Der Garten ruht im Januar – eine gute Zeit, um die kommende Saison zu planen und die ersten Vorbereitungen zu treffen. Den Saatgutbestand sichten, Gehölze auslichten oder umpflanzen … Vielleicht fällt nun auch die Entscheidung, sich endlich von dieser sauren Apfelsorte zu trennen? Dann wäre jetzt der richtige Moment, um Edelreiser zu schneiden – fürs Umpfropfen im kommenden Frühjahr: ein spannendes Projekt, das die Gärtnerseele kitzelt. Wir haben Tipps und Aufgaben für den Garten im Januar für Sie zusammengestellt.
Was im Nutzgarten zu tun ist
Was ist im Januar im Garten zu tun? Da der Garten im Januar noch nicht viele Aufgaben bereithält, ist jetzt schon Zeit für etwas Vorbereitung. Beginnen Sie beispielsweise damit, ihr Saatgut zu sichten. Eine Keimprobe gibt Aufschluss, ob die Samen noch keimfähig sind. Nicht mehr brauchbare Gemüse-, Kräuter- oder Blumensamen können entsorgt werden.
Wie funktioniert die Keimprobe?
Gleichzeitig können Sie Saatgutkataloge durchforsten und Wunschlisten für Neupflanzungen erstellen, die kommende Saison und die Anordnungen in den Beeten planen. Dabei sollte auch die Fruchtfolge beachtet werden – wo wuchsen die Starkzehrer und wo die Schwachzehrer? Wo sollten nicht erneut Rosengewächse gepflanzt werden? In den Gartencentern gibt es jetzt bereits wieder ein großes Sortiment spannender Neuheiten.
Noch ist es etwas früh für das Vorziehen von Gemüsesamen. Aber Sprossen – zum Beispiel von Radieschen, Brokkoli oder Alfalfa – kann man zur Überbrückung problemlos auf der Fensterbank heranziehen. Die vitamin- und mineralstoffreichen Pflanzenkeimlinge lassen sich das ganze Jahr über kultivieren. Bereits nach wenigen Tagen sind sie verzehrfertig.
Am besten für die Sprossenzucht eignen sich Sprossengläser, die mit einem durchlässigen Schraubverschluss ausgestattet sind. So füllt man einfach täglich Wasser ein und gießt es direkt wieder ab. Auf einem Ständer lässt man die übrige Flüssigkeit dann abtropfen.
Was im Ziergarten zu tun ist
Wie wirkt sich Schnee auf Pflanzen aus? Eigentlich ist er ist der perfekte Frostschutz für den Garten im Januar und Februar, vor allem der lockere, „trockene“ Pulverschnee: Er packt den gesamten Garten in eine isolierende, glitzernde Decke. Wächst die weiße Pracht allerdings zu mächtig an oder wandelt sie sich in schweren, pappigen Schneematsch, wird es manchen Pflanzen zu viel. Zu den Gartenarbeiten im Januar zählt daher auch, Pflanzen von Schnee zu befreien.
Breitwüchsige immergrüne Gehölze wie Rhododendren, Buchsbäume, Wacholder & Co. sollte man nach starken Schneefällen freischütteln oder abfegen und Winterschutzhauben über Rosenstämmchen abklopfen. Auch die Gewächshauseindeckung dankt es, wenn sie entlastet wird.
Tipp: Formschnittgehölze oder Säulenformen können durch Schneedruck arg aus der Fasson geraten. Umwickeln Sie ihre Kronen mit Stricken. Das hält die Zweige zusammen.
Strahlend blauer Himmel, klare Luft und knackige Kälte – eigentlich herrlich. Aber: Immergrüne Gehölze können bei intensiver Sonneneinstrahlung leiden. Ihre Blätter verdunsten dann verstärkt Wasser. Junger Bambus sollte vor strengem Frost geschützt werden und immergrüne Gehölze können in der Wintersonne Schaden nehmen. Wenn es schneit, ist bei Immergrünen besondere Vorsicht gefragt. Schnee ist zwar der perfekte Frostschutz für den Garten im Januar. Doch wenn es zu viel wird, können immergrüne Gehölze unter der Schneelast auseinanderbrechen.
Ist der Boden tief gefroren, können die Wurzeln aus dem erstarrten Erdreich kein Wasser nachliefern. Blätter und ganze Triebe vertrocknen, die sogenannte Frosttrocknis. Die Schäden werden meist erst im Frühjahr und vorrangig auf der sonnenzugewandten Seite des Strauchs sichtbar. Lorbeer-Kirschen, immergrüne Schneebälle etc. daher mit Vlies, Sackleinen oder vorgehängten Nadelreisern schattieren. Das schützt auch vor kalten, austrocknenden Winden.
Die Gartenarbeit im Januar ist noch nicht zu fordernd, sodass es sich auch wunderbar der ungeschäftigen Winterzeit hingeben lässt. Was blüht im Januar draußen? Die Gattung Viburnum hat auch im Winter einiges zu bieten. Zwar entwickeln sich die namensgebenden weißen Blütenkugeln des bekannten Gefüllten Schneeballs (Viburnum opulus ‘Roseum’) erst im Mai. Seine einfach blühende Wildform aber lässt bis weit in den Winter hinein leuchtend rote Glasperlenfrüchte zwischen Eis und Schnee hervorfunkeln.
Vom Bodnant-Schneeball (Viburnum x bodnantense ‘Dawn’) trauen sich an milden Tagen vereinzelt rosaweiße Blüten hervor und verströmen einen umwerfend süßen Vanilleduft. Auch Viburnum tinus, der immergrüne Lorbeerblättrige Schneeball, zeigt Winterblüten. Er ist allerdings frostempfindlich und wird in rauen Lagen besser als Kübelpflanze gehalten.
Was jetzt im Topfgarten und in den Winterquartieren zu tun
Was kann ich im Januar säen? Schlüsselblume, Veilchen, Mohn, Indianernessel, Tränendes Herz, Süßdolde und andere Kaltkeimer benötigen eine Kühlphase von etwa vier bis sechs Wochen. Der Januar ist daher der ideale Zeitpunkt, mit der Aussaat in Kübel und Töpfe zu beginnen. Dann keimen sie meist pünktlich, spätestens Mitte März. Verwenden Sie hierfür eine durchlässige Aussaaterde und halten Sie das Saatgut für die nächsten Wochen gleichmäßig feucht, bis sich die ersten Triebspitzen aus der Erde trauen.
Wegen ihrer ungewöhnlichen Blütezeit ab Ende Dezember wird die Christrose (Helleborus niger) gelegentlich als Topfpflanze fürs Zimmer angeboten. Soll das gute Stück später in den Garten umsiedeln, sollte es nur kurz im Haus bleiben, außerdem hell und möglichst kühl stehen. Vor dem Umzug muss man die Pflanze erst wieder an die Kälte gewöhnen: Die Christrose können Sie zum Beispiel in den geschützten Eingangsbereich stellen und den Topf dick in Kokosmatten einpacken.
Wer sich auch nach dem Verblühen der Christrosen über schöne große Blüten freuen möchte – etwas später blühen auch die mit den Christrosen eng verwandten Lenzrosen. Anders als die schneeweißen Christrosen haben sie Blüten in unterschiedlichen Farben. Es gibt unter anderem rosa- oder rotblühende Lenzrosen. Manche haben farbige Punkte auf den Blütenblättern. Die ersten Lenzrosen blühen ab Januar/Februar und bringen somit schon früh Farbe in den noch winterlich-kahlen Garten.
Zu den Gartenarbeiten im Januar gehört es auch, die Knollen von Gladiolen, Canna, Dahlien und anderen Schönheiten, die jetzt in ihrem frostfreien Winterquartier liegen, regelmäßig auf Fäulnis zu kontrollieren. Am besten lüften Sie das Knollenlager an milden Tagen, denn bei anhaltend zu hoher Luftfeuchtigkeit kann sich schnell Schimmel bilden. Besonders empfindlich sind die delikaten Dahlien. Hat sich bereits Schimmel ausgebreitet, muss dieser gründlich entfernt werden.
Informationen zur richtigen Lagerung von Dahlien finden Sie auch hier: Dahlien überwintern – Richtig ausgraben und lagern
Tipp: Der Garten profitiert im Januar auch vom ausrangierten Weihnachtsbaum: Statt ihn wegzuwerfen, können seine abgeschnittenen Zweige noch genutzt werden. Sie eignen sich prima für den Winterschutz von Gehölzen oder als Decke, um früh austreibende Zwiebelblumen und Stauden zu schützen.
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