Mit dem immergrünen Schlangenbart lassen sich üppige Pflanzenteppiche oder auch märchenhafte Schattenpflanzungen kreieren. Schlangenbärte sind pflegeleicht und punkten ganzjährig mit ansprechenden Merkmalen. Finden Sie heraus, was die aus Japan stammenden Stauden zu bieten haben und unter welchen Bedingungen sie am prächtigsten gedeihen.
Schlangenbart – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Die Gattung der Schlangebärte (Ophiopogon) gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Der Schlangenbart ist also kein Ziergras, obwohl er optisch sicherlich als eines durchgehen könnte. Die verschiedenen Arten entstammen vorwiegend dem japanischen Raum.
Der Schlangenbart ist eine immergrüne Staude, die Horste oder kleine Polster bildet. Durch seine zahlreichen kurzen Wurzelausläufer kann er sich aber auch in Windeseile zu einem dichten, bodendeckenden Teppich entfalten. In der Höhe bleibt er dafür sehr überschaubar. Die meisten Arten werden nur um die 20 Zentimeter hoch. Noch kleiner ist beispielsweise der Zwerg-Schlangenbart (Ophiopogon japonicus ‚Minor‘).
Das Laub des Schlangenbarts entspringt direkt dem verdickten Wurzelstock. Es ist elegant geformt, spitz zulaufend und an den Enden leicht überhängend. Oftmals umgibt die langen Blätter außerdem ein edler Glanz, der ganz besonders unter den Tautropfen der frühen Morgenstunden zur Geltung kommt. Das Laub der meisten Arten ist mittel- bis dunkelgrün.
Ein absoluter Hingucker ist das Laub des Schwarzblättrigen Schlangebarts (Ophiopogon planiscapus ‚Niger‘). Die Sorte besitzt dunkelviolette, beinahe schwarze Blätter, die einen ungewöhnlichen Kontrast zu den zartrosafarbenen Blüten bilden. Die Blütezeit der Schlangenbärte beginnt zwischen Juni oder Juli und dauert in der Regel vier bis sechs Wochen an. Im Anschluss tragen die traubenförmigen Blütenstände zierende bläuliche bis schwarze Beeren.
Am passenden Standort breitet sich der Schlangenbart nicht nur rasch aus, sondern überzeugt auch mit seiner Langlebigkeit. Die Staude fühlt sich in halbschattigen bis schattigen Lagen wohl. Gerne darf es kühl und leicht feucht sein. Sowohl Staunässe als auch Trockenheit werden allerdings nicht vertragen. Bei einem pH-Wert im leicht sauren Bereich können sich die Pflanzen optimal entwickeln.
Winterschutz für Immergrüne
Im Winter leiden besonders immergrüne Stauden und Gehölze an der Kombination aus Kahlfrösten und der Wintersonne. Um den Schlangenbart zu schützen, kann man Laub oder Reisig zwischen den Pflanzen verteilen.
Damit möglichst rasch ein dicht bewachsenes Beet entsteht, sollten Sie bei der Pflanzung zwischen 10 und 15 Pflanzen pro Quadratmeter einplanen. Am besten wird der Schlangenbart im Frühjahr gepflanzt, sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind.
Ansonsten ist der Schlangenbart sehr pflegeleicht. An schattigen Standorten muss nach dem ersten Jahr meist nicht mehr gegossen werden. Während langer Trockenperioden und im Halbschatten sollten Sie allerdings schon ab und zu zur Gießkanne greifen. Da die Staude immergrün ist, erübrigt sich ein Rückschnitt. Die Pflanzen haben zudem den Vorteil, dass sie meist ganzjährig gepflegt wirken.
Beinahe narrensicher ist die Vermehrung über die Teilung. Die Wurzelausläufer bildet der Schlangenbart schließlich von ganz alleine, sodass diese nur noch abgetrennt werden müssen. Ebenso autonom vermehrt er sich über Selbstaussaat, allerdings in geringerem Ausmaß.
Schlangenbart im Frühjahr durch Teilung vermehren
1.) Wählen Sie eine besonders kräftige Pflanze.
2.) Stechen Sie mit scharfem Spaten etwa ein Drittel des Wurzelballens ringsum ab.
3.) Abgetrenntes Teilstück mitsamt Wurzeln vorsichtig aus der Erde nehmen und an anderer Stelle wieder einsetzen.
Die Gattung ist äußerst resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Selten kann es zu typischen Problemen wie zum Beispiel Schneckenfraß, Blattlaus- oder Spinnmilbenbefall kommen.
Der dichte Wuchs und das gepflegte Erscheinungsbild des Schlangenbarts prädestinieren ihn für den Einsatz als Bodendecker. Kleinbleibende Sorten wie Ophiopogon japonicus ‚Minor‘ sehen ohne viel Aufwand sauber und gepflegt aus und könnten sogar beinahe als Rasenfläche durchgehen.
Auch Gehölz- und Beetränder lassen sich mit dem Schlangenbart als Einfassungspflanze harmonisch abschließen. Flächig oder in schmalen Reihen gepflanzt ergeben die Stauden so einen adretten – aber dank der überhängenden Blätter nicht übertrieben akribischen – Abschluss.
In gemischten Staudenpflanzungen für den Schatten sorgt er zudem für die nötige Flächendeckung und damit ein üppiges Gesamtbild. Besonders der Schwarzblättrige Schlangenbart bringt zudem Potenzial für spannende Farbkombinationen mit sich. Passende Pflanzpartner sind beispielsweise diverse Farne (z.B. Asplenium), Elfenblümchen (Epimedium) oder Alpenveilchen (Cyclamen).
LUISA ROTH
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