Wie wir Menschen lieben es auch Katzen, bei angenehmen Temperaturen durch die Natur zu streifen. Ist Ihr Haustier als Freigänger draußen unterwegs, müssen Sie bei dessen Rückkehr aufmerksam sein: Denn vor allem im Frühjahr und Herbst sind Zecken aktiv. Schnell haben sich die unliebsamen Parasiten im Fell festgesetzt. Mit dem richtigen Zeckenschutz für Katzen kann man einen Befall mit den Spinnentieren aber vermeiden. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre Katze vor Zecken schützen.
Ein Zeckenschutz für Katzen ist sehr wichtig, denn Zecken sind Überträger von verschiedenen Infektionskrankheiten wie beispielsweise:
Hat sich die Zecke erfolgreich festgesetzt, saugt sie das Blut ihres Wirtes. Zecken benötigen das fremde Blut, um sich vermehren und später Eier legen zu können. Eine Zecke kann zwar nach einer Blutmahlzeit mehrere Jahre ohne weiteren Wirt überleben, dafür muss sie aber Zeit haben, sich komplett vollzusaugen. Das Problem dabei: Je länger sie saugt, desto höher das Risiko einer Krankheitsübertragung. Machen Sie sich also Gedanken über einen passenden Zeckenschutz, Katzen benötigen diesen besonders in der Zeckensaison, die im Frühjahr beginnt und im späten Herbst endet.
Obwohl Katzen beim Herumstromern und Jagen ebenso häufig mit Zecken in Kontakt kommen wie Hunde, sind Zecken bei Katzen in der Regel weniger schlimm als bei Hunden. Die Tiere erkranken seltener als ihre Haustier-Kollegen. Möglicherweise hilft ihnen ihr „Putzfimmel“ dabei, die Blutsauger aus dem Fell zu entfernen, bevor diese gestochen und sich festgesogen haben. Zwar infizieren sich Samtpfoten seltener, dennoch ist die Übertragung der Erreger nicht ausgeschlossen. Daher empfiehlt der Bundesverband Praktizierender Tierärzte auch Katzen nach jedem Freigang gründlich auf Zecken zu untersuchen. Ein Katzen-Zeckenmittel bietet zusätzlich langfristigen Schutz.
Beliebte Körperstellen
Zecken verteilen sich nicht überall gleich auf dem Katzenkörper. Auch die Parasiten haben Lieblingsstellen. An diesen Stellen ist die Haut meist dünner als anderswo am Körper. Bei Katzen sollten Besitzer daher besonders den Kopf, den Hals, die Schultern und die Achseln der Katze auf Zecken absuchen.
Borrelien sind Bakterien, die von der Zecke nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Katzen übertragen werden können. Sie lösen die sogenannte Lyme-Borreliose aus. Allerdings ist die Krankheit bei Katzen bislang nur in Einzelfällen nachgewiesen worden. Zu den bekannten Symptomen bei einer Infektion zählen Fieberschübe und Appetitlosigkeit, die manchmal erst Wochen nach dem Zeckenstich auftreten. Zudem zeigt sich zeitnah die sogenannte Wanderröte, eine ringförmige, rote Hautirritation, die sich um die Einstichstelle bildet und sich dann immer weiter ausdehnt. Wegen des Fells dürfte sie bei Katzen allerdings schwer zu erkennen sein.
Bleibt eine Borreliose unentdeckt und wird nicht behandelt, können die Erreger Langzeitschäden hervorrufen. Dauerhafte Gelenkbeschwerden oder in manchen Fällen auch Schädigungen des zentralen Nervensystems können die Folge sein.
Auch Anaplasmen sind Bakterien. Eine Infektion ist bei Katzen seltener als bei Hunden, kommt aber dennoch vor. Anaplasmen greifen die weißen Blutkörperchen an und lösen Symptome wie Apathie, Gewichtsverlust und Fieber sowie Blutanämie aus. Zudem gibt es vereinzelt Berichte über Blutungen und Lahmheit als Folge einer Anaplasmose.
Bei den Babesien, die die Babesiose auslösen, handelt es sich nicht um Bakterien, sondern um einzellige Parasiten. Sie werden von der Auwaldzecke, auch als Wiesenzecke bekannt, übertragen. Babesien zerstören die roten Blutkörperchen. Blutanämien einhergehend mit Fieber, Appetitlosigkeit, Apathie und in einigen Fällen auch Gelbsucht sind die Folge einer Babesiose.
Bringen Katzen Zecken nach dem Freigang mit nach Hause, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass die Zecken auch auf Menschen übergehen. Nicht nur Schmusen und Krauleinheiten sowie der enge Kontakt mit dem Haustier trägt zur einfachen Übertragung bei. Hat die Zecken noch nicht zugestochen, sondern ist nur ins Fell geklettert, kann sie im Haus abfallen und sich dann als Wirt statt des Tieres einen Menschen suchen. Da sich Katzen gerne auf ihrem Lieblingsplatz putzen – nicht selten die Couch oder sogar das Bett des Katzenhalters – ein gar nicht unwahrscheinliches Szenario. Daher sollten Sie auch im eigenen Interesse Ihren Freigänger zeckenfrei halten.
Haben Sie eine Zecke bei der Katze entdeckt, heißt es: Ran an die Katze, Zecke entfernen! Als Erstes schieben Sie dafür vorsichtig das umgebende Fell zur Seite, damit Sie möglichst keine Haare Ihres Schützlings mit ausreißen und Ihnen die Prozedur nicht übel genommen wird. Haben Sie die Zecke freigelegt, ziehen Sie diese vorsichtig heraus. Diese Aktion sollte allerdings niemals mit den bloßen Fingern passieren, so die European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP). Dabei sei die Gefahr zu groß, dass die Zecke gequetscht wird und noch mehr Krankheitserreger in den Stichkanal pumpt.
Achtung: Obwohl manche Haustierbesitzer, die Zecken bei Katzen entfernen, eher aufs Herausdrehen schwören, bringt dieses Vorgehen eigentlich keinen Vorteil, denn der Stechapparat der Zecke hat kein Gewinde. Expertinnen und Experten raten von der Drehbewegung sogar ab, da dabei das Mundwerkzeug der Zecke häufiger in der Katzenhaut stecken bleibt.
Wichtig ist in jedem Fall, die Zecke nicht ruckartig zu entfernen. Je gleichmäßiger Sie ziehen, desto geringer das Risiko, dass Teile des Blutsaugers stecken bleiben. Keine Kompromisse: Experimentieren Sie nach dem Entfernen nicht! Töten Sie die Zecke in einem mit Alkohol gefüllten Glas und entsorgen Sie sie anschließend, dann ist der Zeckenschutz für Katzen perfekt.
Zecke bei Katze entfernen: nicht zusätzlich ärgern
Auf keinen Fall sollten Sie vor dem Herausziehen auf die Zecke Öl, Milch oder andere Flüssigkeiten geben. Das stresst den Parasiten, wodurch er mehr Speichel in den Stichkanal pumpt und somit das Risiko einer Krankheitsübertragung steigt. Zerdrücken Sie die Zecke nach dem Herausziehen auch nicht an Mensch oder Tier, denn auch hierbei kann sie noch infizierten Speichel verlieren und Krankheiten übertragen.
Geeignet sind Werkzeuge, die vorne schmal sind und über eine Greifvorrichtung verfügen. Das sind neben der herkömmlichen Pinzette auch eine spezielle Zeckenzange, das Zeckenlasso und die Zeckenkarte.
Letztere eignet sich allerdings nur mit Einschränkungen. Je nach Zeckenstadium sind die Blutsauger so winzig (Larve, Nymphe), dass sie sich selbst mit dem kleinsten Spalt solch einer Karte mitunter schwer entfernen lassen. Das Hilfsmittel eignet sich besonders für prall gefüllte Parasiten an gut zugänglichen Fellstellen. Dort kann man die Karte flach an das Ungeziefer heranschieben und es gezielt entfernen.
Für Zecken in Hautfalten oder auf gerundeten Partien verwendet man besser Pinzette, Zeckenzange oder -lasso. In jedem Fall sollte man während des langsamen Herausziehens die Tierhaut behutsam gegenhalten, um ein Ziepen zu vermeiden.
Sofern Sie Ihren Liebling mit einer Art „chemischem Schutzmantel“ ausstatten, vertreibt dieser auch längerfristig Zecken oder lässt sie nach dem Kontakt absterben. Ein Zeckenmittel für Katzen ist also durchaus empfehlenswert.
Diese Präparate helfen effizient und eignen sich je nach Katzentyp sicher auch für Ihre Katze:
Gelegentlicher Kontakt mit Wasser mindert die Wirkung der Präparate nicht.
Zeckenhalsband: Katze muss sich befreien können
Damit Halsbänder auch als Zeckenschutz für Katzen wirksam sind, müssen sie ständig getragen werden. Gerade für Freigänger kann dies zur Gefahr werden, da sie mit dem Halsband leicht in Bäumen und Gebüschen hängen bleiben. Einige Halsbänder haben deshalb zum Schutz einen Mechanismus eingebaut, damit sich das Halsband öffnet oder reißt, sobald die Katze sich verfangen hat. Sie kennen Ihre Katze am besten und wissen, wie sie auf ein Halsband reagiert und ob es dauerhaft getragen wird.
Wichtig: Nicht jedes Zeckenmittel bei Katzen eignet sich für jede Katzenarzt und Katzen in jedem Lebensabschnitt. Halten Sie also immer Rücksprache mit Ihrem Tierarzt, bevor Sie ein Mittel als Zeckenschutz für Katzen ausprobieren.
Wohl eher nicht! Denn dass zum Beispiel Knoblauch gegen Zecken wirkt, ist weder belegt noch gehört Knoblauch in die Futternäpfe von Katzen und Katern. Wie alle Zwiebelgewächse ist auch Knoblauch für Katzen giftig! Auch Produkte wie Bierhefe oder Sprays, die die Atemwege der Zecken verkleben sollen, sind nicht nachweisbar wirksam. Von angeblich biomagnetisierte Metallplatten rät der Bundesverband Praktizierender Tierärzte ebenfalls ab, da auch hier die Wirksamkeit in Frage steht.
Neben Katzen sind natürlich auch Gärtnerinnen und Gärtner in den Sommerzeit besonders viel draußen im Grünen. Wie Sie sich in diesen Monaten vor Zecken schützen können, lesen Sie hier: Zecken im Garten: Lange Kleidung bietet Schutz.
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