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Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Osterzweige schneiden: So holen Sie den Frühling herein

Von GartenFlora

Nach tristen Wintertagen lässt uns der Frühlingsbeginn erleichtert aufatmen. Die Sonnenstrahlen werden wärmer, das Vogelgezwitscher lauter und die Tage länger. Doch was dieses angenehme Erwachen erst so richtig vervollständigt, sind die farbenfrohen Blüten und frischen Blättchen der Sträucher, die jetzt um die Wette wachsen. Was liegt da näher, als sich den Frühling mit ein paar Zweigen in die eigenen vier Wände zu holen? Hier lesen Sie, wie Sie Osterzweige schneiden können, damit sie zum richtigen Zeitpunkt aufblühen.

Osterzweige schneiden: Welche Gehölze eignen sich?

Wer Osterzweige schneiden möchten, dem stehen einige Gehölzarten zur Auswahl. Vielleicht haben Sie Glück und besitzen sogar selbst im Garten einen frühjahrsblühenden Strauch?

Forsythie (Forsythia)

Weidenkätzchen (Salix caprea)

Hasel (Corylus)

Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum)

Kornelkirsche (Cornus mas)

Magnolie (z. B. Magnolia stellata, Magnolia kobus)

Zierkirschen (z. B. Prunus subhirtella, Prunus ‚Accolade‘)

Blutjohannisbeere (Ribes sanguineum)

Apfel (Malus)

Felsenbirne (Amelanchier)

Spiersträucher (Spiraea x arguta, Spiraea x cinerea, Spiraea x vanhouttei)

Birke (Betula)

Den strahlend gelben Blüten der Forsythie und den zierlichen Kätzchen der Weide begegnet man fast immer zu Ostern, sie gehören definitiv zu den Klassikern. Aber auch Haselnusstriebe (besonders die gedrehten Äste der Korkenzieherhasel) oder die eleganten Blüten der Schneeforsythie passen perfekt zum Frühlingsanfang.

Zum Schneiden von Osterzweigen eignen sich auch die Kornelkirsche, frühblühende Magnolienarten (zum Beispiel Magnolia stellata und M. kobus) oder Zierkirschen. Ebenso hübsche Blütengehölze, die sich aber leider nicht verlässlich zu Ostern vortreiben lassen, sind Blutjohannisbeere, Apfel, Felsenbirne und frühblühende Spiersträucher (Spiraea x arguta, S. x cinerea oder S. x vanhouttei). Für gewöhnlich zeigt sich ihre Blüte im April oder sogar erst im Mai. Falls Ostern auf Ende April fällt, kann es aber durchaus klappen. Falls nicht, haben Sie zumindest einen Frühlings-, wenn auch keinen Osterstrauß.

Osterzweige: Silbrigweiße Weidenkätzchen im rechten Bildausschnitt in der Nahaufnahme. Foto: AdobeStock_emmi
Schneiden Sie Osterzweige nur an privat kultivierten Gewächsen oder greifen Sie auf Zweige aus dem Fachhandel zurück. [Foto: AdobeStock_emmi]

Dabei muss es natürlich nicht immer blütenbehangen sein. Die frischgrünen Blättchen der Birkenzweige machen sich mindestens genauso gut in der Vase. Birken treiben zwar eigentlich eher später aus; stehen sie aber erst mal im warmen Haus, zeigt sich das erste zarte Grün im Nu.

Wichtig: Natürlich sollten generell keine Zweige an Sträuchern entnommen werden, die einem nicht gehören. Ganz besonders gilt das aber bei den Weidenkätzchen, denn diese stehen unter Naturschutz. Sie dürfen also keinesfalls wildwachsenden Sträuchern entnommen werden. Im Fachhandel werden die Zweige aber rund um die Osterzeit angeboten.

Osterzweige: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Schneiden?

Ostern gehört zu den beweglichen Feiertagen, wird also nicht jedes Jahr am selben Datum gefeiert. Das Osterfest findet am ersten Sonntag statt, der auf den ersten Vollmond nach dem kalendarischen Frühlingsbeginn folgt. Genau heißt das: Ostern fällt auf einen Tag zwischen dem 22. März und dem 25. April.

Anders als bei den Barbarazweigen, die man traditionell am 4. Dezember schneidet, dem „Barbaratag“, kann der optimale Zeitpunkt zum Schneiden von Osterzweigen also von Jahr zu Jahr variieren.

Als grobe Faustregel können Sie davon ausgehen, dass die Zweige etwa 10 Tage vor Ostern geschnitten werden müssen. Bei besonders schnell treibenden Sträuchern wie der Birke kann es aber auch schon reichen, drei Tage vor Ostersonntag zur Schere zu greifen, also am Gründonnerstag. Sträucher, die eigentlich erst später blühen, benötigen dagegen etwas mehr Zeit zum Vortreiben.

Wie schneidet man Osterzweige?

Nutzen Sie für das Schneiden der Osterzweige eine geschärfte Garten- beziehungsweise Astschere. Damit es später in der Vase nicht kahl wird, wählen Sie am besten einen Zweig mit besonders vielen Knospen. Bei den meisten Gehölzen sind die zwei- bis vierjährigen Triebe reicher bestückt als die einjährigen Triebe.

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Anleitung: Zweige rechtzeitig zum Blühen bringen

  1. Wasserbad: Sind die Knospen der Osterzweige noch gänzlich geschlossen, ist etwas Vorbereitung nötig. Damit sich die wasserführenden Leitungsbahnen der Gehölze öffnen, legt man die Zweige für einige Stunden in warmes Wasser (etwa 35 °C) ein.
  2. Anschneiden: Mit geschärftem Werkzeug (Messer oder Schere) wird anschließend die Zweigbasis schräg angeschnitten. Denn je größer die Schnittfläche ist, desto besser kann das Wasser dort aufgenommen werden.
  3. Untere Knospen entfernen: Damit es nicht zu Fäulnis kommt, werden die unteren Blüten- und Blattknospen, die sonst im Wasser stehen würden, vorsichtig entfernt.
  4. Vase befüllen: Füllen Sie lauwarmes Wasser in eine Vase. Wenige Zentimeter genügen schon.

Wenn noch Zeit ist bis Ostern, können Sie erst mal abwarten und einfach täglich das Wasser austauschen (immer lauwarm). Wenn es dagegen schnell gehen muss, werden die Zweige zusätzlich täglich mit Wasser besprüht, damit sich die Blüten schneller öffnen.

So bleiben Osterzweige lange haltbar

Damit die Osterzweige möglichst lange halten, sollten sie hell, aber nicht in direkter Sonne stehen. Ansonsten ist vor allem entscheidend, das Wasser regelmäßig zu wechseln.

Zweige effektvoll in Szene setzen

Ist alles glattgegangen und die Zweige zeigen sich zu Ostern von ihrer besten Seite? Dann kann jetzt noch mal an der Präsentation gefeilt werden. Großblütige Gehölze kommen am besten ohne viel Schnickschnack zur Geltung – von der Magnolie genügt beispielsweise schon ein einzelner Zweig in einer hohen, schlanken Vase. Aber natürlich darf auch nach Lust und Laune ergänzt werden. Mit schönen Frühlingsblumen lassen sich die Osterzweige zu üppigen Ostersträußen ausbauen und mit etwas Dekoration können Sie das Arrangement sogar noch weiter aufpeppen.

Welche Blumen passen zu den Osterzweigen?

Tulpen in allen erdenklichen Farben oder sonnengelbe Narzissen sind typische Osterklassiker. Aber auch Hyazinthen, Anemonen, Gerbera und Ranunkeln sorgen mit ihren farbenfrohen Blüten für Frühlingsstimmung.

Osterzweige – Bunter Frühlingsstrauß in Papier gewickelt. Foto: AdobeStock_malkovkosta
Besonders frühlingshaft wirken pastellfarbene Schnittblumen. [Foto: AdobeStock_malkovkosta]

Übrigens: Narzissen sondern, sobald sie in der Vase stehen, einen giftigen Schleim ab. Dieser kann anderen Schnittblumen und Zweigen schaden. Bevor Sie die hübschen Blumen also miteinander kombinieren, sollten die Narzissen mindestens über Nacht alleine im Wasser stehen. Anschließend können Sie das Wasser wegschütten.

Osterzweige mit Deko ergänzen

Wer es noch feierlicher gestalten möchte, kann das Vasenarrangement mit Osterdekoration schmücken. Dicke, stabile Zweige lassen sich beispielsweise mit kleinen Holzfiguren oder selbstgefärbten Ostereiern behängen. Oder man hält es dezent und setzt etwa kleine Schleifchen zwischen die Blüten.

Bunte Ostereier verschönern auch unauffällige Zweige.

[Foto: AdobeStock_heimArt]

[Foto: AdobeStock_heimArt]

Eine besondere Kombination sind Zweige der Schneeforsythie mit bunten Ostereiern.

Bei der Farbwahl gibt es nur eine Regel: Alles, was gefällt, darf dazu. Ob es so richtig knallbunt werden soll oder Sie lieber auf wenige zurückhaltende Farben setzen, bleibt Ihnen überlassen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und beim Schneiden der Osterzweige! Haben Sie außerdem Lust auf ein weiteres Oster-DIY? Dann haben wir hier noch eine einfache Idee zum Nachmachen für Sie: Kresseeier für die Aussaat oder als Osterdeko.

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