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Lavendel im Winter: So gelingt die Überwinterung

Von GartenFlora

Lavendel wird wohl nie aus der Mode geraten. Im Garten versprüht der ansehnliche und aromatische Halbstrauch seinen unvergleichlichen provenzalischen Charme. Ist ein Strauch einmal im Garten etabliert, will man ihn nicht mehr missen – hoffentlich übersteht er den Winter! Wir erklären, wie Sie Ihren Lavendel überwintern sollten, damit er im kommenden Jahr wieder in gewohnter Pracht erblüht.

Lavendel überwintern – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Ist Lavendel winterhart?

Weltweit gibt es etwa 30 Arten der Gattung Lavandula aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Doch nicht jede dieser Lavendel-Arten ist zuverlässig winterhart. Um einen frostempfindlichen Lavendel erfolgreich zu überwintern, ist je nach den klimatischen Bedingungen ein Winterschutz erforderlich.

Wem die Winterhärte wichtig ist, der greift am besten auf den Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) zurück. Diese Art gilt bis etwa 15 Grad Celsius winterhart. Besonders robust sind etwa die dunkelviolette Sorte ‘Hidcote’ sowie die weißblütige ‘Arctic Snow’, aber auch die bläulichvioletten Sorten ‘Siesta’, ‘Jamlitz’ oder ‘Lumière des Alpes’ vertragen Frost meist problemlos. Allerdings macht auch dem Echten Lavendel die nasskalte Witterung im Winter hierzulande zu schaffen, schließlich stammt er ursprünglich aus dem trockenen Mittelmeergebiet. Daher ist ein passender Standort wichtig.

Der passende Standort für eine erfolgreiche Überwinterung

Lavendel benötigt ganzjährig einen Standort mit durchlässigem, gerne auch einen leicht kalkigen Boden. Zum erfolgreichen Überwintern des Lavendels ist dies umso wichtiger. Andernfalls kann das sich stauende Wasser im Wurzelbereich gefrieren und so die Wurzeln schädigen.

Wichtig: Staunässe im Wurzelbereich von Lavendel kann zu Wurzelfäulnis oder sogar zum Absterben der Wurzeln führen! Für die Beetkultur ist daher ein durchlässiger Boden entscheidend, bei der Topfkultur eine Drainage und großzügige Wasserabzugslöcher.

Lavendel überwintern – Lavendel unter einer Schneedecke. Foto: AdobeStock_Tylinek
Es mag zwar nicht so aussehen, doch tatsächlich schützt die Schneedecke den Lavendel etwas vor der Kälte.
[Foto: AdobeStock_Tylinek]

Lavendel überwintern

Beet- oder Kübelkultur?

Pflanzen, die im Kübel kultiviert werden, sind prinzipiell noch etwas frostempfindlicher als Exemplare, die im Garten ausgepflanzt sind. Das liegt an der kälteexponierteren Lage des Wurzelballens. Andererseits bietet die Topfkultur den Vorteil, dass sich der Strauch im Winter ganz einfach an einem wärmeren Ort überwintern lässt.

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Lavendel im Beet überwintern

Der Echte Lavendel kann die Wintermonate ohne zusätzlichen Winterschutz im Beet verbringen. Bei anderen Arten wie Schopflavendel (Lavandula stoechas), Speiklavendel (Lavandula latifolia) oder Provence-Lavendel (Lavandula x intermedia) muss aber im Herbst aufgerüstet werden. Es gilt, den frostempfindlichen Wurzelhals zu schützen. Mit organischen Materialien wie Stroh, Laub, Koniferenzweigen oder einer Mulchdecke kann man diesen Bereich abdecken und so vor Frost schützen. Neben der wärmeisolierenden Wirkung bewahrt eine solche Schutzschicht außerdem vor Austrocknung.

Lavendel überwintern – Lavendelblätter mit Frost überzogen. Foto: AdobeStock_Oliver Schulz
Für die Freilandkultur in mitteleuropäischem Klima eignet sich vor allem der Echte Lavendel. [Foto: AdobeStock_Oliver Schulz]

Lavendel im Topf überwintern

Lavendel in Kübeln überwintern Sie am besten an einem geschützten und vor allem trockenen Platz. Wichtig ist auch hier wieder, die Wurzeln zu schützen und den Topf dick einzupacken – am besten mit Luftpolsterfolie oder mehreren Schichten Pflanzenvlies beziehungsweise Jute. Es hilft auch, den Topf auf einer Lage Styropor zu platzieren. Haben Sie einen hellen, frostfreien (aber nicht beheizten) Raum zur Verfügung, ist dies der beste Ort für die Überwinterung. Geeignet sind zum Beispiel helle Garagen oder Kellerräume, ein Gewächshaus oder der Wintergarten. Ist dies nicht möglich, sollte man den Lavendel wenigstens überdacht und windgeschützt unterbringen, zum Beispiel an einer Hauswand.

Pflege im Winterquartier

Beim Überwintern im Beet muss Lavendel in der Regel nicht gewässert werden. Kübelpflanzen kommen hingegen nicht ganz ohne Gießen aus. Hier sollten Sie im Winterquartier ab und zu wässern, damit der Wurzelballen nicht gänzlich austrocknet. Entscheidend ist aber, dass das Wasser problemlos abfließen kann, damit keine Staunässe entsteht.

Lavendel schneiden – vor oder nach dem Winter?

Halbsträucher wie der Lavendel neigen dazu, mit den Jahren von unten her zu verkahlen. Daher ist ein regelmäßiger Rückschnitt wichtig, um die Pflanzen kompakt zu halten. Wenn Sie aber den Lavendel vor dem Überwintern zurückschneiden, sind die eingekürzten Triebe besonders frostempfindlich und frieren wahrscheinlich noch weiter zurück. Den Hauptschnitt, bei dem die Triebe um etwa zwei Drittel eingekürzt werden, sollten Sie also besser erst im Frühjahr vornehmen. Der beste Zeitpunkt liegt ungefähr zwischen Anfang und Mitte März, sobald es keine allzu strengen Fröste mehr gibt, der Lavendel aber noch nicht wieder ausgetrieben ist.

Lavendel überwintern – vertrocknete Lavendelblüten im Winter. Foto: AdobeStock_Martha
Auch im Winter sehen die vertrockneten Lavendelblüten ansprechend aus. [Foto: AdobeStock_Martha]

Viele Gärtner*innen nehmen außerdem einen zweiten Schnitt im Sommer vor. Nimmt man die verblühten Triebe zeitnah zurück, kommt es meist zu einer zweiten Blüte. Später als Anfang oder Mitte August sollten Sie diesen Schnitt allerdings nicht vornehmen, da die Pflanzen sonst bis zum Winter nicht mehr richtig ausreifen können und Frostschäden wahrscheinlicher werden.

LUISA ROTH

Sie möchten mehr zur Überwinterung von Kübelpflanzen erfahren? Dann schauen Sie auch in unsere Beiträge zum Überwintern von Agapanthus und Olivenbäumen.

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