Bei der Agapanthus, auch Schmucklilie genannt, handelt es sich um eine frischluftliebende Sonnenanbeterin, die ihre langen Blätter vornehm überhängen lässt und ihre hochgewachsenen Blütenbälle im Sommer königlich in die Höhe streckt. Unter den richtigen Bedingungen und mit der passenden Pflege findet man in ihr eine treue Begleiterin.
Agapanthus – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Obwohl man die hübschen Stauden im Deutschen eigentlich als Schmucklilien bezeichnet, hat sich dennoch ihr botanischer Name – Agapanthus – durchgesetzt. Die zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) gehörende Agapanthus-Gattung umfasst etwa sieben Arten, dazu auch einige Unterarten. Alle Vertreter der Gattung stammen aus dem Süden Afrikas.
Schmucklilien sind mehrjährige, krautige Pflanzen. Es gibt sommergrüne Arten (z.B. Agapanthus caulescens, A. inapertus und A. campanulatus), die mithilfe ihrer Wurzelrhizome überwintern. Agapanthus africanus sowie A. praecox sind hingegen immergrün. Je nach Arte und Sorte werden die Pflanzen etwa zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch.
Wenn die Bedingungen stimmen, sind Agapanthus wuchsfreudig und pflegeleicht. Beständig halten sie sich viele Jahre, ohne des Wachsens und Blühens müde zu werden.
Die grundständigen Blätter der Agapanthus sind ungestielt und riemenförmig-gebogen, wodurch sie einen üppigen Schopf aus frischem Grün bilden – auch ohne Blüten können sich die Schmucklilien also sehen lassen.
Etwa Anfang Juli sprießen die ersten Blütenstände aus der Basis und weit über die Blätter hinaus. Obenauf thronen üppige Doldenblüten. Die typische Blütenfarbe ist Blau, es gibt jedoch auch weiße, violettfarbene oder mehrfarbige Hybride. Die Blüte hält meist bis in den August durch – manchmal auch länger – und zieht nicht nur menschliche Blicke auf sich, sondern kann auch zahlreiche bestäubende Insekten für sich begeistern.
Einige sommergrüne Sorten der Schmucklilie können in milden Regionen ausgepflanzt werden. Weil die meisten anderen Agapanthus-Arten jedoch nicht verlässlich winterhart sind, werden sie typischerweise als Kübelpflanzen kultiviert. Während der warmen Monate dürfen die Schmucklilien ihre Blütenköpfchen in die Sonne recken. Im Winter werden sie hingegen frostfrei überwintert und meist gemeinsam mit mediterranen Pflanzen wie Oleander, Oliven oder Lorbeer eingeräumt. Windgeschützt sollte es allerdings sein.
Agapanthus sollten an einem sonnigen Platz stehen, da die Blütenstände im Schatten oft dazu neigen, ihre Köpfe Richtung Sonne zu strecken, was zu etwas seltsam aussehenden Biegungen führen kann.
Zum Eintopfen von Agapanthus verwendet man am besten Kübelpflanzenerde. Für verbesserten Wasserabfluss und damit die Abzugslöcher des Kübels nicht mit Erde verstopfen, wird zuvor eine Drainageschicht eingebaut. Hierfür können Sie etwas Blähton, Bimskies oder einfach Tonscherben eines alten Topfes verwenden.
Umtopfen sollte man Schmucklilien eigentlich eher selten, da sie erfahrungsgemäß mehr Blüten bilden, wenn der Topf stark durchwurzelt ist. Wenn das alte Pflanzgefäß aber deutlich zu klein geworden ist, ist es Zeit fürs Umtopfen. Der neue Topf sollte aber nur ein wenig größer sein.
Besonders in der Zeit ihrer Blüte können Schmucklilien reichlich Unterstützung in Form von Dünger und Wasser gebrauchen. Gießen Sie regelmäßig, sodass das Substrat etwa gleichbleibend feucht ist. Überschüssiges Wasser im Untersetzer schütten Sie ab. Düngen können Sie ein bis zweimal im Monat mit hochwertigem Kübelpflanzendünger. Nach der Blüte muss in der Regel nicht mehr gedüngt, außerdem darf auch die Wassermenge reduziert werden.
Wenn verwelkte Blütenstände frühzeitig abgenommen werden, fördert das die Bildung neuer Blüten. Auch gelbe Blätter kann man regelmäßig entfernen, damit die Pflanzen stets frisch aussehen.
Agapanthus-Arten können über ihre Samen vermehrt werden, allerdings haben die Nachkommen selten die gleichen Eigenschaften wie die der Mutterpflanze. Eine noch einfachere Methode bietet zudem die Teilung im Frühjahr. Möchten Sie die Pflanzen beispielsweise ohnehin umtopfen, bietet sich hier die beste Gelegenheit. Unterteilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten je nach Größe in zwei oder drei Teilstücke. Die geteilten Pflanzen werden dann getrennt voneinander erneut eingetopft.
Stäunässe kann die Wurzeln der Schmucklilie für Wurzelfäule anfällig machen. Abgesehen davon treten aber selten Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen auf. Die sonst so gefürchteten Schnecken und Raupen haben glücklicherweise keinen sonderlichen Appetit auf Agapanthus-Laub. Nur gelegentlich können Läuse an den Blättern oder die sogenannte Agapanthus-Gallmücke an den Blütenknospen auftreten.
Nicht grundlos sind die Agapanthus seit langem beliebte Klassiker unter den Kübelpflanzen, denn sie bereichern Balkon und Terrasse mit ihren auffälligen Blütenkugeln und sind noch dazu wuchsfreudig und pflegeleicht. Bereits seit vielen Jahrhunderten überzeugt der Charme der Schmucklilie Gartenliebende auf der ganzen Welt. Und bis heute sind die schönen Pflanzen häufig in öffentlichen Parkanlagen und Schlossgärten zu finden. In traditionellen Terracotta-Töpfen kommt die klassische Schönheit bestens zur Geltung.
LUISA ROTH
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