Ihre Blüten sind zweifellos ein Meisterwerk der Natur: ein beispielloses Zusammenspiel aus raffinierter Form und kräftigen Farben. Und obwohl es bei der Pflege einiges zu beachten gibt, bedarf es keiner magischen Gärtnerkunst, um die schöne Paradiesvogelblume selbst im Kübel zu kultivieren. Hier erfahren Sie, worauf es ankommt.
Paradiesvogelblume – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Die Paradiesvogelblume (Strelitzia reginae) wird auch als Papageienblume oder Königs-Strelitzie bezeichnet. Sie ist eine von nur fünf Arten ihrer Gattung und zählt zur Pflanzenfamilie der Strelitziengewächse (Strelitziaceae). Beheimatet ist die außergewöhnliche Schönheit in der von zahlreichen Hügeln und Gebirgen eingefassten Kapregion an der Küste Südafrikas.
Die Paradiesvogelblume wächst in aufrechten Horsten, ist unter geeigneten Bedingungen äußerst wüchsig und erreicht Höhen von bis zu zwei Metern und mehr. Die immergrünen, prächtigen Blätter sitzen auf langen Stielen, welche unverzweigt der Basis entspringen und optisch leicht an Bananenstauden erinnern.
Ein leicht bläulicher Unterton verleiht den großen Blättern der Paradiesvogelblume einen besonders edlen Farbton. Das Laub ist robust und leicht ledrig. Mit der Zeit können die Blätter entlang der Nebenadern aufreißen und so vereinzelte Schlitze bilden. Für die Pflanzengesundheit stellt dies zum Glück kein Problem dar.
Doch nun zum absoluten Höhepunkt und dem wohl größten Zierwert der Paradiesvogelblume: ihren unverwechselbaren Blüten. Sie erstrahlen in den sattesten Farben und erinnern mit ihrem schnabelförmigen Hochblatt und den orangefarbenen Blütenhüllblättern tatsächlich an bunte Paradiesvögel. Die Blütezeit findet zwischen Spätwinter und Frühjahr statt.
Paradiesvogelblumen benötigen ganzjährig warme Temperaturen – das Minimum sind 10° Celsius. Hierzulande wird sie darum als Kübelpflanze kultiviert. In warmen Gewächshäusern oder Wintergärten, aber auch im Zimmer, fühlt sich die Staude ganzjährig wohl. Verbringt sie als Kübelpflanze den Sommer im Freien, sollte sie ins Haus umziehen, sobald die Temperaturen nachts die 10°-Grenze unterschreiten.
Besonders im Winter ist ein heller Standort wichtig, damit sich viele Blüten ausbilden können. Im Sommer darf es hingegen auch halbschattig sein.
Verwenden Sie für die Topfkultur ein nährstoffreiches, durchlässiges Substrat. Am besten eignet sich eine Mischung aus Lehm und Sand. Eine Schicht aus Lavagestein oder Blähton am Topfboden sorgen dabei für zusätzliche Drainage. Auch überschüssiges Wasser sollte stets ungehindert abfließen können, damit keine Staunässe und somit Wurzelfäule entstehen kann.
Wichtig: Sobald die Wurzeln zu groß für den Topf sind oder sich bereits ein Rundwuchs zeigt, muss die Paradiesvogelblume in ein größeres Gefäß umgesetzt werden und frisches Substrat erhalten.
Alles Wichtige rund um das fachgerechte Umtopfen von Kübelpflanzen finden Sie hier.
Paradiesvogelblumen sind zwar robuster als man vermuten mag, dennoch zählen sie sicherlich nicht zu den genügsamsten Kübelpflanzen. Sie müssen regelmäßig gewässert werden, sodass das Substrat gleichmäßig feucht bleibt. Trockenheit äußert sich meist durch eingerollte oder verfärbte Blätter. Die abgestorbenen Blätter entnimmt man direkt an der Basis mit einer scharfen Schere.
Aber auch die Nährstoffversorgung ist nicht zu vernachlässigen. Von Frühjahr bis Spätsommer wird ein Flüssigdünger für Kübelpflanzen über das Gießwasser zugeführt. Das Wasser sollte zudem eher weich und nicht zu kalkhaltig sein.
Im Frühjahr ergeben sich zwei simple Möglichkeiten, die Paradiesvogelblume zu vermehren. Wenn Sie Glück haben, hat ihre Pflanze bereits kleine Sprösslinge gebildet, Jungpflanzen mit eigenen Wurzeln. Diese lassen sich von der Mutterpflanze abtrennen und neu einpflanzen, sobald sie zwei oder drei Blätter besitzen. Die zweite Alternative ist eine Wurzelstockteilung. Diese sollte allerdings nur bei kräftigen Exemplaren erfolgen.
Leider sind Schädlinge vor allem bei überwinternden Kübelpflanzen keine Seltenheit. Denn nicht nur den Pflanzen, sondern auch vielen Tierchen bekommen die wohligen Temperaturen in den Winterquartieren gut. Milben- oder Blattlausbefall wird aber besonders durch trockene Raumluft verstärkt. Neben der regelmäßigen Kontrolle nach Schadbildern kann also auch das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit vorbeugend wirken. Zudem sollten alle betroffenen Stellen schnellstmöglich entfernt und entsorgt werden.
Besonders prächtig entfaltet sich eine Paradiesvogelblume bei ausreichend Platz, in großen Wintergärten oder Gewächshäusern wird die große Kübelpflanze zum grandiosen Hingucker. Doch auch wer weniger Platz hat, kann die beeindruckende Schönheit ganzjährig als Zimmerpflanze oder auf der Terrasse beherbergen.
Und wer sich lediglich dem zauberhaften Anblick ihrer Blüten hingeben möchte, stellt sich die „bunten Vögel“ einfach als Schnittblumen in eine Vase. Hier herrscht noch mehr Grund zur Freude, denn die einzelnen Blüten halten sich oft über mehrere Wochen.
LUISA ROTH
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