Draußen prasselt der Regen gegen die Fenster, die dicken Wollsocken liegen schon bereit und auf dem Herd köchelt eine heiße Kürbissuppe im Topf: So sehen im Herbst wohl einige gemütliche Nachmittage aus. Dass Kürbis gesund ist und nicht nur lecker, ist ein toller Nebeneffekt, den wir uns gerne zunutze machen. Erfahren Sie hier mehr über den Booster fürs Immunsystem und die Nährstoffe, die das schmackhafte Gemüse liefert.
Ist Kürbis gesund? – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Dass Kürbis gesund ist, steht außer Frage. Doch ein gewisses Maß an Vorsicht ist beim Verzehr von Kürbissen trotzdem geboten. Grundsätzlich müssen Verbraucher*innen zwischen Zier- und Speisekürbissen unterscheiden. Wer aus Versehen einen Zierkürbis oder eine Kreuzung von Zier- und Speisekürbis isst, leidet schnell unter Übelkeit, Magenkrämpfen oder Durchfall. Grund dafür sind die in den Zierkürbissen enthaltenen Bitterstoffe, auch Cucurbitacine genannt.
Aus Speisekürbissen sind diese Bitterstoffe herausgezüchtet, daher besteht beim Verzehr keine Gefahr. Manchmal kommt es allerdings zu Rückmutationen oder Kreuzungen von Speise- mit Zierkürbissen, sodass das Gemüse wieder Cucurbitacine enthalten kann. Bei gekauften Speisekürbissen besteht natürlich kein Grund zur Sorge. Bauen Hobbygärtner*innen aber im eigenen Garten sowohl Zier- als auch Speisekürbisse an, ist ein gewisses Maß an Vorsicht geboten.
Tipp: Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt deswegen, jeden Kürbis vor dem Kochen einmal kurz roh zu probieren. Sollten Bitterstoffe enthalten sein, lässt sich das sehr schnell geschmacklich feststellen. Beim Kochen gehen die Bitterstoffe nicht verloren, sodass auch die Verarbeitung nicht vor körperlichen Reaktionen auf die Cucurbitacine schützt. Wer diesen Tipp befolgt, kann den gesunden Speisekürbis doppelt genießen.
Kürbisse gibt es in vielen Formen und Farben. Folgende Speisekürbisse sollten Sie kennen:
Das Kürbis-Repertoire ist also groß und für fast jede Kochidee lässt sich im Herbst der passende gesunde Kürbis finden.
Es lohnt sich, im Herbst öfter mal ein Kürbisrezept auszuprobieren, denn das Gemüse ist sehr gesund. Zuallererst seien die zahlreich enthaltenen Carotinoide genannt, die dem Kürbis nicht nur seine Farbe geben, sondern im Körper als Antioxidantien unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. So sollen Carotinoide auf lange Sicht auch vor Erkrankungen wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Problemen schützen.
Tipp: Kürbisse bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Somit eignen sie sich hervorragend für eine ausgewogene, aber auch gesunde und bewusste Ernährung.
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Bei der Zubereitung vom Kürbis muss selten etwas im Biomüll landen, denn fast alle Bestandteile sind essbar. Je nach Sorte sogar die Schale. Besonders wertvoll sind auch die in der Mitte steckenden Kürbiskerne. Sie enthalten besonders viele gesunde Fette, Selen, Vitamin E und wichtige Mineralstoffe. Wer es schafft, sollte jeden Tag eine Handvoll Kürbiskerne essen. Auch das aus den Kernen gewonnene Öl gilt als sehr gesund. Da die gesunden Inhaltsstoffe allerdings bei Hitze schnell kaputt gehen, empfiehlt es sich, das Öl beispielsweise kalt Salaten beizumischen.
Kürbisse bleiben besonders lange frisch
Unendlich haltbar sind Kürbisse natürlich nicht, sie lassen sich bei richtigem Vorgehen aber durchaus über mehrere Monate lagern. Laut der Verbraucherzentrale Bayern sollten Sie die Kürbisse dafür erst ein bis zwei Wochen bei Zimmertemperatur aufbewahren. In dieser Zeit verdickt sich die Schale des Gemüses, sodass es danach bei 10 bis 13 Grad bis zu drei Monate lagern kann. Einfrieren ist natürlich auch eine Option, so hält sich der Kürbis sogar fast ein halbes Jahr. Vorheriges Blanchieren ist allerdings keine gute Idee, da die Konsistenz des Gemüses darunter sehr leidet.
Die im Kürbis enthaltenen Nährstoffe helfen unserem Körper dabei, Krankheitserreger besser abwehren zu können und langfristig gesund zu bleiben. Menschen, die mit einem hohen Cholesterinspiegel zu kämpfen haben, können beispielsweise besonders profitieren. Die im Kürbis enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sowie pflanzliche Hormone können den Cholesterinwert regulieren.
Aber auch Menschen mit Blasen- oder Harnproblemen finden in Kürbissen eine gute Möglichkeit, sich Linderung zu verschaffen. Die im Kürbis enthaltene Linolsäure, das Vitamin E und die Lignane sollen die Blase stärken und den Harnfluss erleichtern.
Sogar das Bindegewebe hat etwas davon, wenn Sie regelmäßig Kürbis essen. Denn neben den Nägeln und der Haut profitiert auch das Bindegewebe von der im Fruchtfleisch enthaltenen Kieselsäure. Glänzendere Haare, festeres Bindegewebe und straffe Haut können die positive Konsequenz sein, wenn Kürbisse öfter mal die Hauptrolle in der Küche spielen.
Gärtner*innen, die ihre Kürbisse nicht nur essen, sondern auch mit ihnen dekorieren wollen, finden hier eine passende Anleitung: Kürbis Deko: 5 Ideen für Ihr Zuhause.
ANNA KATHARINA KÜSTERS
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