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Sommerflieder: Blütenreicher Insektenmagnet

Monica Lietzau
Von
Monica Lietzau
Fachredakteurin, Ressort Ziergarten

An den Schmetterlingsblüten des Sommerflieders herrscht grundsätzlich ein reges Insektentreiben. Und auch uns Menschen lässt solche Blütenpracht nicht kalt und versetzt uns in Sommerstimmung. Hier verraten wir Ihnen mehr zum Sommerflieder, seinen Vorzügen, aber auch den Problemseiten – und wie man damit am besten umgeht.

Steckbrief

Name

Buddleja

Frucht

Kapselfrüchte

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

durchlässig

Wuchshöhe

2 bis 4 Meter; bei Zwergsorten 0,8 bis 1 Meter

Lichtverhältnisse

sonnig

Wuchsbreite

2 bis 4 Meter

Verwendung

Rabatte, Einzelstellung

Wuchsform

Halbstrauch

Winterhärte

bedingt winterhart

Blüte

Blütenrispen

Giftigkeit

giftig

Blatt

lanzettlich

Sommerflieder für Schmetterlinge: Zwei Arten

Die bekannteste Art der Sommerflieder, auch Schmetterlingsflieder genannt, ist Buddleja davidii. Von dieser Art gibt es die vielfältigsten Sortenzüchtungen. Nicht ganz so breit vertreten, aber mindestens genauso hübsch anzusehen, ist Buddleja alternifolia, der Wechselblättrige Sommerflieder.

An Mauern oder Böschungen macht sich der Wechselblättrige Sommerflieder besonders gut.

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Seine Blütentriebe sind besonders lang und dicht besetzt.

Pflegeleicht sind in jedem Fall beide Arten des Sommerflieders. Und auseinanderhalten kann man sie auch leicht. Während B. alternifolia bereits ab Juni mit der Blütenbildung loslegt und dichte, herabhängende Blütenbüschel hervorbringt, lässt B. davidii noch bis Juli auf sich warten. Letzterer trägt seine Blätter außerdem gegenständig, während ersterer – wie es der Name andeutet – wechselständiges Laub besitzt.

Umgang mit Neophyten: Ein gefährlicher Neuling?

Sicher haben Sie auch schon das ein oder andere Mal kritische Stimmen zum Sommerflieder vernommen. Doch warum ist Sommerflieder eigentlich umstritten? Erst vor rund einhundert Jahren wurde der Sommerflieder (Buddleja davidii) von China aus nach Europa eingeführt.

Er gehört damit zu den sogenannten Neophyten. Das anspruchslose Gehölz fand schnell den Weg in die Gärten und verbreitete sich von dort aus weiter. Man findet die Art auf Brachen, Baustellen und Waldlichtungen, an Waldrändern, Bahn- und Straßenböschungen, Kiesgruben und Ufern.

Inzwischen wächst der Zierstrauch in großen Teilen West- und Südwestdeutschlands wild. Nur im kontinentalen Osten hat er wegen der Winterfröste (bislang) nicht so sehr Fuß gefasst. Breiten sich Arten wie der Schmetterlingsflieder stark aus und verdrängen die heimische Pflanzenwelt oder verursachen sie wirtschaftliche Schäden, spricht man von invasiven Neophyten.

Blühender Sommerflieder
Der Sommerflieder besticht durch seine farbintensive Blütenpracht, gilt jedoch als Neophyt und ist daher umstritten. [Foto: AdobeStock_Turner]

In einigen Ländern wird B. davidii daher sogar bekämpft. In der Schweiz sind Verkauf und Pflanzung von Sommerfliedern ab September 2024 verboten. Dass das Blütengehölz die Falter mit Nektar und Pollen versorgt, zählt hier nicht, denn die Blätter werden von den Schmetterlingsraupen verschmäht. Deutschland ist an die EU-Regelungen gebunden und hier gilt ein solches Verbot für den Sommerflieder bisher noch nicht. Das Verdrängen von heimischen Pflanzen durch Buddleja davidii kann dazu führen, dass der Lebensraum und die Nahrungsgrundlage für spezialisierte Tierarten schwindet.

Auf der anderen Seite hat auch der Sommerflieder ökologische Vorteile: Er blüht zu einer Jahreszeit, in der unsere heimische Flora eine Trachtlücke aufweist. Zwischen Juli und Oktober ist in vielen Gärten sowie in Feld und Flur eine Blühpause angesagt, die der Schmetterlingsflieder mit viel Nektar ausfüllt. Der NABU empfiehlt, einen solchen Flieder nur „zusätzlich zu anderen Wildblumen und Sträuchern“ zu pflanzen.

Futter für Schmetterlingsraupen

Unser Tipp, um Schmetterlinge auch im Raupenstadium zu unterstützen: Integrieren Sie gezielt Pflanzen, die sich als Nahrung eignen. Dazu zählen beispielsweise Brennnesseln, Wicken, Klee, die Wilde Möhre und Dill, aber auch Gehölze wie Haselnusssträucher, Weißdorne oder Schlehen.

Sommerflieder in Schach halten: So geht’s

Natürlich müssen Sie den Sommerflieder nun nicht aus Ihrem Garten verbannen oder gar alte Exemplare ausgraben. Doch achten Sie darauf, dass er nicht ausbricht. Schneiden Sie die Blütenstände vor der Samenbildung ab. Sonst werden die leichten Samen vom Wind fortgetragen. Auf offenem Boden keimen sie dann schnell auf. Zudem sollten Sie überschüssige Jungpflanzen, samentragende Blütenstände und Wurzeln über den Restmüll, niemals wild an Bächen, im Wald oder in der freien Landschaft entsorgen.

Auch sterile Sorten lassen sich gut verwenden, beispielsweise die Sorten aus der Chip-Serie: B. davidii ‘Blue Chip‘, ‘White Chip‘ oder ‘Pink Micro Chip‘.

Standort und Boden

Sommerflieder vertragen Hitze und Trockenheit sehr gut und kommen auch mit dem Klima in der Stadt problemlos zurecht. Sie möchten am liebsten warm und sonnig stehen und bevorzugen durchlässigen und trockenen Boden. Gut frosthart ist nur der Wechselblättrige Sommerflieder, B. davidii friert in ungünstigen Lagen und in strengen Wintern oft komplett zurück.

Doch fast immer treibt der Strauch im Frühjahr wieder aus, erreicht schnell die alte Größe und blüht noch im selben Jahr. Denn wie die meisten sommerblühenden Gehölze bildet er die Blüten am diesjährigen Holz. Bei B. alternifolia erscheinen die Blüten dagegen am vorjährigen Holz.

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Sommerflieder pflanzen und pflegen

Sommerflieder sind unkompliziert und pflegeleicht. Sowohl das Düngen als auch das Gießen können Sie getrost vernachlässigen. Wichtig ist jedoch ein regelmäßiger Rückschnitt, am besten einmal jährlich. Wer möchte, kann anschließend etwas Kompost einarbeiten.

Sommerflieder schneiden

Dass B. davidii am diesjährigen, B. alternifolia hingegen am vorjährigen Gehölz blüht, wirkt sich auf den Schnitt der Sträucher aus: B. davidii wird im Frühjahr kräftig zurückgeschnitten. Kürzen Sie alle vorjährigen Triebe bis auf zwei Augen ein, dann bildet der Strauch lange neue Triebe mit besonders großen Blütenrispen. Allerdings entstehen mit der Zeit dichte, verwachsene Astquirle, die Sie immer wieder auslichten müssen.

Ein Sommerflieder mit violettfarbenen Blütenrispen ragt von der rechten Seite ins Bild. Im Hintergrund sind Baumstämme und lichte Gebüsche zu sehen. Foto: AdobeStock_Pavel Iarunichev
Mit dem richtigen Schnitt ist die jährliche Blütenpracht am Sommerflieder garantiert. [Foto: AdobeStock_Pavel Iarunichev]

Weniger große Blüten, aber einen gleichmäßigen Kronenaufbau erhalten Sie, wenn Sie einige günstig verteilte Äste um ein Drittel zurückschneiden, die anderen Triebe aber am Ansatz entfernen. Da der Wechselblättrige Sommerflieder die Blütenknospen am vorjährigen Holz trägt, dürfen Sie ihn im Frühjahr nicht auf diese Weise einkürzen, sonst ist es um die Blütenpracht geschehen. Nehmen Sie aber ab und zu einige alte Triebe komplett heraus. Solch ein Verjüngungsschnitt bewirkt einen kräftigen Neuaustrieb und eine üppigere Blüte im Folgejahr.

Sommerflieder: Sortenvielfalt und Verwendung

Von Buddleja davidii sind heute viele Sorten in Kultur. Das Farbenspektrum der Blüten reicht von Dunkelviolett, über Blau, Rosa bis Weiß. Die meisten Sorten erreichen bei regelmäßigem Rückschnitt zwei bis drei Meter Höhe. Nicht so groß werden zum Beispiel die kleinrispigen ‘Nanho Blue’ und ‘Nanho Purple’. Mit besonders intensivem Duft betören unter anderem ‘Empire Blue’ und ‘White Bouquet’.

Sommerflieder eignen sich für die Einzelstellung, können in einem größeren Beet aber auch als Strukturgeber fungieren. Passende Partner sind zum Beispiel Bartblumen, der Steppen-Salbei, Lavendel und silbergraue Gräser sowie Perovskien, Tamarsiken oder Rosen. In Blütenhecken sind die Sträucher auch eine schöne Ergänzung.

Und wer es ausgefallener mag, der zieht B. alternifolia als Kletterpflanze an einer Rankhilfe. Mit ihren hellvioletten Blütenbüscheln an den langen, malerisch überhängenden Zweigen steht sie Trompetenblume, Blauregen und Co. in nichts nach.

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