Petersilie ist ein Muss im Kräutergarten. Foto: © GartenFlora/Christian Gehler

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Petersilie pflanzen: Aufgepasst bei der grünen Diva

Von Achim Werner

Es ist ein kleines, fast unscheinbares Gartengeschöpf. Aber es ist vielseitig. Petersilie ist das universelle Kraut für Salate, Eintöpfe, Rührei oder Kräuterbutter. Petersilie gilt als Vitalstoffversorger erster Güte, ist eisenreich, liefert Vitamin C und lässt die Frühjahrsmüdigkeit leichter überwinden. Petersilie zu pflanzen kann somit von Vorteil sein. Ganz so bescheiden, wie sie anmutet, ist sie allerdings nicht. Wer aber ihre Eigenheiten kennt, kann von Ende März bis Dezember ihre krausen oder glatten Blätter ernten, und zwar reichlich.

Petersilie pflanzen: Sie lässt sich beim Keimen Zeit

Zwar steht auf der Saatguttüte, dass Petersilie von März bis August ausgesät werden kann. Eine Aussaat vor Mai sollte jedoch nicht stattfinden, jedenfalls nicht im Freiland. Denn: Je kälter der Boden ist, desto langsamer keimen die Körner. Sie sind ohnehin nicht die schnellsten. Zwei bis drei Wochen gelten auch unter guten Bedingungen als Standard.

Kalter Frühjahrsboden ist zudem oft noch nass. Das mag der Doldenblütler so gar nicht und keimt dann erst nach vier Wochen, und das ungleichmäßig und lückig, mitunter auch gar nicht. In manchen Jahren kümmern die Sämlinge, weil sich ihre empfindlichen Wurzeln gegen Bodenpilze erwehren müssen. Häufig gehen sie auch nach der Keimung noch ein.´Dann doch lieber gleich in warmen, etwas abgetrockneten Boden. Meist strecken sich dann nach spätestens drei Wochen die meisten Keimlinge der Sonne entgegen, und sie wachsen jetzt auch viel schneller weiter.

Glatte Petersilie im Gartenbeet
Glatte Petersilie beeindruckt mit aromatischer Note. Foto: AdobeStock_Martina

Glatte Petersilie wie die Sorte ‘Einfache Schnitt’ ist zwar nicht so dekorativ wie die ‘Mooskrause’, enthält aber mehr geschmacksbildende ätherische Öle. Als geschmacklich besonders intensiv gilt die Sorte ‘Gigante d’Italia’.

Vorteile der Mai-Aussaat

Im Mai ausgesät, schießen diese Pflanzen zum Glück fast nie im ersten Jahr, dafür leider sehr früh in der folgenden Saison. Ein zweiter Satz kann deshalb im August gesät werden – direkt ins Freiland. Bis zum Frostbeginn sind die Pflanzen kräftig genug, um dort den Winter zu überstehen. Von ihnen wird erst ab dem kommenden Frühjahr geerntet.
Ein großer Vorteil dieser späten Aussaat: Bis Mai oder Juni können Sie Petersilienstängel pflücken. Erst dann erscheinen die Blüten, und die Pflanzen sterben ab. Gar nicht tragisch, denn im Juni, Sie erinnern sich, schließen die frühesten Aussaaten den Jahreskreis. Jedenfalls fast, denn im Januar und Februar gibt es im Freien keine Blattpetersilie.

Krause Petersilie wird besonders gern als genießbare Deko auf kalten Platten verwendet. Und: Die krausen Blätter schließen Verwechslungen mit giftigen Wildkräutern wie Hundspetersilie oder Schierling aus.

Kräutertöpfe mit Petersilie, Oregano und Schnittlauch am Weidenzaun
Krause Petersilie, Schnittlauch und Oregano machen auch im Topf eine gute Figur. Foto: © GartenFlora/Christian Gehler

Wissenwertes zum Pflanzen der Petersilie

  • Petersiliensaatgut bleibt etwa zwei Jahre keimfähig. Wer jährlich selber Saatgut erntet, hat immer frischen Samen. Rechnen Sie dann aber damit, dass sich krause mit glattblättrigen Sorten oder mit Wurzelpetersilie verkreuzen. Nicht weiter wild, die Nachkommenschaft kann lediglich unterschiedlich daher kommen. Da frühe Aussaaten nur langsam keimen, mischen Sie einfach Radieschensaatgut unter das der Petersilie. Es keimt schneller und markiert die Reihe. Hilfreich, wenn Sie Unkraut hacken möchten, bevor die Petersilie zu sehen ist.
  • Die Vorkultur empfiehlt sich bei frühen Aussaatterminen von Februar bis April, wenn die Samen im Freien zu lange im kalten Boden liegen würden. Der Wachstumsvorsprung kann so bis zu fünf Wochen betragen. Pro Einzeltopf bleiben maximal fünf Pflänzchen, damit sie sich später nicht gegenseitig zu sehr bedrängen. Ausgepflanzt im Abstand 25 mal 10 cm haben die Petersilien-Tuffs ausreichend Platz.
  • Ein eigenes Beet benötigt Petersilie nicht, sofern benachbarte Pflanzen sie nicht überwuchern oder ihnen die Nährstoffe streitig machen. Petersilie steht problemlos neben Basilikum im Gewächshaus, wo sie sowohl bei sommerlicher Hitze als auch bei Temperaturen um die zehn Grad gut gedeihen. Im Freien kommt sie mit ein wenig Winterschutz auch bei tiefen Wintertemperaturen unbeschadet ins kommende Jahr.

Petersilie pflegen

Pflanzen oder säen Sie im Sommer auch im Gewächshaus Petersilie aus. Die erfreut Sie bis Dezember und dann wieder ab Februar mit mooskrausen Fiederblättchen. Der Januar kann mit tiefgefrorenem Würzgrün und mit Wurzelpetersilie sehr gut überbrückt werden.

Ach ja, fast vergessen: Das alles funktioniert nur, wenn Petersilie ausreichend gewässert wird und wenn man ihr regelmäßig Flüssigdünger verabreicht. Auch pelletierter Pferdemist, für Mittelzehrer dosiert, hat sich bewährt. Er ernährt meine kleinen Diven über die gesamte Saison. Und sie bekommen immer einen der besten Plätze an der Sonne.

Tipp:

In Südrichtung vor Tomaten gepflanzt, wird Petersilie von diesen nicht beschattet, profitiert aber von den reichlichen Nährstoff- und Wassergaben im Tomatenbeet.

Erntebeginn im Sommer

Ab Juli kann man von diesen Pflanzen die ersten Blättchen zupfen. Wer früher säen möchte, wählt besser die Aussaat in Schalen, z.B. im Gewächshaus oder an der Fensterbank. Dann in Einzeltöpfchen pikieren oder noch einfacher: gleich mehrere Körnchen direkt in Töpfchen aussäen. Egal wofür man sich entscheidet – ab Mitte März dürfen die Setzlinge ins Freie, wo sie ab Anfang Juni beerntet werden können. Übrigens: Alle, die nicht selbst aussäen möchten, finden von März bis Mai im Gartencenter kräftige Jungpflanzen. Ob nun gepflanzt oder gesät, die Ernte bis zum Frost gesichert ist, selbst wenn einige Pflanzen bereits vor dem Winter die ersten Blüten bilden und danach absterben. Die anderen überwintern und blühen im Folgejahr.

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