Der Lebkuchenbaum setzt bereits im September seine traumhafte Herbstfärbung an. Das Farbenspiel beginnt in gelblich-orange, wird dann intensiv rot und schließlich blassrosa. Doch nicht nur optisch kann einen dieses Gehölz verzaubern. Denn in der Zeit des Blattwurfs verströmt der Kuchenbaum zudem einen betörenden Duft, der tatsächlich an ein köstlich-karamelliges Gebäck mit Zimtnote erinnert.
Name
Cercidiphyllum japonicum
Frucht
kleine Balgfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
tiefgründig, humos, feucht
Wuchshöhe
10 bis 15 Meter
Lichtverhältnisse
lichter Schatten
Wuchsbreite
5 bis 7 Meter
Verwendung
Solitär, Hausbaum
Wuchsform
Großstrauch, Kleinbaum
Winterhärte
winterhart
Blüte
filigrane Blütenbüschel
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
herzförmig
Der Lebkuchenbaum wird auch Japanischer Kuchenbaum oder Katsurabaum genannt. Trotz seiner vielen Vorzüge – etwa der guten Winterhärte, seiner Robustheit, der malerischen Herbstfärbung und dem außergewöhnlichen Duft – sieht man ihn noch relativ selten ausgepflanzt. Weil das herbstliche Farb- und Duftspektakel schon im September einsetzt, lässt es sich außerdem noch hautnah im Garten genießen.
Cercidiphyllum japonicum ist eine von nur zwei Arten ihrer Gattung. Sie stammt, wie es der Name schon ankündigt, aus Japan, aber auch in vielen Gebieten Chinas ist die Baumart zu finden. Zu den typischen Standorten des Lebkuchenbaums zählen vor allem Wälder oder Waldränder. Einige Exemplare wachsen auch in Wassernähe, etwa an Flussläufen.
Die überschaubare Gattung Cercidiphyllum mit den beiden Arten C. japonicum und C. magnificum gehört zur Familie der Kuchenbaumgewächse (Cercidiphyllaceae).
Der Lebkuchenbaum kann als Hochstamm erzogen werden, dann bildet er eine prächtig ausladende, leicht pyramidale Krone. Das sommergrüne Gehölz besitzt eine ausgewogene Wuchsform. Unbeschnitten wächst er oft mehrstämmig als großer Strauch.
Wie hoch wird der Lebkuchenbaum? Die in hiesigen Breitengraden maximal zu erwartende Wuchshöhe liegt etwa zwischen 10 und 15 Metern. Da das Gehölz zu den Flachwurzlern gehört, ist es wichtig, dass vor allem nahe der Bodenoberfläche ausreichend Platz zur Ausbreitung für die Wurzeln gewährleistet ist.
Der Duft des Lebkuchenbaums
Der außergewöhnliche Duft des Baumes entsteht durch den Zweifachzucker Maltose, den die Pflanze um die Zeit des Laubfalls produziert. Maltose ist auch in Brot und anderen Backwaren enthalten, was zu dem besonderen Geruchserlebnis führt. Als besonders intensiv können Sie den Duft übrigens bei feuchtem Wetter wahrnehmen.
Das Laub des Lebkuchenbaums begeistert nicht nur mit außergewöhnlichem Duft, sondern sorgt auch für bunte Farbenspiele. Den ersten Farbtupfer erhält der Baum im April, meist noch vor dem Laubaustrieb, wenn sich zierliche Blütenbüschel in den Blattachseln zeigen. Kuchenbäume sind zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Das heißt, es gibt männliche und weibliche Pflanzen, die jeweils unterschiedliche Blütenorgane tragen. Die weiblichen Lebkuchenbaum-Blüten sind rötlich und auffälliger als die weißen männlichen Exemplare. Im Anschluss an die Blüte bilden sich kleine, skurril geformte Balgfrüchte aus.
Auch der Blattaustrieb, der meist ab Mai zu beobachten ist, zeigt sich zunächst in rötlichen bis bronzefarbenen Farbnuancen, bis das Gehölz sich schließlich in ein frisches Grün hüllt. Doch das herzförmige Laub verabschiedet sich nicht in den Winter, bevor es sich nicht noch von seinen prächtigsten Farben zeigen konnte – mit eindrücklicher Herbstfärbung in Rot- bis Gelbtönen ist dem Lebkuchenbaum ein würdiger Abgang in die Vegetationsruhe garantiert.
Ebenfalls gut zu wissen: Der Lebkuchenbaum ist nicht giftig.
Der Lebkuchenbaum kann in voller Sonne stehen, bevorzugt aber eher ein Plätzchen im lichten Schatten. Das liegt unter anderem auch daran, dass der Boden hier weniger schnell austrocknet. Kuchenbäume lieben tiefgründige, humose und feuchte Böden. Um den pH-Wert müssen Sie sich dagegen keine Sorgen machen, da der Standort für den Lebkuchenbaum sowohl sauren als auch alkalischen Gartenboden haben darf.
Ist der Lebkuchenbaum winterhart? Ja, Lebkuchenbäume sind sehr robust und zudem winterhart. Einzig der frische Blattaustrieb kann gelegentlich Spätfrösten zum Opfer fallen, was das Gehölz aber nicht weiter schädigt.
Wann sollte man den Lebkuchenbaum pflanzen? Laubbäume pflanzt man am besten im Frühjahr oder Herbst in den Garten. Da der Lebkuchenbaum kein Problem mit Minusgraden hat, empfiehlt sich eine Herbstpflanzung. Denn so kann das Gehölz bereits erste Wurzeln schlagen, um dann im Frühjahr schon kräftig austreiben zu können.
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Ein Lebkuchenbaum sollte auch nach der Pflanzung noch regelmäßig gewässert werden. Langanhaltende Trockenheit straft das Gehölz im schlimmsten Fall mit Laubwurf. Besonders im Hochsommer sollte darum ein Augenmerk auf die Feuchtigkeit des Bodens gelegt und spätestens bei hängenden Blättern gewässert werden. Eine Mulchschicht kann zusätzlich vor Austrocknung schützen. Gedüngt wird im Frühjahr, am besten mit einem organischen Düngemittel wie Kompost, das zusätzlich die Bodenstruktur verbessert. Rückschnitte sind nicht erforderlich, lediglich Totholz und erkrankte Triebe sollten vollständig entfernt werden.
Ein Rückschnitt ist nicht notwendig. Falls Sie jedoch Ihren Lebkuchenbaum klein halten möchten, können Sie zwischen Februar und März zur Schere greifen.
Cercidiphyllum-Arten lassen sich über eine Aussaat vermehren. Da allerdings oft keine Befruchterpflanze vorhanden ist, kommt meist eher die vegetative Stecklingsvermehrung infrage. Die Stecklinge werden von den frisch gebildeten, weichen Triebspitzen entnommen und sollten zwischen 10 und 15 Zentimeter lang sein.
Diese Stecklingsvermehrung kann stattfinden, sobald genügend Blattaustrieb vorhanden ist, also etwa ab Mai. Die Stecklinge müssen jedoch zunächst frostfrei und geschützt kultiviert werden.
Nur wenige Krankheiten und Schädlinge können dem Lebkuchenbaum etwas anhaben. Eine davon ist der Pilzerreger Verticillium. Ein Befall wird als Verticillium-Welke bezeichnet, da betroffene Pflanzen zunächst so wirken, als vertrockneten sie gerade. Neben hängenden Blättern können auch braune Triebspitzen erste Anzeichen darstellen.
Schnittgut fachgerecht entsorgen
Von Pilzen oder anderen Erregern betroffene Pflanzenteile sollten umgehend großzügig entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden, damit sich die Krankheit nicht weiter im Garten ausbreiten kann.
Die besonderen Attribute des Lebkuchenbaums sprechen sowohl das Auge als auch den Geruchssinn an. Ein solches Juwel sollte unbedingt in Solitärstellung gepflanzt werden, damit es seine volle Wirkung entfaltet.
Das ganze Jahr über geben die Gerüche und besonderen Farbspiele des Gehölzes Grund zum Schnuppern und Staunen – ein beispielloser Hausbaum also, den man zudem noch relativ selten zu Gesicht bekommt.
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