Nach langen Wintermonaten haucht das Buschwindröschen mit zarter Blüte den Wäldern endlich wieder Leben ein. Dem Laubaustrieb der Buchen, Eichen und Birken eilt das winzige Kraut voraus, um die ersten Sonnenstrahlen im Frühling einmal ganz für sich zu beanspruchen, ehe es vom Schatten der mächtigen Blätterdächer eingeholt wird. Wo große Bestände wachsen, erobern die weißen Blütenköpfchen das Unterholz wie eine frische Brise, die durch die Büsche zieht.
Name
Anemone nemorosa
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
nährstoffreich, locker, leicht alkalisch bis schwach sauer
Wuchshöhe
bis zu 20 Zentimeter
Lichtverhältnisse
lichter Schatten
Verwendung
Gehölzunterpflanzung, Staudenbeet
Wuchsform
Staude
Winterhärte
winterhart
Blüte
Schalenblüten
Giftigkeit
giftig
Blatt
geschlitzt
Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) gilt in Deutschland als heimische Art. Wildwachsende Exemplare finden sich in Teilen Europas und Asiens, sie gedeihen meist in Laubmischwäldern und sind unter anderem auch in Gebirgslagen verbreitet, zum Beispiel den Alpen.
Die Gattung der Windröschen (Anemone) wird der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) zugerechnet.
Buschwindröschen werden für gewöhnlich nicht höher als etwa 20 Zentimeter. Sie zählen zu den sogenannten Rhizom-Geophyten. Die unterirdischen Rhizome dienen den Pflanzen als Speicher- und Überdauerungsorgan, mit denen die Buschwindröschen auch überwintern.
So sind sie außerdem ideal an die Lebensbedingungen im Laubmischwald angepasst. Kleine Blütenpflanzen haben es hier nämlich eigentlich aufgrund der Beschattung durch die Bäume schwer. Die frühblühenden Geophyten nutzen aber die Zeit, in der der Wald noch lichtdurchflutet ist, optimal aus.
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Zwischen März und April (oder Mai) hat das Buschwindröschen Blütezeit. Zu diesem Zeitpunkt bieten sie Wildbienen und Hummeln Nahrung. Die Blütenblätter von Anemone nemorosa kleiden sich meist in reines Weiß, ab und an entdeckt man aber auch blasse Rosatöne. In der Blütenmitte präsentieren sich die kräftiggelben Staubgefäße und zwischen sechs oder acht Blütenblätter strecken sich sternförmig nach außen.
So früh wie die Buschwindröschen im Jahr erscheinen, so schnell verschwinden sie auch wieder. Die sattgrünen, tief geschlitzten Blätter verabschieden sich fast gemeinsam mit der Blüte, kurz nachdem die kleinen Samen aus den Sammelfrüchten verstreut wurden. Dann ziehen die Pflanzen sich wieder in den Erdboden zurück.
Vorsicht: Das Buschwindröschen ist, wie alle Hahnenfußgewächse, giftig. In allen Teilen der Pflanze ist der Giftstoff Protoanemonin enthalten, welches äußerlich Hautreizungen auslösen und bei Verzehr Durchfall, Erbrechen, Krämpfe und Schwindel verursachen kann.
Um ihrem natürlichen Lebensraum Wald bestmöglich nachzuempfinden, pflanzt man Buschwindröschen im Garten am besten in den lichten Schatten größerer Gehölze. Zwei Sonnenstunden täglich genügen den kleinen Pflänzchen meist schon.
Da die meisten Buschwindröschen im Wald gedeihen, schätzen sie einen nährstoffreichen und lockeren Boden. Der pH-Wert darf leicht alkalisch oder schwach sauer sein, sollte sich also etwa im neutralen Bereich um die 7 bewegen. Das Buschwindröschen toleriert Trockenheit, bevorzugt aber im Frühjahr frische Erde.
Pflanzen Sie das Buschwindröschen am besten im Frühjahr während oder nach der Blüte in den Garten. Es verlangt nicht viel Pflege, wenn der Standort stimmt. Wachsen die kleinen Pflanzen unter Laubgehölzen, kann herabgefallenes Herbstlaub gerne liegen bleiben, um ihnen einen natürlichen Humusnachschub zu gönnen. Wer es lieber aufgeräumt mag, kann alternativ im Frühjahr Kompost ausbringen.
Wassermangel wird in der Regel nicht zum Problem, einerseits durch die schattige Lage, andererseits weil das Buschwindröschen sich ohnehin schon wieder ins Erdreich verabschiedet hat, bevor der Sommer eintrifft. Bei sehr durchlässigem Boden und wenig Niederschlag kann es aber im Frühjahr nötig werden, ein wenig zu gießen.
Das Buschwindröschen lässt sich nicht lange bitten und breitet sich am geeigneten Standort ganz selbstständig über seine kriechenden Wurzelrhizome aus. So können sich mit der Zeit dichte Teppiche bilden, die zugleich perfekte Voraussetzung zur Vermehrung über Teilung bieten.
Mit einem Spaten lassen sich kleine Teilstücke des Pflanzenteppichs entnehmen und an anderer Stelle wieder einpflanzen. Am besten funktioniert dies im Frühjahr, allerdings sollten Sie die Blüte abwarten.
Schnecken lassen sich leider vom Giftstoff des Buschwindröschens nicht sonderlich beeindrucken und machen sich gerne über die zarten Pflänzchen her. Außerdem können Pilze auftreten – zum einen der Anemonenbecherling, der die unterirdischen Rhizome befällt, und zum anderen einige Rostpilzarten. Schwere Schäden sind aber in beiden Fällen nicht zu erwarten.
Für ein authentisches Waldgefühl setzt man das Buschwindröschen gemeinsam mit Farnen oder Gräsern unter große Laubgehölze in den Garten. Auch Bärlauch (Allium ursinum) oder Echter Waldmeister (Galium odoratum) vervollständigen die Waldpflanzung.
Tipp: Mehr ist mehr
Buschwindröschen sorgen besonders dann für einen lebhaften Frühlingseffekt, wenn sie in großer Zahl gepflanzt sind bzw. sich ausbreiten konnten. Um die kleinen Blüten gekonnt in Szene zu setzen, können Sie daher etwa 20 bis 25 Exemplaren pro Quadratmeter einplanen.
Für etwas mehr Farbe kann man das Buschwindröschen auch mit Frühlingszwiebeln, zum Beispiel den Hasenglöckchen (Hyacinthoides) oder mit blühenden Stauden wie beispielsweise den Akeleien (Aquilegia) kombinieren.
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