Sie fragen sich, wie man die elegante Prachtkerze am besten in den Garten pflanzt und pflegt? Die Staude punktet in vielfacher Hinsicht: Sie ist genügsam, blüht monatelang und ist noch dazu eine wertvolle Bienenweide. Obwohl die großblumigen Stauden in den Rabatten oft den Blick auf sich ziehen – es braucht auch die filigranen Zwischentöne. Mit ihren zarten Blütentrieben verleihen Prachtkerzen dem Gesamtbild gestalterische Tiefe.
Name
Gaura lindheimeri
Frucht
Kapselfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
sandig, nährstoffarm
Wuchshöhe
50 bis 120 Zentimeter
Lichtverhältnisse
Sonne
Verwendung
Rabatten, Wiesen, Kübelpflanzen
Wuchsform
Staude
Winterhärte
bedingt winterhart
Blüte
Rispen
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
elliptisch
Die Prachtkerze (Gaura lindheimeri, gelegentlich auch unter Oenothera lindheimeri aufgeführt) ist hervorragend an trockene, sonnige Standorte angepasst. Gärtner*innen schätzen sie nicht nur wegen ihrer filigranen Blüten, sondern auch aufgrund ihrer Robustheit und geringen Ansprüche an Boden und Pflege.
Die Stauden stammen ursprünglich aus Nordamerika, wo sie insbesondere in den ariden südlichen Gegenden der Vereinigten Staaten beziehungsweise im nördlichen Mexiko verbreitet sind. Vom Ursprungsgebiet der Pflanzen leitet sich daher auch ihr zweiter Name ab: „Präriekerze“. Die Gattung gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae).
Grazil und feingliedrig sind die Triebe der Prachtkerzen. Sie stehen in Horsten und ihre Stängel wachsen zunächst aufrecht und beugen sich schließlich – bei zunehmender Länge – bogenförmig über. Ihre Wuchshöhe schwankt etwa zwischen 50 und 120 Zentimetern. Im Winter ziehen sich die Stauden vollständig in den Boden zurück.
Ihrer grazilen Ader bleibt die Prachtkerze auch mit ihrer Blütenbildung treu. Die zunächst rosafarbenen Knospen und die weißen bis fliederfarbenen Blütenblätter wirken so zart wie Pergamentpapier. Gleichsam erweist sich die Prachtkerze als emsige Dauerblüherin, denn ihre Blüten bereichern den lauen Sommergarten von Juli bis zum ersten Herbstfrost. Dank ihrer monatelangen Blütezeit hat es die Prachtkerze sogar in unsere Top 10 der dauerblühenden Stauden geschafft.
Die Laubblätter sind länglich, schmal und von elliptischer Form. Wenn sich die dicht besetzten Blütenstiele bilden, überragen sie den belaubten Teil der Pflanze. Aus der Ferne betrachtet erinnern die Blüten so beinahe an über die Beete schwirrende Schmetterlinge. Falter, ebenso wie Bienen und andere Insekten, werden im Übrigen auch von den nektarreichen Blüten der Prachtkerze angelockt.
Mit Blick auf ihre Herkunftsregion verwundert es nicht, dass Prachtkerzen sonnige, warme und trockene Standorte bevorzugen. Entsprechend darf auch der Boden sandig und nährstoffarm sein, denn nichts anderes sind die Präriepflanzen gewohnt.
Vorsicht bei Staunässe
Auf nasse Wurzeln reagieren Prachtkerzen sehr empfindlich. Setzen Sie also auf durchlässige Böden. Schwerer Gartenboden sollte vor der Pflanzung angepasst und mit Sand oder Kies verbessert werden. Auf Winternässe reagieren die Stauden besonders sensibel und ihre Winterhärte verringert sich deutlich.
Prachtkerzen sind nicht uneingeschränkt winterhart. Sie werden der Winterhärtezone 7 zugerechnet. Bei Frost wird daher ein Winterschutz nötig. Ein zu feuchter Boden kann Frostschäden außerdem noch verstärken. Um die Prachtkerze unbeschadet zu überwintern, bedecken Sie den Boden am besten mit etwas Reisig, Laub oder Stroh. Das organische Material schützt gleichzeitig vor Vernässung.
Da Prachtkerzen nicht uneingeschränkt winterhart sind, ist eine Frühjahrspflanzung der im Herbst vorzuziehen. So können die Stauden bis zum ersten Kälteausbruch noch ausreichend einwurzeln.
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Zusätzlich ist in den ersten Jahren ein Winterschutz ratsam. Mit Laub oder Reisig lassen sich die Beete bedecken, sodass Pflanzenwurzeln der Kälte weniger direkt ausgesetzt sind. Alternativ dazu können Sie den Schnitt der abgestorbenen Pflanzenteile bis ins Frühjahr hinauszögern – die braungewordenen Triebe dienen dann ebenfalls als Kältepuffer. Darüber hinaus sind Prachtkerzen überaus genügsam und verlangen im Freiland weder zusätzliches Gießen noch Düngen.
Prachtkerzen können Sie problemlos im Kübel pflegen. Achten Sie auf ein ausreichend großes Pflanzefäß mit guter Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Nutzen Sie außerdem durchlässige, sandige Blumenerde und stellen Sie den Kübel vollsonnig. Zwischen den Wassergaben sollte der Boden leicht antrocknen. Während der Wachstumsperiode kann alle 4-6 Wochen ein flüssiger Dünger in niedriger Konzentration verabreicht werden. Im Winter sollten Sie den Kübel schließlich an einen geschützten Ort umsiedeln und gegebenenfalls mit Vlies abdämmen, um die Wurzeln vor Frost zu schützen.
Einmal jährlich, am besten nach der Blüte, schneidet man die Prachtkerze etwa 10 Zentimeter über dem Boden zurück. Anschließend den Winterschutz nicht vergessen.
Über Selbstaussaat vermehren sich Prachtkerzen ganz von alleine. Wer nachhelfen will, kann die Aussaat selbst übernehmen. Ungefähr nach den Eisheiligen können Sie direkt ins Freiland säen. Alternativ lassen sich im Frühjahr Stecklinge von der Mutterpflanze entnehmen und für die Anzucht in Töpfen in ein durchlässiges Substrat geben. Die Stecklinge werden dann für mehrere Wochen an einem warmen und sonnigen Ort kultiviert.
Prachtkerzen werden erst dann anfällig für Krankheiten und Schädlinge, wenn sie unter ungeeigneten Standortbedingungen leiden. Dies ist der Fall, wenn sie an zu dunklen, nassen oder schattigen Plätzen stehen. Sowohl Wurzelfäule als auch Blattläuse können hier häufiger auftreten.
Fein beschaffene Pflanzen wie die Prachtkerze verleihen einer Pflanzung Struktur und Tiefe. Stehen nur großblättrige Stauden beisammen, wirkt das Arrangement oft überladen. Schmale, gefiederte oder geschlitzte Blätter geben einem Garten die nötige Leichtigkeit.
Auch wenn die Prachtkerze nicht sofort alle Blicke auf sich lenkt, sind ihre eleganten Blütenrispen eine absolute Bereicherung. Sanft wiegen sie im Wind und tanzen geradezu über die Beete. Geeignete Pflanzpartner sind etwa ähnlich trockentolerante Stauden wie Scheinsonnenhüte (Echinacea), Federgräser (Stipa) oder Duftnesseln (Agastache). Für Bienenweiden auf trockenen Böden und Präriepflanzungen ist die Prachtkerze wie geschaffen.
Tipp: Auch in der Blumenvase machen die Blütenrispen eine gute Figur – alleine oder als Füllmaterial zwischen großblumigeren Exemplaren.
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