Lückig, buckelig, mehr Klee als Gras: Der alte Rasen ist einfach nicht mehr zu retten? Oder soll eine ganz neue Fläche begrünt werden? Dann haben Sie jetzt die Gelegenheit. Der Boden ist noch sommerwarm und die zu erwartenden Herbstniederschläge helfen, das Saatbett gleichmäßig feucht zu halten.
Alten Rasen mit dem Spaten abschälen. Boden gründlich lockern, größere Klumpen zerschlagen. Schweren Lehm durch Einarbeiten von gewaschenem Sand/ Flusssand (Korngröße bis zwei Millimeter) durchlässiger machen. Leichten Sandboden mit Grünkompost bzw. Rasenerde und Bentonit verbessern. Den Boden dann am besten einige Wochen setzen lassen. Bei trockenem Wetter eventuell zusätzlich mit einer Walze verdichten.
Es muss feinkrümelig und absolut plan sein. Die obersten drei bis vier Zentimeter sorgfältig von Steinen, Wurzeln, Unkräutern etc. befreien. Noch vorhandene Mulden und Hügel einebnen und die Fläche glatt ziehen. Unmittelbar vor der Aussaat einen phosporbetonten Starter-Dünger ausbringen und die Bodenoberfläche mit dem Rechen leicht aufrauen.
Nur hochwertige Rasensaatgutmischungen verwenden. „Schnäppchen“ enthalten oft billige Futtergräser, die zu stark und ungleichmäßig wachsen. Man rechnet 20–25 Gramm Saatgut pro Quadratmeter. Mit dem Streuwagen gleichmäßig ausbringen und die Samen mit dem Rechen flach (bis einen Zentimeter tief ) einarbeiten. Das sorgt für guten Bodenkontakt. Gründlich wässern. Der Boden sollte in den folgenden drei bis vier Wochen nicht austrocknen.
Hier muss es vor allem schnell gehen. Die aufgerollt gelieferten Rasensoden dürfen nur wenige Stunden zwischengelagert werden und dabei keinesfalls überhitzen oder austrocknen. Also sämtliche Bodenvorbereitungen schon vorher erledigen und die Rasenstücke möglichst zügig verarbeiten.
An einer langen, geraden Kante beginnen und die Bahnen dicht an dicht auf Stoß verlegen. Kreuzfugen vermeiden. Überstände einfach mit dem Messer abschneiden. Betreten oder befahren Sie die Fläche mit der Schubkarre dabei grundsätzlich nur auf Brettern. Den Rasen zuletzt gut anwalzen und intensiv wässern, anfangs mit 15–20 Liter pro Quadratmeter täglich.
Kahlstellen im Grün werden gern von Unkräutern oder Moosen besetzt und sollten daher möglichst rasch geschlossen werden. Den Boden an betreffender Stelle etwas auflockern und mit speziellem Nachsaat-Rasen einsäen, andrücken und feucht halten. Die in der Mischung enthaltenen Gräser keimen besonders schnell.
Trockenes Mähgut, abgestorbene Pflanzenteile, Moose etc. können zu einer derart dichten Schicht verfilzen, dass Luft, Wasser und Nährstoffe kaum noch zu den Graswurzeln durchdringen. Dagegen hilft Vertikutieren in der Zeit von Mitte bis Ende September. So geht der Rasen moosfrei in die Winterpause.
Achten Sie auf einen mäßig feuchten Boden mit abgetrockneter Oberfläche und mähen Sie den Rasen zunächst kurz, auf circa zwei Zentimeter Länge. Schnittgut sorgfältig abrechen.
Die Messer des Vertikutierers dann so einstellen, dass sie den Boden gerade eben anritzen, aber nicht tief eindringen. Sonst leiden die Gräserwurzeln. Gleiches gilt für den Vertikutierrechen.
Bearbeiten Sie die Fläche zunächst in nur einer Richtung, bei starker Verfilzung anschließend noch mal quer dazu.
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