Die Ramblerrose 'Maria Lisa' verzaubert mit kleinen, ungefüllten Blüten. [Foto: AdobeStock_Elisabeth]

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Ramblerrosen: Romantische Kletterkünstler

Von GartenFlora

Mit ihrer überschwänglichen Blüte schmücken Ramblerrosen Pavillons, Rosenbögen, Lauben oder ganze Baumkronen. Ungefüllte Sorten werden eifrig von Insekten besucht, und später im Jahr können Sie sich an den zierenden Hagebutten erfreuen. Wir geben Tipps zur erfolgreichen Pflanzung und Pflege der malerischen Kletterrosen.

Schlingrosen mit Wuchskraft

Rambler zeichnen sich durch ein ausgesprochen üppiges Wachstum und unzählige, vergleichsweise kleine Blüten aus. Im Gegensatz zu den klassischen Kletterrosen (Climbern) sind ihre Triebe lang und biegsam. Einmal gepflanzt, erobern die Kletterkünstler fast selbstständig die Objekte der Wahl und verwandeln diese im Frühsommer in ein überbordendes Blütenmeer.

Die meisten Rambler blühen nur einmal im Jahr, dafür aber überreich. Mittlerweile sind jedoch auch etliche Neuzüchtungen erhältlich, die einen Folgeflor im Spätsommer entwickeln.

Mit ihrer wildwüchsigen Form sind Ramblerrosen ein romantisches Element in der klassischen Gartengestaltung.
Mit ihrer wildwüchsigen Form sind Ramblerrosen ein romantisches Element in der klassischen Gartengestaltung. [Foto: AdobeStock_Landrausch]

Die ersten Ramblerrosen entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts durch eine Kreuzung von chinesischen Büschelrosen (Rosa multiflora) und halbimmergrünen Kletterrosen (Rosa wichuraiana). Manche Sorten sind auch direkte Nachkommen von Wildrosen. Wichtige Elternarten sind zum Beispiel die Hundsrose (Rosa canina) und die Acker-Rose (Rosa arvensis). Der Begriff Rambler leitet sich von dem englischen Wort „ramble“ ab, was soviel wie „umherschweifen“ bedeutet.

Verwendung

Wenig Mühe und große Wirkung! Rambler eignen sich bestens für Areale, in denen sie sich frei entfalten können. Im Cottage-Garten erklimmen die charmanten Rosen kahle Mauern und Schuppen. Für den Bewuchs von Rosenbögen, Pergolen und Hausfassaden sind sie geradezu prädestiniert – und auch als Sichtschutz machen sie viel her. Selbst alte Obstbäume, Kiefern oder Robinien umweben sie gerne mit ihren geschmeidigen Trieben und entfalten so eine ungeheure Fernwirkung.

Achten Sie bei der Gartenplanung auf die Wuchseigenschaften der jeweiligen Rose! Wer größere Flächen oder stabile Gerüste begrünen möchte, kann durchaus einen starkwüchsigen Vertreter wählen. An einem Hauseingang wird jedoch ein ungebändigter, kräftiger Geselle schnell zum Problem. Im letzteren Fall ist eine kompakt bleibende, öfterblühende Sorte eine schöne Alternative.

Beliebte Rambler

  • ’Bobbie James‘: starkwüchsig, 400 bis 800 cm, einmalblühend. Schalenförmige Blüten in großen Büscheln, moschusartiger Duft, gut geeignet, um in Bäume zu klettern – ein Klassiker! 
  • ’Paul’s Himalayan Musk’: starkwüchsig, bis 10 m kletternd, einmalblühend, schön duftend, violett-rosafarbene, gefüllte Blüten.
  • ’Super Excelsa‘: „handliche“, öfterblühende Ramblerrose für einen Rosenbogen oder kleinere Lauben, 200 bis 300 cm.  Kleine, starkgefüllte Blüten in Büscheln, in rosaroter Farbe leuchtend. 
  • ’Maria Lisa‘ 300 bis 500 cm, einmalblühend. Leuchtend rosafarbene, einfache Blüten. Setzt schöne Hagebutten an. Die Triebe sind fast stachellos. 
‘Bobbie James' wächst gerne in Bäume.
‘Bobbie James‘ wächst gerne in Bäume. [Foto: AdobeStock_megakunstfoto]

Der geeignete Standort und Boden

Ramblerrosen mögen – wie alle Rosen – die Sonne, gedeihen aber am liebsten im Halbschatten. Der Platz sollte möglichst luftig ausfallen, damit die Blätter nach einem Regenguss wieder schnell abtrocknen können.

Im Gegensatz zu Climbern benötigen Rambler recht viel Platz. Pflanzen Sie daher nicht zu dicht an einer Wand und sorgen Sie dafür, dass Nachbarpflanzen einen gebührenden Abstand erhalten. Prüfen Sie zudem das auserkorene Rankgerüst, denn starkwüchsige Vertreter entwickeln im Lauf der Jahre ein beträchtliches Gewicht!

Die Kletterer tolerieren die meisten Böden, solange diese nährstoffreich, durchlässig und humos sind. Schwere Böden sollten Sie vor der Pflanzung großzügig mit Sand durchmischen. Leichte Böden versetzen Sie mit reifem Kompost und Bentonit. Auf diese Weise wird die Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verbessert.

Ein Baum als Kletterhilfe

Soll die Ramblerrose einen (stabilen, keinesfalls morschen!) Baum mit einer lichten Krone durchwachsen, beträgt der Abstand zum Stamm idealerweise einen Meter – auf diese Weise entsteht keine Wurzelkonkurrenz. Wählen Sie am besten die Nordseite des Baumes, damit die Rose zum Licht und somit in Richtung Kletterhilfe wächst. Alternativ pflanzen Sie den Strauch auf der Seite des Baumes, von der häufig der Wind kommt – dies beeinflusst ebenfalls die Wuchsrichtung. Benutzen Sie Seile, um die langen Rosentriebe zu den unteren Kronenästen des Baumes zu führen – den Rest schafft der Rambler dann von ganz alleine.

  • Tipp: Der Stamm sollte einen Durchmesser von mindestens 30 Zentimetern aufweisen, damit das Gehölz die Last der Rose sicher tragen kann.

Ramblerrosen pflanzen

Ramblerrosen können Sie im Herbst und Winter als wurzelnackte Exemplare erwerben. Pflanzen Sie diese möglichst an einem trockenen, frostfreien Tag. Häufeln Sie Herbstpflanzungen am besten gleich mit Rindenmulch oder Erde an und bringen Sie etwas Tannenreisig aus. Containerrosen können hingegen das ganze Jahr über gepflanzt werden. An heißen Sommertagen ist es jedoch für jede Rose mit Stress verbunden, wenn sie in der Blütezeit und bei hohen Temperaturen Wurzeln bilden soll.

Wurzelnackte Rosen werden vor dem Pflanzen eine Stunde im Wasserbad getränkt. Trockene Topfballen sollten Sie ebenfalls ins Wasser tauchen – so lange, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Graben Sie ein Loch, das doppelt so tief und breit wie der Wurzelballen ist. Der Abstand zu der Rankhilfe wird großzügig bemessen – er sollte für starkwüchsige Exemplare mindestens 30 Zentimeter betragen. Achten Sie darauf, dass sich die Veredelungsstelle etwa fünf Zentimeter tief in der Erde befindet – so ist der empfindliche Bereich der Rose bei Frösten gut geschützt. Wässern Sie anschließend gründlich.

Leiten Sie die Rosentriebe im ersten Jahr in die richtige Richtung. Später bahnen sie sich ihren weiteren Weg fast selbständig.

Tipp: Vermeiden Sie es, Ihre Kletterrose dort zu pflanzen, wo vorher ein Rosengewächs stand oder tauschen Sie die Erde im Pflanzloch großzügig aus. Die sogenannte Bodenmüdigkeit ist ein Phänomen, das zu Kümmerwuchs führen kann.

  • Rambler zählen zu den Spreizklimmern. Sie bilden keine Haftwurzeln aus, sondern finden mit ihren bestachelten Trieben Halt. Deshalb ist es hilfreich, wenn Sie die Rosen leicht schräg aufbinden.
  • Manche Sorten besitzen zudem recht schwere Blüten, die ohne eine Unterstützung leicht abknicken können. Ideal sind zum Beispiel Ranksysteme mit mehreren Senkrecht- und Waagerechtseilen.
‘Super Excelsa' ist auch für kleinere Gärten geeignet.
‘Super Excelsa‘ ist auch für kleinere Gärten geeignet. [Foto: AdobeStock_Elisabeth]

Ramblerrosen pflegen

Neu gepflanzte Rosen haben ihre Wurzelstruktur noch nicht entwickelt – daher sollten Sie aufmerksam und regelmäßig gießen. Wässern Sie auch ältere Exemplare bei Bedarf durchdringend, idealerweise früh am Morgen. Achten Sie darauf, dass die Blätter nicht benetzt werden, sonst haben Pilze ein leichtes Spiel.

Ab dem zweiten Standjahr erhalten die Rosen zweimal jährlich – im Frühjahr zum Austrieb und nochmals nach der Blüte – einen Dünger. Hierzu wird entweder Kompost oberflächlich eingearbeitet oder ein spezieller Rosendünger verabreicht. Wichtig: Anfang Juli sollten Sie die Nährstoffgabe einstellen, damit die neuen Triebe bis zu den ersten Frösten ausreifen können.

So schneiden Sie Ramblerrosen

Rambler bieten einen besonderen Vorteil: Sie benötigen keinen jährlichen Frühjahrsschnitt – bei einer Höhe von mehreren Metern wäre das ohnehin kaum zu bewältigen. Wenn die Kletterkünstler zu ausladend werden, können sie jedoch bei Bedarf in Form gebracht werden. Entfernen Sie dabei eng wachsende oder tote Triebe. Seitentriebe werden bis auf zwei oder drei Augen eingekürzt. Zusätzlich können Sie alle zwei oder drei Jahre ein paar ältere Triebe am Boden herausschneiden, um die Pflanze zu verjüngen.

Ein kräftiger Verjüngungsschnitt steht an, wenn die Rose im unteren Bereich kahl geworden ist oder die Größe des Strauchs als störend empfunden wird. Verschonen Sie dabei alle diesjährigen Triebe – den Rest schneiden Sie bodennah ab. Der richtige Zeitpunkt für alle Schnittmaßnahmen ist stets nach der Blüte.

Gut zu wissen:

  • Rambler blühen am zweijährigen Holz. Wird eine Pflanze radikal gestutzt, erholt sie sich zwar wieder, blüht aber erst im übernächsten Jahr.
  • Schneiden Sie Verblühtes nicht ab, wenn Sie sich an den Hagebutten erfreuen möchten!
Diese Ramblerrose ist eine eindrucksvolle Erscheinung im Cottage-Garten.
Diese Ramblerrose ist eine eindrucksvolle Erscheinung im Cottage-Garten. [Foto: © GartenFlora/Christian Gehler]

Krankheiten und Schädlinge

Wie andere Rosen auch, können Ramblerrosen anfällig für Schwarzfleckenkrankheit, Blattläuse und Echten Mehltau sein. Eine gute Gartenhygiene reduziert jedoch das Risiko einer Infektion. Entfernen Sie herabgefallenes Laub und schneiden Sie stets mit einer sauberen Gartenschere. Herbstmulch kann die Ausbreitung von Pilzinfektionen aus dem Boden verhindern.

Der Echte Mehltau ist ein hartnäckiger Pilz, der gerne Rosen befällt. Die Blätter und Blütenknospen sind dann im Sommer mit einer weißen, pudrigen Schicht bedeckt. Die Krankheit tritt häufig auf, wenn der Boden trocken, die Luftfeuchtigkeit hoch und die Luftbewegung schlecht ist. Zur Vorbeugung sollten Sie die Pflanzen in trockenen Sommern ausreichend und regelmäßig wässern. Sehr stark befallene Triebe sollten herausgeschnitten werden.

SABINE FAASS

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