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Wunderblume: Farbenfroher Dauerblüher

Von GartenFlora

Mehrfarbige Blüten wie von Künstlerhand erschaffen und ein betörender Duft, der an Orangenblüten erinnert: Die tropisch anmutende Wunderblume (Mirabilis jalapa) verzaubert über viele Wochen den Sommergarten. Wir stellen Ihnen die buschig wachsende Staude näher vor und erklären, worauf es bei der Überwinterung ankommt.

Herkunft und Eigenschaften

Die Wunderblume stammt ursprünglich aus dem tropischen Amerika. Der Gattung Mirabilis innerhalb der Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae) gehören etwa 60 Arten an. Mirabilis jalapa ist eine mehrjährige, aber in unseren Breiten nicht winterharte Art, die sich mit der Zeit zu einer ausladenden Pflanze entwickelt – eine Höhe und Breite von bis zu 100 Zentimetern sind keine Seltenheit. Das Laub besteht aus herzförmigen bis eirunden Blättern, die an den Enden spitz auslaufen. Die tropische Staude bildet eine Überwinterungsknolle, die jedes Jahr größer und vitaler wird.

Wunderblumen kommen mit vielen leuchtenden Blütenfarben daher.
Wunderblumen kommen mit vielen leuchtenden Blütenfarben daher. [Foto: AdobeStock_M. Schuppich]

Die Blütezeit von Mirabilis erstreckt sich Juni bis Oktober. Eine Wunderblume mag es schillernd bunt: An einem einzelnen Exemplar können bis zu fünf verschiedene Blütenfarben vorkommen. Dabei warten mitunter selbst einzelne Blüten mit knalligen Farbkompositionen auf. Die trichterförmigen, duftenden Blüten stehen an den oberen Enden der Stängel und sind etwa fünf Zentimeter lang. Diese werden gerne von emsigen Insekten umschwärmt. Hummeln wird sogar nachgesagt, dass sie die Blütenkelche aufstechen, um in das Innere zu gelangen. Somit kommen auch andere Blütenbesucher leicht an den wertvollen Pollen und Nektar.

Blüten auch für Nachtschwärmer

Eine Wunderblume zeigt ein eigenwilliges Blühverhalten, das ihr auch den umgangssprachlichen Namen „Vieruhrblume“ eingebracht hat: Ihre Blüten erstrahlen erst am späten Nachmittag. In der Morgendämmerung schließen sich diese wieder oder vergehen ganz. An stark bewölkten Tagen kommt es jedoch auch vor, dass sich die Blüten durchgehend geöffnet zeigen.

Standort und Boden

Eine Wunderblume fühlt sich an einem warmen, sonnigen Standort wohl. Ideal ist darüber hinaus eine windgeschützte Lage. So knicken die zarten, jungen Triebe nicht ab und das Blütenkleid bleibt unversehrt.

Mirabilis schätzt einen nährstoffreichen, tiefgründigen und durchlässigen Boden. Der pH-Wert ist im Idealfall neutral oder leicht sauer. Bei einer Kultivierung im Kübel wählen Sie am besten eine hochwertige Pflanzerde. Eine Drainageschicht aus Blähton sorgt dafür, dass überschüssiges Gießwasser leicht abfließen kann.

underblumen entwickeln mit der Zeit ein üppiges Blattwerk.
Wunderblumen entwickeln mit der Zeit ein üppiges Blattwerk. [Foto: AdobeStock_vaz1]

Aussaat und Vorkultur

Eine Wunderblume lässt sich ab Mitte März kinderleicht im Haus aussäen. Ab Ende April können Sie auch eine direkte Aussaat im Freiland wagen. Lassen Sie die schwarzen, beinahe erbsengroßen Samen zunächst für 24 Stunden in Wasser quellen. Füllen Sie danach kleine Anzuchttöpfe etwa zur Hälfte mit Blumenerde und Aussaaterde auf. Wässern Sie anschließend das Substrat durchdringend.

Pro Topf stecken Sie 2 bis 3 Samen etwa einen Zentimeter tief in die Erde. Anschließend decken Sie die Pflanzgefäße mit einer Folie oder Glasplatte ab. Bei 15 bis 20 Grad Celsius Raumtemperatur zeigt sich spätestens nach zwei Wochen das erste Grün. Nun kultivieren Sie Pflänzchen hell und mäßig warm weiter. Überflüssige Sämlinge ziehen Sie beizeiten heraus.

Tipp: Gewöhnen Sie die Jungpflanzen nach und nach die Bedingungen im Freiland. An kühlen Frühlingstagen sorgt eine Vliesauflage für einen leichten Schutz.

Beliebte Sorten der Wunderblume

  • ‘Alba‘ ist eine weiß blühende Sorte mit puristischer Optik und angenehmen Zitrusduft.
  • ‘Limelight‘ bietet mit purpurroten Blüten und gelbgrünem Laub ein schönes Farbenspiel.
  • ‘Kaleidoscope‘ entwickelt Blüten in Rosa, Gelb und Weiß, die reizvolle Sprenkel und Streifen aufweisen.

Wunderblume pflanzen

Die beste Pflanzzeit für die Exotin ist in der zweiten Maihälfte (nach den Eisheiligen). Wenn Sie die Blütezeit in voller Länge genießen möchten, sollten Sie die fleischigen Knollen spätestens bis Mitte Juni in den Boden bringen. Pflanzen Sie diese nicht zu tief – sie werden am besten nur etwa 3 Zentimeter mit Erde bedeckt. Eine Wunderblume benötiget im Beet einen Abstand von 50 bis 70 Zentimetern zum Pflanznachbarn, da sie gerne ein üppiges Wachstum hinlegt.

Wunderblumen erfreuen mit vielen attraktiven Blütenfarben und -zeichnungen.
Wunderblumen erfreuen mit vielen attraktiven Blütenfarben und -zeichnungen. [Foto: AdobeStock_josevgluis]

Pflege

Eine Wunderblume ist grundsätzlich pflegeleicht, benötigt allerdings recht viel Aufmerksamkeit. Insbesondere ihr Wasserbedarf fällt hoch aus. In der Wachstumsphase und an heißen Tagen kann es daher notwendig sein, die Sommerblume bis zu zweimal täglich zu gießen. Eine Mulchschicht rund um die Pflanze hilft dabei, den Boden länger feucht zu halten.

Ist die Gartenerde nährstoffreich, reicht häufig die Verabreichung eines organischen Düngers im Frühjahr. Bei einer Topfkultur bringen Sie mit dem Gießwasser am besten einmal in der Woche einen Flüssigdünger für Blühpflanzen aus.

Eine Vielzahl verwelkter Blüten kann verhindern, dass sich bestehende Knospen entfalten. Wenn Sie Verblühtes regelmäßig ausputzen, machen Sie den Weg frei und regen die Staude zu einer weiteren Blütenbildung an. Knipsen Sie hierfür die Trichterblüten einfach mit den Fingern ab.

Tipp: Soll die Wunderblume durch Aussaat vermehrt werden, lassen Sie ab August Verwelktes an der Pflanze stehen. Bis zum Herbst bilden sich so die markanten Samen, die bis zu 3 Jahre keimfähig bleiben.

Schneiden

Wächst Mirabilis jalapa zu ungestüm, können Sie getrost zur Gartenschere greifen. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Haupttrieb einer jungen Pflanze zurückzuschneiden, um eine buschigere Wuchsform und eine stärkere Blüte zu fördern. Sieht ein Exemplar bei trockenem Wetter ein wenig mitgenommen aus, kann ein Rückschnitt um etwa ein Drittel die Pflanze schnell revitalisieren. Auch vor den ersten Frostnächten im Herbst ist es ratsam, die Wunderblume bodennah abzuschneiden. Danach lassen sich die Knollen bequem aus dem Boden holen und einlagern.

Überwintern

Bei einer Kultivierung im Kübel können Sie die Wunderblume im Haus frostfrei überwintern. Alternativ graben Sie die Knollen vor dem Winter vorsichtig aus. Lassen Sie diese an einem luftigen Platz zunächst etwas abtrocknen. Danach füllen Sie etwas Sand in eine Holzkiste und legen Sie die Knollen hinein. Platzieren Sie die Kiste an einem trockenen und kühlen Ort, beispielsweise im Keller. Die Lagerung sollte bei 5 bis 10 Grad Celsius erfolgen. Gehen Sie dabei am besten wie bei der Überwinterung von Dahlien vor.

Tipp: Bereits Ende September sollten Sie die Düngung der Wunderblume einstellen. Auf diese Weise signalisieren Sie der Pflanze den Beginn der Ruhezeit.

Vermehrung

Die Aussaat ist eine bewährte Art der Vermehrung. Auch eine Teilung der Knollen ist möglich. Im Frühjahr lassen sich zudem Stecklinge gewinnen.

Verwendung

Da die „Vieruhrblume“ erst am späten Nachmittag und am Abend ihre ganze Pracht zeigt, pflanzen Sie sie am besten an Ihren Lieblingsort. Dort kommt auch der angenehme Duft wunderbar zum Tragen. Im Beet lässt sie sich gut mit anderen farbstarken Sommerblumen, Blütenstauden und Ziergräsern kombinieren. Auf dem Balkon oder der Terrasse ist die Wunderblume ein schöner Sommerschmuck für den Topf und Blumenkasten.

Zinnien sind schöne Pflanzpartner der Wunderblumen.
Zinnien sind schöne Pflanzpartner der Wunderblumen. [Foto: AdobeStock_SERGEY]

Vorsicht beim Umgang mit der Wunderblume

Manche Menschen können beim Kontakt mit der Pflanze mit einem Hautausschlag reagieren. Tragen Sie daher immer Handschuhe und bedecken Sie die Arme, wenn Sie mit dem Gewächs arbeiten. Die Samen sind zudem giftig, wenn sie verzehrt werden.

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SABINE FAASS

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