Gemüse einfach mal selbst anbauen, vielleicht sogar auf dem Balkon oder in einer kleinen Ecke im Garten? Manchen Arten kann man schon fast eine Gelinggarantie ausstellen. Wir stellen Ihnen einige davon vor.
Das Radieschen ist wahrscheinlich das unkomplizierteste Gemüse, denn der Anbau ist sehr leicht. Die Samen gehen schnell auf, und es liefert auch aus dem Topf knackige Knollen. Der Boden sollte gleichmäßig feucht bleiben. Denn bei Trockenheit beginnen die Pflanzen vorzeitig zu blühen. Eine unregelmäßige Wasserversorgung lässt die Radieschen zudem platzen.
Gegen die Kohlfliegen und deren gefräßige Maden hilft es, die Radieschen in kleinen Stückzahlen öfter nachzusäen. Dann schafft man es, alle Knollen zu ernten, bevor sie von den Maden entdeckt werden. Oder Sie decken die Beete mit einem Gemüseschutznetz ab.
Sorten für Einsteiger: ‘Topsi’ und die Ganzjahres-Radieschen-Sorte ‘Sora’.
Ob Garten- oder Feuerbohnen: Auch weniger erfahrene Gärtner können sie erfolgreich anbauen. Gartenbohnen (Stangen- und Buschbohnen) werden am besten ab Mitte April in 7-cm-Töpfe mit Aussaaterde gesät. Im Gewächshaus nutzen sie die wärmeren Tagestemperaturen und keimen schnell. Bei einem Anbau in kälteren Gegenden sind Buschbohnen die erste Wahl. Sie sind nicht so wärmebedürftig wie Stangenbohnen und können bei Bedarf leicht mit Vlies geschützt werden. Ein weiterer Vorteil: Die Pflanzen bleiben niedrig und benötigen daher keine Rankhilfen.
Bohnen können auch auf dem Balkon angebaut werden. Gartenbohnen gedeihen auch gut in großen, tiefen Kübeln. Besonders dekorativ sind Feuerbohnen mit leuchtend-orangefarbenen Blüten.
Sorten: Buschbohnen wie ‘Golden Teepee’ (gelb) und ‘Purple Teepee’ (violett) entwickeln Früchte, die über dem Laub stehen, und sind so besonders leicht zu ernten. Für Naschkästen eignet sich die kleinwüchsige Prunkbohnensorte ‘Hestia’ (Feuerbohne).
Das Gute-Möhren-Geheimnis: Ein lockerer, tiefgründiger Boden kombiniert mit Geduld, Unkrautjäten und Geiz beim Düngen. Möhren sind zwar Mittelstarkzehrer – trotzdem reagieren ihre Wurzeln empfindlich auf zu viel Dünger. Sie bleiben klein. Düngen Sie darum nur sparsam.
Eines der Erfolgsgeheimnisse für dieses leckere und knackige Gemüse ist ganz einfach: Möhren brauchen einen sandig-lehmigen, tiefgründig lockeren Boden. Stoßen die langen Wurzeln während ihres Wachstums auf Steine oder Verdichtungen, wachsen sie krumm.
Die Samen haben eine lange Keimdauer. Bis sie aufgehen, hat sich das Unkraut schon längst ausgebreitet. Darum schon frühzeitig jäten. Zu eng gesäte Pflanzen sollten unbedingt von Hand auszudünnen.
Tipp: Die Keimung der Möhren dauert etwas länger. Säen Sie gleichzeitig eine Markiersaat aus schnellkeimenden Radieschen. Dann ist die Reihe dank Radieschensämlingen sichtbar.
Sorten für Einsteiger: Kurze, stumpfe Möhren wie Snackmöhren, die Sorten ‘Caracas’ und ‘Pariser Markt’.
Frühmöhren werden im März gesät und werden ab Mai geerntet. Bis August kann gestaffelt ausgesät werden.
Salat gibt es in unzähligen Farben und Formen. Mit einer geschickten Planung kann man Salat sogar rund ums Jahr anbauen. Salat wächst sehr schnell und eignet sich im Beet daher auch als Lückenfüller. Es gilt das „Cut-And-Come-Again“-Prinzip: Die Pflanzen bilden neue Blätter, wenn beim Ernten nicht zu tief geschnitten wird. Eine lange Ernte ist somit möglich.
Eine Besonderheit stellen Asia-Salate dar. Sie gehören zu den Kohlgewächsen und sind mit unserem Weißkohl und Wirsing verwandt. In der Küche sind die je nach Sorte mild bis pikant-würzig schmeckenden Blätter vielseitig verwendbar. Asia-Salate gedeihen auch gut in Töpfen oder Kästen auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Eine Aussaat ist von März bis September zu empfehlen.
Sorten für Einsteiger (Asia-Salate): ‘Mizuna’ (radieschenartiger Geschmack, ‘Misome’ (kresseartiger Geschmack)
Mairübchen haben einen Rettich-ähnlichen Geschmack, den man gekocht oder als knackige Rohkost genießen kann. Sowohl die Knollen als auch die zarten grünen Blätter können verwendet werden. Rübchen sind schnelle Lückenfüller vor oder nach der Hauptkultur. Im Frühling nennt man sie Mairübchen, im Spätsommer Herbstrüben. Gesät werden sie entweder von März bis Mai oder von Mitte Juli bis Mitte August.
Wichtig ist, dass sie nicht dichter als 10 mal 10 Zentimeter stehen und gut mit Wasser versorgt werden. Dann bilden sich gleichmäßige, zarte Knollen. Frühjahrsaussaaten werden mit einem Gemüseschutznetz gegen die Kohlfliege abgedeckt. Unbedingt früh ernten!
Sorten für Einsteiger: ‘Plessis’, ‘Boule de Neige’, ‘Market Expreß’, ‘Primera’.
Gleich beim Säen den richtigen Pflanzenabstand zu finden, ist ohne Hilfsmittel nicht so einfach. Und wer hat schon das Maßband dabei, wenn er Radieschen sät! In Saatbändern oder Saatmatten sind die Samen im richtigen Abstand zueinander zwischen zwei Papiervliesbahnen eingebettet.
Das macht sich besonders gut bei sehr feinem Saatgut wie dem von Möhren und Salat. So wird’s gemacht: Die Saatbänder werden auf leicht angefeuchtetem Boden in Rillen ausgelegt, mit Wasser fein überbraust und anschließend dünn mit Erde abgedeckt. So wird der Anbau von Gemüse ganz einfach und es geht außerdem sehr schnell.