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Klee: Arten fürs Staudenbeet

Von GartenFlora

Zu Silvester ist Klee gern gesehen: als Glücksbringer im Topf. Das gesamte übrige Jahr aber findet er höchstens als Rasenunkraut Beachtung. Dabei gibt es so wunderschöne Arten! Fachredakteurin Kerstin Ackermann stellt Ihnen Besonderheiten für Staudenbeet, Wintergarten und mehr vor.

Klee als verheißungsvolles Omen

Bald ist es wieder so weit: Mit besten Wünschen verschenken wir zu Silvester ein Töpfchen Klee. Schon die Druiden der alten Kelten sahen in einem vierteilig gefiederten Kleeblatt (so heißt es botanisch korrekt) ein verheißungsvolles Omen. Mühsam suchten sie auf Wiesen und Feldern nach den seltenen Mutationen vom eigentlich dreiblättrigen Weiß-Klee (Trifolium repens).

Nahaufnahme eines Weiß-Klees (Trifolium repens) Foto: AdobeStock_Valter
Selten und immer wieder beeindruckend: Mutationen vom eigentlich dreiblättrigen Weiß-Klee (Trifolium repens). Foto: AdobeStock_Valter

Dass im fernen Mexiko ein Klee wuchs, dessen Blättchen stets zu viert zusammenstehen, ahnten sie nicht. Und vermutlich hätten sie diesen Sauerklee (Oxalis tetraphylla) auch gar nicht als Heilsbringer akzeptiert: Mit dem echten Klee der Gattung Trifolium hat er außer der Blattform so gar nichts gemein. Nichtsdestotrotz wird der Mexikaner seit etwa 1920 im großen Stil bei uns angebaut und als „Glücksklee“ gehandelt. Er ist sonnenhungrig und frostempfindlich und damit gut für Fensterbrett und Wintergarten geeignet.

Klee im Garten

Für den Garten empfiehlt sich der bei uns heimische, frostharte Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella). Er ist zwar nicht vierblättrig, beglückt aber durch andere Eigenschaften. So zaubert er, falls es sich um einen feuchten Boden handelt, selbst in tiefsten Schatten einen lindgrünen, etwa 10 cm hohen Blattteppich.

Von April bis Juni zeigen sich weiße Glockenblüten, sein Laub schmeckt lecker nach Sauerampfer (in Maßen verzehren!). Und wenn Sie kräftig mit dem Fuß aufstampfen (oder die Dämmerung abwarten) falten sich seine Blättchen wie kleine Regenschirme zusammen.

Klee Foto: AdobeStock_Ruckszio
Wald-Sauerklee ist die schattenverträglichste Pflanze unserer heimischen Flora. Schon ein 160stel des Tageslichts genügt. Foto: AdobeStock_Ruckszio

Vertreter fürs Staudenbeet

Zwischen den höherwüchsigen Stauden im Beet können sich die Vertreter des echten Klees behaupten. Der herrliche Purpur-Klee (Trifolium rubens) wird bis zu 70 cm hoch und schmückt sich von Juni bis August mit karminroten Blütenzapfen. Ebenso wie der Blassgelbe Klee (T. ochroleucon) ist er eine echte Rarität unserer einheimischen Wiesen-Flora.

Fast noch seltener ist er (bisher) in unseren Gärten anzutreffen. Dabei gedeiht der Stickstoff-Selbstversorger auf beinahe jedem Standort, solange er nicht staunass steht und etwas Sonne bekommt. Zudem bildet er keine Ausläufer, wie es etwa von dem im Rasen geächteten Weiß-Klee (T. repens) bekannt ist. Von diesem gibt es einige hübsche, buntlaubige Blattschmucksorten, die nur selten im Handel sind.

Hornfrüchtiger Sauerklee (O. corniculata, oben im Bild) kann ebenso wie der Weiß-Klee lästig werden. Beide verbreiten sich über Ausläufer und sollten ausgestochen werden. Zudem hilft spezielle Bodenverbesserung: beim Sauerklee (vorsichtiges) Kalken, beim Rasenunkraut Weiß-Klee hilft stickstoffbetonte Düngung.

Klee Foto: AdobeStock_Panosud360
Vorsicht: Auch Hornfrüchtiger Sauerklee ist hübsch, kann aber lästig werden. Foto: AdobeStock_Panosud360

Doch auch wer – nach Druiden-Art – beim wilden Weiß-Klee sein Glück suchen will, sollte fündig werden. Die im Internet kursierende Wahrscheinlichkeit von 1:10 000 dürfte um das Zehnfache zu hoch gegriffen sein.

Und: Wem Fortuna besonders hold ist, der kann sogar potenziertes Glück auf einem Stängel finden. Bisher behauptet ein 56-blättriges Klee-Exemplar seinen Platz im Guinnessbuch der Rekorde…

Im Wintergarten

Schon kurz nach dem Jahreswechsel werden die glücksbringenden Klee-Töpfchen meist entsorgt. Schade, denn die Pflanzen sind mehrjährig! O. tetraphylla möchte ebenso wie die anderen hier gezeigten Oxalis-Arten sehr hell stehen. In Wintergarten und Gewächshaus sind die frostempfindlichen Südländer immergrün und sogar als Bodendecker geeignet.

Im Winter sollte es allerdings nicht zu warm sein, 5 bis maximal 15 °C sind dann optimal. Auch als Balkonpflanze im Topf, sogar für den Vordergrund des Blumenbeets eignen sich die Pflanzen. Im Herbst ziehen die Blätter ein. Die Rhizome werden dann, wie Dahlien in feuchten Sand gebettet, im frostfreien Keller überwintert.

Lecker!

Das Laub aller Oxalis-Arten schmeckt wie Sauerampfer, sollte aber wegen des hohen Oxalsäuregehalts nicht übermäßig genossen werden. Die Rhizome enthalten viel weniger Säure und schmecken mild. Die besonders dicken Knollen des Peruanischen Sauerklees (O. tuberosa) können ab März an einem eher kühlen, feuchten Standort gesetzt werden.

Echter Klee als Gründünger

Hülsenfrüchtler (dazu gehören alle Trifolium– und Melilotus-Arten) leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien. Diese wandeln Luft-Stickstoff in pflanzenverfügbares Ammonium um, sodass die Pflanze zum Stickstoff-Selbstversorger wird. Die Bakterien leben in knöllchenartigen Wurzelverdickungen. Generell sind daher alle Kleearten wertvolle Gründünger und liefern dem Boden bis zu 20 g/m² Stickstoff. Sie werden von Frühjahr bis Herbst ausgesät und nach einer Überwinterung umgebrochen. Da z. B. Weiß-Klee durch Ausläufer lästig werden kann, werden vor allem kurzlebiger Inkarnat- und Steinklee genutzt.

KERSTIN ACKERMANN

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