kleinen Prise Kristallzucker und wenigen Tropfen Essigessenz. Zucker versorgt mit Nährstoffen und Essig senkt das Risiko, dass sich Bakterien im Wasser vermehren.
Im Handel werden Tulpen meist schon kurz nach Weihnachten und Neujahr im Januar angeboten. Teilweise sind sie sogar bereits ab Dezember erhältlich. Im Freiland haben sie allerdings erst ab Ende März Saison und blühen bis in den Mai hinein. Hochsaison für Tulpen als Schnittblumen ist von Anfang März bis Ende April.
Woher kommen die Tulpen im Winter?
Bei den Tulpen, die im Handel bereits im Winter angeboten werden, handelt es sich in der Regel um Massenware aus den Niederlanden. Dort werden Tulpen in Gewächshäusern angebaut – unter enormen Energiebedarf. Dementsprechend schlecht ist die Ökobilanz der Schnittblumen im Winter.
Die einzige in Deutschland wild vorkommende Tulpenart ist die Wilde Tulpe (Tulipa sylvestris), auch als Weinberg-Tulpe oder Wald-Tulpe bekannt. Bedauerlicherweise schrumpft ihr Bestand zunehmend, sodass sie gemäß der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft wird. Nach der Bundesartenschutzverordnung dürfen die kleinen Wildtulpen mit den gelben Blüten weder gepflückt noch ausgegraben werden.
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