Es gibt sie noch, die treuen Zimmerpflanzen, die uns nicht bei dem kleinsten Pflegefehler mit braunen Blättern bestrafen. Die Schefflera gehört definitiv dazu. Sie lässt sich nicht lange bitten, zum stattlichen Strauch heranzuwachsen und gibt sich sogar in etwas dunkleren Ecken zufrieden. Wie die immergrüne Pflanze gesund und glänzend bleibt, verraten wir Ihnen.
Schefflera arboricola ist unter ihrem botanischen Namen bekannt, wird aber auch Strahlenaralie, beziehungsweise Kleine Strahlenaralie, genannt. Die Heimat der Art liegt auf den beiden chinesischen Inseln Hainan und Taiwan, wo sie sich an Wasserläufen und in feuchten Wäldern etabliert hat. Die Gattung gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae).
Die Schefflera ist ein immergrüner Strauch oder Kleinbaum. Verzweigungen bildet sie nur wenige, mit gezielten Rückschnitten kann man diese aber etwas fördern. An ihren natürlichen Standorten wird sie bis zu 4 Meter hoch, in der Zimmerkultur sind derartige Höhen aber eher nicht zu erwarten. Ihre Schnellwüchsigkeit macht sie zur beliebten Zimmerpflanze.
Zwischen 7 und 12 der ledrigen, gestielten Laubblätter ergeben eine zusammengesetzte, hand- bzw. strahlenförmige Blattspreite. Ihre Spitzen sind leicht abgerundet und bei guter Pflege umgibt sie ein frischer Glanz.
Die Blütezeit der Schefflera liegt zwischen Juli und Oktober. Leider bekommt man die hübschen, gelben Blütenrispen in Zimmerkultur aber nur selten zu Gesicht. Genauso steht es folglich mit den kleinen, kugeligen Steinfrüchten, die mit feurigen Farbspielen heranreifen.
Als Zimmerpflanze ist die Schefflera relativ anspruchslos. Sie mag es hell, bevorzugt indirektes Sonnenlicht, kommt aber auch in etwas dunkleren Nischen gut zurecht. Etwas Vorsicht ist jedoch im Winter geboten, beim Stoßlüften sollte sie lieber keinen direkten Zug abbekommen. Gegenüber trockener Heizungsluft ist der Strauch zwar einigermaßen tolerant, zu nahe am Heizkörper sollten sie aber nicht platziert sein. Ist die Luft zu trocken, äußerst sich dies meist durch braune Blattspitzen.
Wichtig: Panaschierte Sorten benötigen mehr Sonnenlicht als solche mit rein grünem Laub. Denn mehrfarbige Blätter besitzen weniger Chlorplasten – jene Zellbestandteile, die für die Fotosynthese zuständig sind.
Zwischen 20 und 30 Zentimeter lang können die Jahrestriebe einer Schefflera sein. Dementsprechend legt sie auch einiges an Wurzelmasse zu. Alle zwei bis spätestens drei Jahre sollte man sie daher umtopfen. Am besten tut man dies im Frühjahr, noch vor dem Neuaustrieb.
Verwenden Sie ein Substrat mit Humus- und Tonanteilen sowie leicht saurem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Perlite, Kokosfasern, Sand oder andere lockernde Materialien verhindern Staunässe. Überschüssiges Wasser sollte ungehindert in einen Untersetzer oder Übertopf ablaufen können. Achten Sie darauf, den Wurzelballen nicht zu tief zu setzen.
Zu nasses Substrat kann schnell zu Wurzelfäule führen. Darum sollten Sie für die Schefflera eine möglichst gleichbleibende Bodenfeuchte halten. Gießen Sie nur so lange, bis die ersten Tropfen aus dem Abzugsloch rinnen. Sollte nach einigen Minuten noch viel überschüssiges Wasser im Untersetzer oder -topf stehen, schütten Sie es ab.
Gedüngt wird nur während der Vegetationsperiode und in geringer Konzentration, etwa bei jedem vierten Gießen. Geeignet sind Zimmerpflanzen- oder Grünpflanzendünger.
Strahlenaralien können über Aussaat oder mithilfe von Stecklingen vermehrt werden. Die unverholzten Kopfstecklinge entnimmt man am besten im Sommer, denn im Sommer wurzeln sie besonders schnell. Sie können in Anzuchterde oder einem Glas Wasser herangezogen werden.
Pflanzenkrankheiten treten äußerst selten auf. Bei zu nassem Stand kann sich allerdings ein Pilz, die sogenannte Wurzelfäule, breit machen. Erste Anzeichen hierfür sind Blattverfärbungen oder plötzlicher Blattfall. Ein zeitnahes Umtopfen, bei dem das gesamte Substrat weitestgehend ausgetauscht wird, kann die Schefflera aber vor Schlimmerem bewahren.
Gegen Schädlinge sind gesunde Pflanzen im Normalfall wenig anfällig. Die Schefflera arboricola kann aber unter anderem von Thripsen, Blattläusen oder Spinnmilben heimgesucht werden. Auch hier hilft am besten schnelles Handeln, zum Beispiel durch gründliches Abduschen der Pflanze.
Eine Schefflera ist nicht nachtragend, sollte ihr für eine Weile nicht ganz so viel Aufmerksamkeit zuteil werden. Darum, und weil sie auch in dunkleren Zimmerecken stehen kann, ist sie unter anderem die ideale Büropflanze und auch für Unerfahrene geeignet.
Dank ihres raschen Wachstums trägt sie zudem einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Raumklimas bei und wächst schnell zum kleinen Zimmerbaum heran, der Sie noch viele Jahre lang begleitet. Panaschierte Sorten wie Schefflera arboricola ‚Gold Capella‘ oder ‚Charlotte‘ bringen Abwechslung ins dunkle Grün.
LUISA ROTH
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