Der Nutzgarten im Juli hält einige Aufgaben bereit. Was ernten Sie und welchen Pflanzen schenken Sie in dem Sonne-Monat Juli besonders Beachtung?
Ab Juli reifen die mildwürzigen Jalapenos, die mittelscharfen ‘De Cayenne’-Pfefferschoten und superscharfe Thai- und Vogelaugenchilis. Die saftig-fleischigen Jalapenos schmecken am besten frisch. Alle anderen Sorten lassen sich trocknen. Fädeln Sie die Früchte auf und hängen Sie Chili-Girlanden an einer luftigen und warmen, leicht beschatteten Stelle auf, zum Beispiel unterm Dachvorstand der Laube. Wenn die pikanten Früchte rascheldürr sind, entweder in der Küche aufhängen oder staubsicher in einem Schraubglas aufbewahren. Sie halten sich mindestens ein Jahr. Die Schärfe bleibt auch in den runzeligen Früchten erhalten.
Die Blütenköpfe der italienischen Kohlart schmecken am besten, wenn die Knospen noch fest geschlossen sind. Warten Sie also nicht zu lange mit der Ernte. Reifen gleichzeitig mehr Brokkoli-Köpfe als benötigt werden, am besten alle abernten, in Röschen zerteilen, blanchieren und portionsweise einfrieren. Sie halten sich im Tiefkühler bis zu einem Jahr.
Sorten wie ‘Calabrese natalino’, ‘Groene Calabrese’ oder ‘Marathon’ können übrigens noch bis Ende Juni ausgesät und bis Ende Juli ausgepflanzt werden.
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Das Gemüse will nicht so recht wachsen oder die Blätter sind mehr gelb als grün? Dann ist Nachdüngen angesagt. Am schnellsten wirken Flüssigdünger. Schon wenige Tage nach dem Gießen mit der Düngerlösung kommt das Wachstum wieder in Schwung und die Blätter zeigen sich in sattem Grün.
Flüssige Pflanzennahrung bietet sich vor allem für Kulturen an, die nur noch wenige Wochen auf den Beeten stehen, z. B. Salat.
Eine Gabe reicht hier völlig. Pflanzen, die länger weiterkultiviert werden, z. B. Tomaten, Zucchini oder Auberginen, brauchen ab jetzt entweder regelmäßig Flüssigdünger, oder sie werden im August einmalig mit einem mineralischen oder organischen (wirkt etwas langsamer) Volldünger zum Streuen versorgt. Oft ist in Gartenböden ausreichend Phosphor und Kalium vorhanden. Nur der flüchtigere Stickstoff fehlt. Dann Hornmehl (wirkt schneller als Hornspäne), Harnstoff oder Kalkstickstoff verabreichen. Eine Bodenanalyse gibt Auskunft über den wirklichen Nährstoffbedarf.
Vollreife Erdbeeren sind ein Genuss. Leider besitzen sie wenig Drucktoleranz. Gut also, wenn die Früchte möglichst direkt vernascht werden. Wer jetzt ab Juli pflanzt, den erwartet nach knapp einem Jahr die erste süße Ernte.
Ideal ist ein sonniger, windgeschützter Platz mit tiefgründigem, humosem Boden im neutralen bis leicht sauren Bereich (pH 5,5 bis 6,5). Vier bis fünf Jahre sollten keine Erdbeeren darauf gestanden haben.
Das Beet wird zwei bis drei Wochen vor dem Pflanzen hergerichtet, damit sich der Boden setzen kann.
Spatentief lockern und reichlich Kompost (3 bis 5 l/m²) oder gut verrotteten Stallmist flach einarbeiten. So werden auch leichte Sandböden erdbeertauglich. Schwerer Lehm, der zu Verdichtungen und Staunässe neigt, führt rasch zu Wurzelkrankheiten. Entweder durch großzügige Kompost- und Sandgaben auflockern.
Oder besser gleich auf Dämmen kultivieren: Etwa 20 cm hohe Wälle aus humoser Erde aufschütten und nach dem Setzenlassen bepflanzen.
Am besten gleich mehrere Sorten anpflanzen! Zwar benötigen die heutigen Sorten in der Regel keine weitere zur Befruchtung, doch lässt sich die Saison durch Kombinieren früh, mittelfrüh und spät tragender Erdbeeren über mehrere Wochen strecken.Mehrmals tragende Sorten wie ‘Ostara’, ‘Mara des Bois’ und ‘Seascape’ reifen nach der ersten Ernte im Juni/Juli und einer Ruhepause teils bis zum Frost erneut.
Frühzünder: ‘Clery’, ‘Honeoye’, ‘Lambada’
Mittlere Ernte: ‘Senga Sengana’, ‘Korona’, ‘Polka’, ‘Sonata’, ‘Tenira’, ‘Kent’, ‘Thulana’
Spätzünder: ‘Thuchampion’, ‘Salsa’, ‘Symphony’, ‘Thuriga’
Keine Riesenerträge, dafür einzigartiges Aroma dürfen Liebhaber alter Sorten wie ‘Direktor Paul Wallbaum‘ oder ‘Mieze Schindler’ erwarten. Gut zu wissen: Bei diesen rein weiblich blühenden Pflanzen ist eine Befruchtersorte notwendig.
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Chinakohl, Pak Choi und Zichoriensalate wie Endivien und Zuckerhut neigen bei zu früher Aussaat zum Schossen. Idealer Monat ist der Juli. August-Aussaaten bleiben etwas kleiner. Achten Sie beim Kauf von Radieschensaatgut und bei gewöhnlichem Salat auch auf die Angaben zur Aussaatzeit.
Tomaten bilden ständig Blattachseltriebe, die möglichst jung entfernt werden sollten. Sie wachsen schnell, deshalb ein- bis zweimal pro Woche auskneifen.
Viele Früchte werden zu früh gepflückt und haben ihr volles Aroma dann noch nicht erreicht. Reife Brombeeren beginnen etwas matter zu werden und lassen sich leicht ernten. Andenbeeren sind aromatischer und süßer, wenn sie bei leichtem Schütteln abfallen. Zwetschgen mit leicht schrumpeligem Stielansatz sind besonders süß. Süßkirschen ab und an probieren. Auch augenscheinlich reife Früchte bilden noch Zucker und Aroma.
Sobald frühe Johannisbeeren und Sommer-Himbeeren abgeerntet sind, können Sie die Sträucher auslichten. Bei Himbeeren fallen die Tragruten, die ohnehin bald absterben. Bei Johannisbeeren die ältesten ein bis zwei Tragäste zugunsten eines jungen Triebs entfernen. Nach und nach folgen späte Sorten, Brombeeren und Weinbeeren (Rubus phoeniculasius).
Der weitere Fruchtholzschnitt wird während der winterlichen Ruhephase durchgeführt.
Befreien Sie Erdbeerbestände sofort nach der Ernte von allen Ausläufern. Die Stauden tragen dann im kommenden Jahr deutlich mehr Früchte. Sind die Ranken gesund, dürfen sie auf den Kompost. Kräftige, gut bewurzelte Ableger können gleich auf neue Beete gepflanzt werden. Dafür sollten jedoch nur Jungpflanzen von gut tragenden Mutterpflanzen verwendet werden.
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