Sonnengelb, unprätentiös und meist so hoch, dass sie alle anderen Gartenpflanzen überragen: Wenn Sie Sonnenblumen säen, tun Sie es vielen Gärtner*innen gleich, denn sie zählen zu den beliebtesten Blumen, fügen sich in nahezu jede Gartengestaltung und machen ihrem Namen alle Ehre. Helianthus annuus reihen sich dabei in die Familie der Korbblütler (Asteraceae), deren Arten und Sorten für frische Farben und gute Laune stehen. Doch wann beginnt die Saison und worauf gilt es bei der Aussaat, der Anzucht oder der Samenernte zu achten? Hier kommen unsere Tipps!
Sonnenblumen säen – voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten
Wann Sie Ihre Sonnenblumen säen sollten, hängt davon ab, ob Sie diese vorziehen oder direkt ins Beet setzen möchten. Das kommt wiederum darauf an, wie viel Platz Sie zu Hause zur Verfügung haben und wie geduldig Sie sind.
Mit dem Vorziehen im Haus können Sie bereits ab März loslegen. Das hat den Vorteil, dass die Samen viel früher in die Erde kommen und die Pflanzen so besser vor Frost geschützt und somit robuster sind, wenn sie später ins Freie dürfen.
Mit der Direktaussaat ins Freiland sollten Sie hingegen mindestens bis Ende April, noch besser bis nach den Eisheiligen, warten. Das geeignete Zeitfenster, um Sonnenblumen ins Freiland zu säen, erstreckt sich dann, je nach Sorte, teilweise bis Ende Juni.
In kleinen Töpfen oder speziellen Anzuchtschalen können Sie Sonnenblumen säen und vorziehen. Weil die einjährigen Pflanzen Dunkelkeimer sind, werden die Samen etwa zwei Zentimeter tief in die Anzuchterde gesteckt – am besten mehrere Samen pro Saatloch, falls nicht alle aufgehen.
Anschließend werden sie in warmen Innenräumen oder einem Gewächshaus an einem hellen und warmen Ort platziert und sollten in der ersten Zeit durchgängig leicht feucht gehalten werden. Wenn Sie Sonnenblumen säen und auf diese Weise pflegen, dürften sich schon bald die ersten Keimlinge zeigen.
Falls Sie Ihre Sonnenblumenkerne einpflanzen und sich die Blätter der Sämlinge nach einer Weile berühren, stehen sie zu eng und sollten pikiert werden. Sind die Sämlinge den Anzuchtschalen entwachsen, aber es ist noch nicht warm genug zum Auspflanzen, werden die Sonnenblumen dann noch einmal in größere Gefäße getopft.
Vorgezogene Sonnenblumen sollten im Gegensatz zur Direktaussaat erst ab Ende Mai nach draußen gepflanzt werden, da der Temperaturunterschied sonst zu stark sein könnte und junge Pflanzen womöglich erfrieren.
Säen Sie Sonnenblumen im Freiland in ein vorbereitetes Beet. Der Boden sollte zuvor gelockert, grobe Steine und Unkraut entfernt worden sein. Beachten Sie dabei je nach Sorte die jeweiligen Empfehlungen hinsichtlich des Pflanzabstands.
Der Reihenabstand muss meistens um die 50 Zentimeter betragen, wenn Sie Sonnenblumen aussäen. Setzen Sie dabei jeweils zwischen zwei bis fünf Samen zwei bis vier Zentimeter tief in die Erde. In den folgenden Tagen sollte die Aussaat regelmäßig gewässert werden.
Sonnenblumen-Aussaat vor Vögeln schützen
Um zu verhindern, dass ein Großteil der Sonnenblumen-Saat von Vögeln aus dem Boden gepickt und verspeist wird, sollten Sie die Samen entweder tief genug einsetzen oder sie zunächst zum Keimen anregen und erst dann im Beet ausbringen.
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Die Gewöhnliche Sonnenblume (Helianthus annuus) ist die wohl bekannteste Art ihrer Gattung. Sie punktet mit ihrer Wuchshöhe und den großen Blüten. Allerdings müssen Sie diese Sonnenblumen jedes Jahr erneut säen.
Wer stattdessen eine mehrjährige Art bevorzugt, kann unter anderem auf die Behaarte Sonnenblume (Helianthus mollis) oder Stauden-Sonnenblumen wie Helianthus microcephalus und Helianthus decapetalus zurückgreifen.
Helianthus annuus ist zwar einjährig, kann sich aber mit etwas Glück auch selbst aussäen, wenn reife Samen zu Boden fallen und bis zum nächsten Jahr unbeschadet bleiben.
Sortenname | Wuchshöhe | Blütezeit | Besonderheiten |
‘King Kong‘ | 400-500 cm | VIII-IX | riesige Wuchshöhen und Blütengrößen – entsprechende Wasser- und Düngergaben nötig |
‘Prado Red‘ | 150 cm | VI-IX | rotbraune Blüten, lange Blütezeit |
‘Golden Hedge‘ | 160 cm | VII-X | hellgelbe Blütenblätter, geeignet für späte Aussaat, pollenfrei, verzweigt und mehrblütig |
‘Sunrich Orange‘ | 150-200 cm | V-VI | kräftig orange-gelbe Blüten mit dunkelbrauner Mitte, besonders als Schnittblume geeignet |
‘Mezzulah‘ | ca. 100 cm | VI-X | hellgelbe Blütenblätter, großblütig, windfest |
‘Earth Walker‘ | 180-270 cm | VI-IX | ansehnliche Farbverläufe von Braun-, Rot- und Bronzetönen |
Beachten Sie: Die Blütetermine können lediglich als grobe Richtwerte gesehen werden. Beginn und Dauer der Blüte hängen immer davon ab, wann Sie die Sonnenblumen aussäen und wie sich die Temperatur- und Witterungsverläufe des jeweiligen Jahres entwickeln.
Sie möchten sich am Züchten der freundlichen Blumen versuchen und eigene Sonnenblumenkerne aussäen? Dann nur zu, das Ernten und Lagern der Samen ist gar nicht schwer. Wer jedoch keine Samen ernten möchte, sollte – zumindest bei mehrjährigen Sorten – verwelkte Blumen abschneiden, um der Pflanze den Kraftakt der Samenbildung zu ersparen.
Wenn die Samen eine dunkle Farbe annehmen und sich außerdem trocken anfühlen, sind dies die ersten Indikatoren für ausgereifte Samen. Die Blütenköpfe sind dann ebenfalls trocken und leicht eingefallen. Damit nicht die gesamte Ernte hungrigen Vögeln zum Opfer fällt, können Sie ein bis zwei große Blüten mit einem lichtdurchlässigen Tuch umbinden, bis die Körner reif sind.
Überzählige Blüten dürfen Sie aber gerne Kohlmeise und Co. überlassen. Entfernen Sie die Blütenstände an einem regenfreien Tag. Die Kerne können Sie durch Schütteln oder vorsichtiges Abstreifen entfernen. Zunächst werden die Samen dann für zwei bis drei Tage getrocknet. Anschließend können Sie sie bis zur nächsten Saison trocken und kühl lagern. Die Kerne halten so sogar zwei bis drei Jahre – perfekt, wenn Sie zur nächsten Saison eigene Sonnenblumen säen möchten.
Aber aufgepasst: Wenn Sie Ihre Sonnenblumenkerne pflanzen möchten, und zwar so lange wie möglich, sollten Sie das Beschriften mit der jeweiligen Sorte und dem Erntedatum auf keinen Fall vergessen, um so nicht die Übersicht zu verlieren.
Der Anblick der leuchtend gelben Sommerblüher erhellt die Stimmung in Sekundenschnelle. Wenn Sie Sonnenblumen im Garten säen, ist das außerdem auch noch gewinnbringend für Nutzpflanzen. Dank ihrer duftenden Riesenblüten locken sie nämlich zum einen zahlreiche bestäubende Insekten an, zum anderen auch andere Nützlinge, die den ein oder anderen Obst- und Gemüseschädling fernhalten können.
Alle Gärtner*innen, die Sonnenblumen säen, tun sich zudem einen großen Gefallen für eine erfolgreiche Mischkultur. Sonnenblumen heben nämlich nicht nur die eigene Stimmung im Garten, sondern unterstützen auch andere Pflanzen, z. B. ergänzen sie im Mischbeet Tomaten, Zucchini, Gurken, Rote Bete, Zwiebeln und allerlei Salaten wie Feld- und Kopfsalat.
LUISA ROTH, SELINA MENKE
Sie haben erfolgreich Sonnenblumen säen können und interessieren sich nun dafür, wie Sie Sonnenblumen pflegen und in Kübel oder Blumenrabatten pflanzen? Dann schauen Sie doch in unseren Artikel zum Thema Sonnenblume pflanzen.
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