Nicht nur in den Niederlanden, dem Hauptanbaugebiet der Tulpe, ist die Tulpenblüte ein Jahreshighlight. Auch in vielen Gärten läutet die farbenfrohe Blütenpracht die Gartensaison auf spektakuläre Weise ein. Hat es sich dann ausgeblüht, tun sich aber schnell Fragen auf, wie es mit der Pflege der Zwiebelblumen weitergeht. Damit die kommende Blüte genauso üppig ausfällt wie die vergangene, sollten Sie die verwelkten Blütenstände Ihrer Tulpen schneiden. Doch Vorsicht: Die Blätter sind später dran. Warum das so ist, erklären wir Ihnen hier.
Wenn es nicht stört, dass die Tulpen die Köpfe hängen lassen, können Sie die Zwiebelblumen getrost sich selbst überlassen. Das Schneiden der verwelkten Tulpen ist also absolut kein Muss. Manche finden ja auch Gefallen daran, den Lebenszyklus der Pflanzen bis zum Ende mitzuverfolgen. Und schließlich entfalten die Tulpenblüten auch eine ganz eigene Ästhetik, wenn ihre einst leuchtenden Blütenblätter sich allmählich in zarte Pastellfarben verwandeln und ihre Formen weicher werden.
Ein Rückschnitt der verwelkten Blütenstände hat sich allerdings bewährt, da sich mehrere Vorteile daraus ergeben. Zwiebelblumen wie die Tulpe investieren schließlich nach der opulenten Blüte all ihre Kraft und Reservestoffe in die Ausbildung ihrer Samenkapseln. Wer möchte, kann die Tulpen ruhig machen lassen. Allerdings sollte man sich nicht erhoffen, dass im nächsten Jahr viele neue Sämlinge erscheinen. Denn zum einen benötigen Tulpensämlinge meist mehrere Jahre bis zur ersten Blüte, zum anderen besitzen die neuen Pflanzen nicht automatisch die positiven Eigenschaften der Ursprungssorte. Auch die gezielte gärtnerische Vermehrung über eine Aussaat gestaltet sich eher schwierig und vergleichsweise zeitaufwendig.
Sinnvoller ist es daher, die welken Blüten möglichst bald abzuschneiden. Denn auf diese Weise fließen die Reservestoffe der Tulpe nicht in ihre Samenstände, sondern werden in ihren Überdauerungsorganen, den Zwiebeln, eingelagert. Das sorgt nicht nur dafür, dass das nächste florale Fest wieder so prächtig wie eh und je ausfallen kann, sondern fördert auch die Bildung von Tochterzwiebeln, welche dann schon im nächsten oder übernächsten Jahr ebenfalls Blüten bilden.
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Sobald sich die Blütenblätter der Tulpe öffnen und nach außen neigen, nähert sich die Blüte dem Ende und die Bildung der Kapselfrüchte steht bevor. Sie können die Blütenköpfe bereits jetzt zurücknehmen, dürfen aber auch noch warten, bis erste Blütenblätter sich lösen und zu Boden fallen oder bis die ersten Blattränder welken.
Übersicht: Tulpen schneiden in zwei Etappen
Zum Kappen der verwelkten Blüten sollte ein scharfes Messer oder eine scharfe Schere verwendet werden. Entfernen Sie dabei ausschließlich die Blütenköpfe, nicht aber die Stiele und auf keinen Fall die Blätter. Setzen Sie den Schnitt also direkt unter dem Blütenansatz oder nur leicht darunter an, sodass alle grünen (oder auch teilweise grünen) Pflanzenteile noch erhalten bleiben.
Anders als die Tulpenblüten sollten Sie das Laub und die Stiele der Tulpen erst schneiden, wenn diese vollständig vergilbt beziehungsweise braun geworden sind. Sind diese teilweise noch grün, konnten die Pflanzen die verbliebenen Nährstoffe noch nicht vollständig in ihren Zwiebeln einlagern. Werden die Pflanzenteile nun abgeschnitten, kostet das die Zwiebeln viel Kraft. Im schlimmsten Fall bleibt sogar die nächste Blüte aus.
Es ist unerheblich, ob die Blumenzwiebeln den Sommer über im Boden bleiben sollen oder ausgegraben und gelagert werden. Das Laub bleibt solange dran, bis es keine grünen Stellen mehr hat. Dann wird es bodennah beziehungsweise knapp über der Zwiebel sauber abgeschnitten.
Aber: Sowohl bei verwelkten Blüten als auch bei abgestorbenem Laub besteht, je länger es an der Pflanze bleibt, ein gewisses Fäulnisrisiko. Die toten Pflanzenteile können so zu Eintrittspforten für Krankheiten oder Schädlinge werden. Zu viel Zeit sollten Sie sich daher mit dem Schneiden der Tulpen nicht lassen.
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