Die Arten und Sorten des Drachenbaums (Dracaena) sind dekorative Zimmerpflanzen, die recht genügsam sind und selbst Anfängern keine Schwierigkeiten bereiten. Wir geben Tipps zur Pflanzung, Pflege und zum Schnitt.
Ob dunkelgrün oder panaschiert: Ein Drachenbaum ist mit seinen üppigen Blattschöpfen eine beliebte Zimmerpflanze, die wunderbar in moderne Wohnkonzepte passt. Im „Urban Jungle“ muss er nicht unbedingt am Fenster stehen – auch dunklere Ecken lassen sich mit ihm problemlos begrünen. In vielen Büros ist der Drachenbaum ebenfalls nicht mehr wegzudenken – zumal er den Ruf hat, das Raumklima positiv zu beeinflussen.
Drachenbäume gehören zu den Agavengewächsen (Agavoideae), die wiederum eine Unterfamilie der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) darstellen. Es gibt viele bewährte Vertreter für die Zimmerkultur – Dracaena drago, der Kanarische Drachenbaum, ist mit seinem ausladenden Wuchs wohl eine der bekanntesten Arten.
Typische Bäume sind sie in botanischem Sinne nicht, dennoch entwickeln die meisten Drachenbäume einen Stamm. Ihre Blätter erscheinen je nach Art und Sorte einfarbig grün, bunt-gestreift oder gepunktet.
Beliebte Drachenbaum-Arten
Drachenbäume stehen am besten ganzjährig hell und warm. Grünlaubige Arten tolerieren jedoch auch lichtärmere Standorte, wie sie beispielsweise an Nordfenstern zu finden sind. Direkte Sonneneinstrahlung mögen sie nicht – ihre Blätter trocknen sonst von den Spitzen her ein. Im Raum sollten Sie darauf achten, dass keine Zugluft herrscht.
Im Sommer können die Tropengewächse nach draußen umziehen. Aber auch hier gilt: Platzieren Sie die Pflanzen möglichst halbschattig. Es ist wichtig, dass Sie sie langsam an die Bedingungen auf dem Balkon oder der Terrasse gewöhnen, da es sonst zu unschönen Verbrennungen auf den Blättern kommen kann.
Tipp: Da ein Drachenbaum sich gerne stark zum Licht hin neigt, ist es empfehlenswert, ihn regelmäßig zu drehen, damit er gerade wächst.
Im Winter darf die Temperatur für viele Arten nicht unter 15 bis 18 Grad Celsius fallen. Der Wärmebedarf des Gerandeten Drachenbaums ist sogar etwas höher: Für ihn sollte das Thermometer ganzjährig mindestens 18 Grad Celsius anzeigen. Bodenkälte wird generell nicht gut vertragen.
Im Hinblick auf das Substrat sind Drachenbäume nicht besonders wählerisch. Eine hochwertige Zimmerpflanzenerde erfüllt alle Anforderungen der Exoten. Wird noch etwas Sand oder Blähton untergemischt, ist die ideale Durchlässigkeit garantiert. Der Topf sollte unbedingt über einen guten Wasserabzug verfügen, da Staunässe die Wurzeln schnell faulen lässt. Alternativ können Drachenbäume auch in Hydrokultur wachsen.
Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit (ohne stauende Nässe) ist für einen Drachenbaum ideal. Wird das Gießen gelegentlich vergessen, nimmt er das nicht gleich übel. Trocknet der Wurzelballen jedoch zu sehr aus, zeigen sich schnell braune Blattspitzen – gießen Sie am besten, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. In den Wintermonaten legen die Dracaena-Arten gerne eine Ruhepause ein – in dieser Zeit kann das Substrat etwas trockener gehalten werden.
Drachenbäume wachsen in den ersten Jahren recht zügig – deshalb ist es empfehlenswert, sie jedes Jahr im Frühjahr umzutopfen. Später ist es ausreichend, wenn sie alle zwei bis drei Jahre einen neuen Topf beziehen. Das Pflanzgefäß sollte im Durchmesser mindestens drei Zentimeter größer ausfallen.
Tipp: Ein Drachenbaum profitiert von einer hohen Luftfeuchtigkeit im Raum. Um diese zu gewährleisten, sollten Sie die Pflanze häufig mit kalkarmen Wasser besprühen. Braune Blattspitzen oder vertrocknete Blätter werden regelmäßig entfernt.
Ein Drachenbaum benötigt für die Bildung neuer Triebe und Blätter eine gute Nährstoffversorgung. Daher sollten Sie dem Agavengewächs zweimal im Monat während der Wachstumsphase eine Portion Grünpflanzendünger verabreichen. Im Herbst wird die Nährstoffgabe reduziert und schließlich im Winter ganz eingestellt. Achten Sie darauf, dass das Substrat beim Düngen feucht ist, da die Wurzeln sonst leicht Schaden nehmen können.
Drachenbäume benötigen keine regelmäßigen Schnittmaßnahmen. An dunklen Standorten zeigen sich jedoch häufig lange, dünne Triebe und schwächliche Blattschöpfe. Ein beherzter Schnitt regt in diesem Fall die Verzweigung an. Grundsätzlich sind alle Dracaena-Arten schnittverträglich. Das anfallende Schnittgut können Sie anschließend zur Vermehrung nutzen, indem Sie die Triebe in Wasser stellen.
Ein Rückschnitt ist auch empfehlenswert, wenn die Pflanzen zu groß erscheinen. Je nach Bedarf können Sie einzelne Triebe oder den ganzen Spross beschneiden. Bei einem Radikalschnitt wird der stammartige Spross auf einer Höhe von etwa 20 Zentimetern mit einer scharfen Schere gekappt. Auch wenn der Anblick zunächst unschön ist: Der Neuaustrieb aus den schlafenden Augen lässt nicht lange auf sich warten.
Im Winter stellen sich gerne Schildläuse, Spinnmilben, Thripse und Wollläuse ein. Aber nicht nur Schädlinge machen dem Drachenbaum manchmal das Leben schwer – auch Pflegefehler zeigen ihre Wirkung. Eine Welke kann durch einen Pilzbefall an den Wurzeln entstehen, der durch Staunässe und Überdüngung begünstigt wird. Spätestens jetzt sollten Sie die Pflanze umtopfen – verfaulte Wurzelbereiche werden dabei entfernt. Braune Blätter oder braune Blattspitzen deuten auf Trockenheit im Wurzelballen hin.
SABINE FAASS