Sowohl im Garten als auch auf Balkon oder Terrasse setzt die Sommer- oder Besenheide schöne Akzente. Die verschiedenen Sorten leuchten in Hell- bis Dunkelviolett, Rot oder Weiß und sind noch dazu eine ergiebige Nektarquelle für Insekten aller Art. Was es außerdem über das Heidegewächs zu wissen gilt – von der Pflanzung und Topfkultur bis hin zur Winterhärte – haben wir in diesem Beitrag für Sie gesammelt.
Name
Calluna vulgaris
Frucht
kugelige Fruchtkapseln
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
durchlässig, stickstoffarm, sandig-humos
Wuchshöhe
30 bis 50 cm
Lichtverhältnisse
Sonne
Wuchsbreite
30 bis 50 cm
Verwendung
Bodendecker, Beeteinfassungen, Blumenrabatten, Pflanzkübel
Wuchsform
Strauch
Winterhärte
winterhart
Blüte
Blütentrauben
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
nadelförmig
Wenn im frühen Herbst die sommerliche Blütenpracht schwindet, sorgt die Besenheide für frische Farbe im Beet, Kübel oder Balkonkasten. Der kleine Strauch ist eine Charakterpflanze der Heidegebiete und bodensauren Wälder, wo er mit seinen bezaubernden Blütenteppichen ganze Landstriche prägt. Die Art wird auch Sommerheide, Heidekraut oder Knospenheide genannt.
Die Besenheide ist ein tief wurzelnder Zwergstrauch, der sich am passenden Standort als robust und langlebig erweist. Seine markanten Blätter sind schuppenartig und immergrün. Die traubenartigen Blütenstände erscheinen meist von August bis Oktober. Recht neu im großen Calluna-Sortiment sind die sogenannten Knospenblüher. Diese zeigen ihren Schmuck oft bis in den Winter hinein.
Calluna vulgaris gehört zusammen mit den Vertretern der Gattung Erica zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sowohl der deutsche Pflanzenname als auch die botanische Bezeichnung Calluna deuten auf die frühere Verwendung der Zweige als Besen hin. Das aus dem Griechischen stammende Wort „kallynein“ bedeutet so viel wie „schön machen oder fegen“.
Sommer- oder Winterheide: Wo liegt der Unterschied?
Die Besen- bzw. Sommerheide (Calluna vulgaris) wird oft mit der Schnee- bzw. Winterheide (Erica carnea) aus derselben Pflanzenfamilie verwechselt. Während die Sommerheide zwischen August und Oktober blüht, liegt die Blütezeit der Winterheide zwischen November und März. Unterscheiden lassen sich die beiden Arten außerdem an ihren Trieben: Die Sommerheide trägt schuppenförmiges Laub, die Winterheide besitzt Blätter, die wie kleine Nadeln wirken.
Dank aufwändiger Züchtungsarbeit tummeln sich im Calluna-Sortiment unzählige Sorten. Nicht nur die Farbvielfalt der Blüten ist mittlerweile beeindruckend, auch das Laub kommt in interessanten Tönungen daher. Neben Vertretern mit zart- oder sattgrünen Blättern gibt es gelb- und graulaubige Kulturformen, die viele bunte Pflanzkombinationen ermöglichen.
Während im Spätherbst die Pracht aufblühender Besenheiden meist vorüber ist, punkten Knospenblüher auch noch im Winter mit farbenfrohen Blüten. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Sorten verbleiben ihre Blüten dauerhaft im Knospenstadium und erweisen sich so als besonders haltbar und wetterfest.
Zu den Knospenheiden zählen die folgenden Sorten:
Beliebte Calluna-Züchtungen
Die einfachen Blüten von Calluna vulgaris locken mit einem reichen Nektar- und Pollenangebot und werden daher rege von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Schwebfliegen besucht. Gefüllte Sorten und Knospenblüher bilden allerdings eine Ausnahme – ihre Blüten sind für Insekten leider nicht zugänglich.
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Als Saisonpflanze lässt sich die Sommerheide kurzfristig an jedem Ort in Szene setzen. Da sie jedoch zu viel Schatten auf Dauer nicht verträgt, wählen Sie für eine längere Kultur im Topf einen möglichst hellen Platz auf dem Balkon.
Soll die Heide mehrjährig gedeihen, ist ein sonniger und warmer Standort im Garten ideal – sie begnügt sich aber auch mit leichtem Halbschatten. Ist die Pflanzstelle zudem wintermild und ohne Hitzestau im Sommer, fühlt sich das kleine Gehölz auf Dauer richtig wohl.
Eine Besenheide wächst gerne in einem durchlässigen, stickstoffarmen und sandigen Substrat, das einen hohen Humusanteil aufweist. Einen schweren und lehmigen Gartenboden verbessern Sie am besten mit Sand – auf eine starke Bodenverdichtung mit Staunässe reagiert die Art nämlich empfindlich. Darüber hinaus sollte der pH-Wert der Erde möglichst im sauren Bereich liegen (zwischen 5 und 6).
Tipp: Dient die Besenheide als dekorativer Herbst- und Winterschmuck auf dem Balkon oder der Terrasse, kann eine herkömmliche Pflanzerde zum Einsatz kommen. Ein saures Substrat ist dann nicht zwingend erforderlich. Bei einer Auspflanzung im Garten sollten Sie hingegen etwas Rhododendronerde verwenden.
Pflanzen Sie eine Besenheide am besten im Spätsommer oder Herbst. Im Garten sorgt dabei die Zugabe sauer Erde für den passenden pH-Wert. Dafür vermischen Sie etwas Moorbeeterde mit dem Aushub an der Pflanzstelle. Eine Mulchschicht aus Eichenlaub oder Nadelstreu liefert ebenfalls die gewünschte pH-Wert-Absenkung. Achten Sie bei lehmigen Böden zudem auf eine Drainageschicht aus Sand oder Kies.
Um den für Heidelandschaften typischen Blütenteppich zu erzielen, sollte das Heidekraut in der Gruppe gepflanzt werden. Bei kleinwüchsigen Sorten ist ein Pflanzabstand von 20 Zentimetern ideal.
Eine Besenheide ist ein robustes Gewächs, das recht langsam wächst. Dankbar zeigt sie sich für eine Düngergabe im Frühjahr – dabei greifen Sie am besten auf einen sauer wirkenden Moorbeet- oder Rhododendrondünger zurück. Trockenheit erträgt der Zwergstrauch leider nur kurz. An vollsonnigen Plätzen sollten Sie daher häufiger zur Gießkanne greifen, und auch im Winter darf der Boden bzw. die Erde im Topf nie ganz austrocknen. Das ideale Gießwasser weist einen niedrigen Kalkgehalt auf.
Achten Sie bei einer Kultur im Pflanzgefäß darauf, dass kein Wasser im Übertopf oder Untersetzer verbleibt – denn Staunässe ist ein Feind. Bei einem durstigen Exemplar, das bereits einen ausgetrockneten Wurzelballen aufweist, ist das Tauchen daher empfehlenswert. Halten Sie dafür den Topf solange unter Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Tipp: Zu viel Wintersonne bei gleichzeitigem Frost kann bei der immergrünen Besenheide Schaden anrichten, da sie dann Feuchtigkeit über ihr Laub verdunstet, der nötige Wassernachschub aus der Erde jedoch ausbleibt. Aus diesem Grund sollten Sie eine Sommerheide im Topf im Winter hell, aber etwas sonnengeschützt aufstellen.
Ältere Exemplare werden mit der Zeit etwas unansehnlich – sie sind dann oft nur noch im oberen Bereich beblättert. Damit Ihre Besenheide nicht verkahlt und zuverlässig blüht, sollten Sie die verblühten Triebe jährlich im März oder April um etwa die Hälfte des letztjährigen Neutriebes kappen. Aber Vorsicht: Die Heide treibt schlecht wieder aus, wenn Sie zu tief in das alte Holz schneiden!
Eine Besenheide gilt als winterhart. Dennoch sollten Sie eine Jungpflanze im Herbst mit etwas Mulch schützen, da sich die Winterhärte noch nicht vollständig ausgebildet hat. Eine dicke Laubschicht sorgt auch dafür, dass Wildkräuter unterdrückt werden – ein Hacken im Beet ist wegen der empfindlichen Wurzeln der Calluna ohnehin nicht empfehlenswert. Da das immergrüne Gehölz auch im Winter ausreichend Wasser benötigt, ist ein gelegentliches Gießen an frostfreien Tagen ratsam. Viele Schäden, die sich im Frühjahr zeigen, sind auf die sogenannte Frosttrocknis zurückzuführen.
Bei einem Heidekraut im Topf kann der Wurzelballen leicht durchfrieren. Packen Sie daher das Gefäß gut mit einem isolierenden Material, zum Beispiel Noppenfolie, ein.
Wenn die Sommerblüher an Strahlkraft verloren haben, lädt die Besenheide zum Gestalten ein. Ob als Balkonschmuck, Dauergast im Vorgarten oder Bodendecker im Heidegarten – der Zwergstrauch punktet überall mit seinen kräftigen Blütenfarben. Insbesondere die ausdauernden Knospenblüher peppen im Herbst und Winter Pflanzgefäße aller Art auf. Im Beet bildet Calluna üppige Pflanzenpolster, die vor allem auf großen Flächen für schöne Blickfänge sorgen. Auch bei der Grabgestaltung wirkt das Heidekraut in kleineren, lockeren Gruppen oder als Randbepflanzung sehr dekorativ.
Die Sommerheide harmoniert im Garten mit anderen Moorbeetpflanzen und Ziergräsern. In einer naturnahen Pflanzung gedeiht sie in guter Nachbarschaft mit Besenginster, dem Gewöhnlichen Pfeifengras und Wacholder. Passende Blütenstauden sind zum Beispiel die Heide-Nelke, Primelarten und das Echte Katzenpfötchen.
Ob modern oder eher verspielt – in passenden Pflanzgefäßen können Sie eine Besenheide Ton in Ton mit dem ebenfalls winterharten Hornveilchen kombinieren. Weiß blühende Sorten kommen mit Blattschmuckpflanzen wie dem graufilzigen Silberblatt bestens zur Geltung, und leuchtend rot stechen im herbstlichen Ensemble die Kapselfrüchte der Scheinbeere heraus.
Die getrockneten Blütenzweige der Besenheide können übrigens auch in Girlanden eingeflochten werden oder als schmuckvoller Rahmen für Herbstkränze dienen.
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