Lassen Sie in Ihrem Garten blühende Beete für Insekten und duftende Erholungsoasen für sich selbst entstehen – und zwar mit Duft- und Würzkräutern. In den folgenden Abschnitten haben wir ein paar Ideen für Sie zusammengestellt. Und in Töpfen finden Gartenkräuter wie Petersilie und Co. sowieso immer ein Plätzchen.
Bei Gartenkräutern wie Petersilie, Dill, Kerbel und Schnittlauch ist die Sache klar: Von ihnen kann man während der Saison mehr als nur eine gute Handvoll gebrauchen. Darum bringt man sie am besten in eigenen Reihen in den Gemüsebeeten unter. Die Doldenblütler Kerbel und Petersilie lässt man in der Fruchtfolge rotieren. Dill darf sich selbst aussäen. Der mehrjährige Zwiebelverwandte Schnittlauch kann beispielsweise auch in erster Reihe als Beeteinfassung gepflanzt werden.
Rund um den kleinen Sitzplatz duftet es herb-aromatisch, wenn die Sonne die ätherischen Öle aus Blättern und Blüten von Thymian und Lavendel herauskitzelt. Ebenso freigiebig mit ihrem Duft sind Muskateller-Salbei und Ysop mit herb-zitroniger und Zitronen-Verbene mit fruchtig-zitroniger Note. Minzig duftet die Koreaminze (Agastache koreana), eher fruchtig zum Beispiel die Duftnessel (Agastache mexicana). Damaszener-Rosen und andere Duftrosen können das Gartenkräuter-Bukett ergänzen.
In einem klassisch angelegten Kräutergarten darf ein wenig Laisser-faire walten. Dost und Strauchbasilikum blühen, und die Insekten lieben diese Blütenparade! Waldmeister klettert vielleicht schon über die Einfassung, und Rucola darf so üppig wachsen, dass mal wieder eine Ernte fällig ist – oder ein Rückschnitt.
Liegt der Hang nach Süden, kann man dort einen Hort für mediterrane Kräuter schaffen. Thymian, Salbei, Currykraut, Eberraute und Co. mögen es nämlich gern sonnig und warm. Trockenmauern fangen zudem den Höhenunterschied auf. Dabei entstehen Beete, in denen Gartenkräuter üppig wachsen können. Eine Dränage sorgt zudem für durchlässigen Untergrund. Auch Zitronenverbene gedeiht wunderbar am Hang, muss im Spätherbst allerdings in ein frostfreies Winterquartier umziehen. Am Fuß von Mauern bleibt der Boden länger feucht. Dort wächst beispielsweise blaublühender Borretsch, der sich zuverlässig jedes Jahr aufs Neue aussät.
Selbst am Teich können Kräuter integriert werden. Ganz im Wasser hält es die Brunnenkresse aus, deren rettichscharfe Blättchen gut in die Frühlingsküche passen. Die Bach-Minze liebt den feuchten Boden und im sumpfigen Uferbereich gedeihen auch andere Minzen, Günsel und Bachbunge sowie verschiedene Heilkräuter wie Iris („Veilchenwurzel“) und Kalmus.
Verschiedene polsterartig wachsende Thymian-Arten, z.B. Thymus serpyllus, T. herba-barona und T. doerfleri, wirken schön neben Currykraut, Vietnamesischem Koriander und Meerrettich. Dabei hinterlassen die Gartenkräuter schon bei der leisesten Berührung ihren herb-würzigen Duft. Zwischen den Steinen kann sich auch ganz wunderbar Römische Kamille, auch Rasenkamille genannt, zu einem duftenden Kräuterteppich ausbreiten, der blumig-fruchtig duftet.
Auf wenig Raum ist Platz für eine ganze Kräuterwelt. Durch den schneckenförmigen Aufbau der Kräuterspirale und die verschiedenen Ebenen finden viele verschiedene Gartenkräuter dort einen idealen Ort zum Wachsen. Die vier Ebenen beziehungsweise Zonen sind mit unterschiedlichen Substraten gefüllt – eben ganz so, wie es die Kräuter brauchen. Oben in der mediterranen Zone ist der Boden sandig und mager. In der Normalzone darunter ist der Boden durchlässig und humos mit Sand- und Kompostanteil und in die feuchte Zone auf der unteren Ebene kommt schließlich komposthaltiger Gartenboden. Die Wasserzone kann aus einem Miniteich bestehen.
Auf halber Höhe ist die Normalzone mit durchlässigem und humosem Boden. Besonders Rucola, Kamille, Dill und Pimpinelle fühlen sich dort wohl. Ganz oben können mediterrane Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Salbei und Thymian wachsen. Unten gedeihen zum Beispiel Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Minze und Sauerampfer. Wer einen Miniteich integriert, schafft ein luftfeuchtes Mikroklima und so eine Tränke für Vögel und Insekten.
In schmalen Streifen können zum Beispiel wechselnd feinlaubige Thymiansorten (‘Compactus’, ‘Silver Queen’ und Zitronen-Thymian) mit goldlaubigem Dost ‘Thumbs Variety’ und violettem Salbei ‘Purpurascens’ gepflanzt werden. Im Hintergrund fasst vielleicht eine samtblättrige Apfel-Minze den Teppich ein.
Das wärme- und sonnenliebende Basilikum wächst anfangs recht langsam und kann im Gemüsebeet von seinen Nachbarn schon mal überwuchert werden. In Terrakotta-Töpfen, in ausrangierten Wein-, Obst oder auch Brotkörben kann es ungestört wachsen. Auch andere Gartenkräuter können so hervorgehoben werden, zum Beispiel Austernpflanze, Vietnamesischer Koriander oder Pilzkraut.
Auf der Trockenmauer wachsen Gartenkräuter wie Grünes Heiligenkraut und Lavendel genau in der richtigen Höhe, um beim Vorübergehen mit den Händen darüberstreichen zu können. Und wenn man kurz innehält, hört man es in den Blüten summen und brummen. Denn Insekten mögen die duftenden Blüten ebenso wie wir. Werden die beiden mediterranen Halbsträucher regelmäßig im Frühling zurückgeschnitten, bleiben sie kompakt.
NATALIE FASSMANN
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