Mit ihrem dichten Blätterkleid und den charakteristischen roten Früchten ist die Niedere Scheinbeere eine beliebte Balkon- und Gartenpflanze. Das pflegeleichte Heidekrautgewächs sorgt vor allem in den Herbst- und Wintermonaten für eine attraktive Optik.
Name
Gaultheria procumbens
Frucht
rote Kapseln
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
durchlässig, humos, kalkarm
Wuchshöhe
bis 20 Zentimeter
Lichtverhältnisse
Halbschatten
Wuchsbreite
30 bis 40 Zentimeter
Verwendung
Heidegarten, Unterpflanzung, Grabbepflanzung, Gestecke
Wuchsform
Zierstrauch
Winterhärte
winterhart
Blüte
weiße Glockenblüten
Blatt
elliptisch
Die Niedere Scheinbeere, auch Wintergrün, Rote Rebhuhnbeere oder Teppichbeere genannt, wird der Gattung der Scheinbeeren (Gaultheria) in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) zugeordnet. Ihre Naturstandorte befinden sich im Nordosten der USA und Kanada, wo sie vor allem in den typischen Eichenheidewäldern gedeiht.
Doch ist die Gaultheria winterhart? Ja! Aufgrund ihrer Herkunft gilt die Scheinbeere sogar als ausgesprochen winterhart.
Bei der Scheinbeere handelt es sich um ein bezauberndes kleines Zwerggehölz, das insbesondere in der dunklen Jahreszeit viel hermacht.
Wie hoch wird eine Scheinbeere? Der flach wachsende Zwergstrauch (procumbens bedeutet „niederliegend“) erreicht eine Wuchshöhe von etwa 20 Zentimetern. Durch seinen kriechenden Wuchs und die unterirdischen Ausläufer dehnt er sich gerne im Garten aus, ohne jedoch lästig zu werden.
Es sind die leuchtend roten Früchte, die über viele Monate für hübsche Farbtupfer in Bepflanzungen aller Art sorgen. Aber auch das glänzende Blattwerk kann sich sehen lassen. Im Herbst verwandelt es sich von einem frischen Grün in Violett, was die Strahlkraft der Früchte noch unterstreicht.
Ist die Niedere Scheinbeere giftig? Die Scheinbeere gilt zwar als ungiftig, ist jedoch unverarbeitet weitestgehend ungenießbar.
Aus den glockenförmigen Blüten von Gaultheria procumbens entstehen im Spätsommer rote Früchte, die die besondere Attraktivität der immergrünen Art ausmachen. Sie sehen aus wie Beeren, sind aber in botanischer Hinsicht Kapseln, die von fleischigen Kelchblättern umgeben sind. Der farbenfrohe Schmuck des Wintergrüns bleibt bis zum Frühjahr an der Pflanze haften. Die Früchte sind zwar für Mensch und Tier genießbar, stehen aber nicht auf dem Speisezettel unserer heimischen Gartenvögel. So währt die Freude an dem schönen Anblick lange.
Aromatisches Wintergrün
Zerreiben Sie die Blätter der Scheinbeere zwischen den Fingern, breitet sich ein angenehmer Kräuterduft aus. Das aus dem Laub gewonnene Wintergrünöl hat einen süßen, holzigen Geruch und enthält eine hohe Menge Methylsalicylat, ein Methylester der Salicylsäure – besitzt chemisch also eine große Ähnlichkeit mit Aspirin. Es wird beispielsweise für Kaugummis, Zahnpasta oder das beliebte „Root Beer“ verwendet.
Als Bodendecker gedeiht die Scheinbeere gerne halbschattig unter laubabwerfenden Bäumen und lichten Sträuchern. Auch einen sonnigen Standort toleriert sie – allerdings nur, wenn die Wasserversorgung stimmt. Fällt der Platz hingegen sehr schattig aus, entstehen nur wenige Blüten und Früchte. Der Zwergstrauch kann auch für einige Wochen im Zimmer stehen, wo ebenfalls ein heller Platz gewählt werden sollte.
Das Heidekrautgewächs bildet ein feines Wurzelwerk aus, das schwere Böden nur sehr schlecht durchdringen kann. Zudem hat es eine ausgeprägte Vorliebe für ein saures Substrat. Daher ist eine luftige, humose und kalkarme Erde (beispielsweise Rhododendronerde) ideal.
Einen schweren Gartenboden lockern Sie vor der Pflanzung mit Humus auf und vermischen ihn mit einer Erde für Moorbeetpflanzen. Mit etwas Lavagranulat sorgen Sie zusätzlich für eine gute Durchlässigkeit des Bodens. Bei einer saisonalen Bepflanzung mit der Scheinbeere im Balkonkasten oder Topf ist dagegen deutlich weniger Aufwand erforderlich: Hier kann auch eine handelsübliche Pflanzerde zum Einsatz kommen.
Für eine bodendeckende Bepflanzung benötigen Sie etwa acht Pflanzen pro Quadratmeter. Ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern ist im Garten empfehlenswert. Bei einer Kultivierung im Topf sollten Sie sicherstellen, dass ein Wasserabzug im Gefäß vorhanden ist. Staunässe lässt nämlich die empfindlichen Wurzeln schnell faulen.
Eine Scheinbeere im Beet freut sich über regelmäßige Gaben von Laubkompost – idealerweise besteht dieser aus Eichenblättern. Diese sind von Natur aus sauer und geben beim Zersetzungsprozess verstärkt Säure an den Boden ab. Arbeiten Sie das organische Material am besten oberflächlich in den Boden ein.
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Alternativ können Sie im April und Juli einen Spezialdünger für Heidekrautgewächse oder Rhododendren verwenden. In Pflanzgefäßen ist ein Flüssigdünger die erste Wahl, da dieser unkompliziert zu verabreichen ist. Greifen Sie auch in diesem Fall auf einen sauer wirkenden Dünger für Moorbeetpflanzen zurück. Haben Sie bei der Pflanzung eine hochwertige Rhododendronerde eingesetzt, ist eine Düngung erst im Folgejahr notwendig. Ab August wird die Nährstoffgabe grundsätzlich eingestellt.
Wässern Sie den Zwergstrauch regelmäßig, aber lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben immer oberflächlich abtrocknen. An heißen Sommertagen kann ein zweimaliges Gießen pro Tag – jeweils am Morgen und in den Abendstunden – erforderlich sein. Verwenden Sie stets kalkarmes Wasser.
Trockenstress gilt es ganzjährig zu vermeiden. Bei Wintersonne und tiefen Minustemperaturen verdunstet die immergrüne Pflanze nämlich weiterhin Feuchtigkeit – ihre Wurzeln können dann aber nicht für den benötigten Wassernachschub sorgen. Daher ist es wichtig, dass Sie auch im Winter gelegentlich zur Gießkanne greifen. Wässern Sie aber nur an frostfreien Tagen.
Tipp: Bei Kahlfrösten im Winter ist es ratsam, die Pflanze etwas schattiger zu platzieren. Sie schätzt die Wintersonne nur dann, wenn der Boden nicht gefroren ist und somit ausreichend Wasser aufgenommen werden kann.
Erhält die Scheinbeere einen regelmäßigen Schnitt, wird sie schön kompakt und verkahlt nicht von unten. Schneiden Sie ihre Triebe im März oder April etwa um ein Drittel zurück und entfernen Sie dabei auch schwache Zweige. Ein Rückschnitt führt auch zu einer vermehrten Knospenbildung.
Klirrender Frost macht dem kleinen Strauch nicht viel aus. Allerdings gilt das nicht für eine Jungpflanze, die sich erst noch im Gartenboden etablieren muss. Daher sollten Sie ihre Wurzelscheibe vorsichtshalber mit Herbstlaub oder Koniferenreisig bedecken. Schützen Sie eine Scheinbeere im Topf, indem Sie das Gefäß mit Luftpolsterfolie oder Jute umhüllen. Auf diese Weise kann der empfindliche Wurzelballen nicht durchfrieren.
An der Pracht des winterharten Zierstrauchs können Sie sich das ganze Jahr über erfreuen. Im Heidegarten ist die Scheinbeere ein pflegeleichter Bodendecker. Auch bei der dauerhaften Grabbepflanzung macht sie eine gute Figur. Mit ihrem immergrünen Blattwerk und kriechendem Habitus unterdrückt sie zuverlässig Wildkräuter.
Sehr dekorativ wirkt das Heidekrautgewächs im Zusammenspiel mit Rhododendron, Frauenhaarfarn und Prachtspiere. In der Gesellschaft mit kleinen Koniferen und der immergrünen Blütenskimmie setzt die Art ebenfalls farbenfrohe Akzente.
In flachen Schalen sorgt die Scheinbeere für Farbtupfer.
[Foto: AdobeStock-E. Schittenhelm]
[Foto: AdobeStock_belamy]
Mit Skimmienblüten und Tannenzweigen lässt sich ein winterliches Arrangement kreieren.
Auch mit anderen Moorbeetpflanzen wie Glockenheide oder Moosbeere ergeben sich harmonische Bilder. Gaultheria kommt außerdem recht gut mit Wurzeldruck zurecht und eignet sich somit auch zur Unterpflanzung großer Gehölze.
Im Balkonkasten, in Schalen oder anderen dekorativen Pflanzgefäßen fügt sie sich wunderbar in herbstliche und winterliche Arrangements ein, zum Beispiel zusammen mit der Besenheide, Christrose und Stacheldraht.
Kombinieren Sie Scheinbeere und Hagebutte, wirken die Rottöne sehr stimmungsvoll, wie eine klassische Weihnachts-Dekoration. Der farbenfrohe Look peppt zudem Kränze und Gestecke aller Art auf. Sogar im Wohnzimmer sorgt die Pflanze kurzzeitig für ein schönes winterliches Ambiente.
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