Zimmerpflanzen schaffen Atmosphäre und sorgen für Wohlbefinden. Dabei braucht es heutzutage keinen grünen Daumen mehr, um sich eine grüne Oase in der Wohnung oder am Arbeitsplatz zu schaffen. Eine Hydrokultur sorgt auf elegante Weise dafür, dass Zimmerpflanzen nicht mehr eingehen, weil sie durch Unwissenheit zu viel oder zu wenig gegossen werden. Wie das funktioniert und was Sie dafür benötigen, lesen Sie in diesem Beitrag.
Hydrokultur – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Wer seine Zimmerpflanzen schon mal zu Tode gegossen hat oder regelmäßig den Hilferuf ihrer schlappenden Blätter übersieht, ist vielleicht besser beraten, sein Grün in Hydrokultursystemen mit Blähton zu ziehen. Die benötigen nur etwa alle 14 Tage einen Schluck aus der Kanne. Ein Blick auf den Wasserstandsanzeiger gibt rasch Auskunft, ob und wie viel gegossen werden muss.
Pflanzen brauchen ausreichend Licht
Drei Dinge sind bei der Pflanzenpflege wichtig: Wasser, Nährstoffe und Licht. Trotz vereinfachter Gießroutine durch die Hydrokultur muss der Standort stimmen. Wie bei Gartenpflanzen gibt es auch für den Innenbereich Sonnenpflanzen, die in einer dunklen Ecke auf Dauer verkümmern, und Schattenpflanzen, die auf einer vollsonnigen Fensterbank verbrennen.
Tipp: Sind die Lichtverhältnisse nicht optimal, kann eine künstliche Beleuchtung Abhilfe schaffen. Pflanzenlampen gibt es inzwischen auch mit stromsparenden LED-Leuchtmitteln aus dem Fachhandel.
Mittlerweile gibt es spezielle Topfsets für die Hydrokultur, die sowohl einen geeigneten Innentopf, als auch den dazu passenden Übertopf enthalten. Zum Umtopfen und Reinigen lässt sich der Innentopf herausnehmen. Bei modernen Töpfen ist der Wasserstandsanzeiger oft schon enthalten. Außerdem ist meist ein Gießloch vorhanden, sodass das Gießwasser nicht erst durch den Blähton sickern muss.
Daneben gibt es auch einzelne Innentöpfe für die Hydrokultur zu kaufen. Sie sind mit seitlichen Schlitzen versehen und besitzen eine Halterung für den Wasserstandsanzeiger. Diese können Sie dann einfach in einen beliebigen wasserdichten Übertopf stellen.
Ein Wasserstandsanzeiger im Topf lässt auf einen Blick erkennen, ob die Pflanze wieder Nachschub braucht.
Am Boden eines Hydrokultur-Gefäßes befindet sich ein Wasservorrat, der für große Gießabstände sorgt. Ein Schwimmer steigt und sinkt mit dem Pegel und zeigt über ein Kunststoff-Röhrchen an, ob die Pflanze noch gut versorgt ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, gießt bis „Optimum“ und lässt dann den Wasserstandsanzeiger auf „Minimum“ absinken.
Zwei bis drei Tage auf „Minimum“ sind kein Problem. Gut tut es den meisten Pflanzen zudem, sie regelmäßig zu besprühen. Wird dafür weiches Wasser (zum Beispiel Regenwasser) verwendet, bilden sich keine hässlichen Kalkflecken auf den Blättern.
Neben Licht und Wasser brauchen Pflanzen für den Blattaufbau auch Nährstoffe. In der Natur holen sie sich ihre Versorgung direkt aus der Erde. Bei Hydrokultur ist dafür eine gewisse Konzentration an Stickstoff, Phosphat und Kalium im Gießwasser notwendig.
Auch Spurenelemente wie Bor, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän und Zink sind in guten Düngern enthalten. Für eine optimale Versorgung lohnt es sich, in ein Qualitätsprodukt zu investieren. Zur Düngung verwendet man am besten einen für Hydropflanzen geeigneten Flüssigdünger, den man zusammen mit dem Wasser regelmäßig nach Herstellerangabe nachfüllt. Der Fachhandel hält auch einige Langzeitdünger für Hydropflanzen bereit, der Pflanzen für drei bis vier Monate mit Nährstoffen versorgt, zum Beispiel Lewatit HD 50 oder Leni Blusana.
Deutlich seltener als bei der Erdkultur. Notwendig wird es meist dann, wenn die Pflanze kopflastig wird und umzukippen droht. Oder wenn die Wurzeln bereits das Gefäß ausbeulen. Rasch reagieren sollten Sie allerdings bei versehentlicher Überdosierung des Düngers, oder wenn einer Ihrer Partygäste seinen Cocktail uncharmant in Ihrem Blumentopf entsorgt hat. Dann empfiehlt es sich, das Gefäß mit dem Blähton gründlich durchzuspülen. Lagern sich auskristallisierte Düngesalze auf der Substratoberfläche an, genügt es, die oberste Blähtonschicht auszutauschen.
Je nach Temperatur und Lichtverhältnissen verbrauchen die Pflanzen in der kalten Jahreszeit weniger Wasser. Steht die Wasserstandsanzeige nach dem üblichen Gießintervall wiederholt oberhalb der Minimum-Marke (Min), wässern Sie entsprechend seltener.
Vorsicht auf kalten Untergründen
Das Wasser im Topfboden kühlt stark aus und die Pflanzen bekommen dementsprechend „kalte Füße“. Untergelegte Styropor- oder Korkplatten verhindern Wurzelschäden.
Eine Umstellung von Erde auf Hydrokultur in Blähton gelingt meist nur bei Jungpflanzen. Das liegt unter anderem daran, dass sich das Wurzelsystem spezialisiert. Am einfachsten ist, Zimmerpflanzen von Anfang an in einer Nährstofflösung wachsen zu lassen, damit sie optimal an die Verhältnisse im Hydrokultur-Topf angepasst sind. Deshalb empfiehlt sich der Kauf von fertigen Hydrokulturpflanzen aus dem gärtnerischen Fachhandel.
In Erde gezogene Pflanzen auf Hydrokultur umzustellen, ist schwierig, besonders bei älteren Exemplaren. Oft wird empfohlen, die Erde hierfür vollständig aus dem Wurzelwerk zu spülen. Das gelingt jedoch selten. Die Aktion hinterlässt an den Wurzeln zudem zahlreiche kleine Wunden – ideale Eintrittspforten für Krankheitserreger. Zu guter Letzt muss sich die umgesetzte Pflanze im neuen Substrat erst mal etablieren und „Hydrowurzeln“ bilden. Diese sind etwas anders aufgebaut als Erdwurzeln. Kaufen Sie daher besser gleich in Blähton herangezogene Pflanzen.
Geeignet für die Hydrokultur sind vielerlei Grünpflanzen, zum Beispiel Zimmerpalmen, aber auch einige hübsche Blütenpflanzen, allen voran die beliebten Schmetterlingsorchideen. Wir haben einige Beispiele für Sie zusammengestellt:
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