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Eichhörnchen: Flinker und hungriger Gartenbewohner

Eichhörnchen zählen zu den charmantesten Bewohnern unserer Gärten. Mit ihren glänzenden schwarzen Knopfaugen, dem buschigen Schwanz und dem rotbraunen Fell erobern sie schnell unsere Herzen. Doch sie sind nicht nur niedlich, sondern auch beeindruckende Kletterer. Elegant und flink springen sie von Ast zu Ast, stets auf der Suche nach Nahrung. Besonders im Herbst kann man sie häufig beobachten, wie sie fleißig Nüsse und Samen sammeln, um sie in ihren Vorratsdepots zu verstecken. Eichhörnchen sind faszinierende kleine Überlebenskünstler, die keinen Winterschlaf halten und daher gut auf die kalte Jahreszeit vorbereitet sein müssen.

  • Da Eichhörnchen keinen Winterschlaf halten, legen sich für die kalte Jahreszeit einen Wintervorrat an.
  • Diesen erschnuppern sie mit ihrer Nase, um ihn wiederzufinden.
  • Doch ist der Boden gefroren, kommen sie an ihre versteckten Vorräte meist nicht mehr so gut heran.
  • Deshalb können wir sie mit einem Futterhaus unterstützen.

Eichhörnchen: Diese Nüsse frisst das Tier besonders gerne

Im Gegensatz zu Hamstern oder Fledermäusen halten Eichhörnchen keinen Winterschlaf. Das bedeutet unter anderem, dass sie sich vor dem Winter nur einen kleinen Speckvorrat anfuttern. Die meiste Zeit sind sie damit beschäftigt, sich Futtervorräte für die kalten Wintermonate anzulegen. Aber was fressen Eichhörnchen am liebsten? Ganz oben auf der Speiseliste der Tiere stehen:

Eichhörnchen mit Walnuss im Maul
Da freut sich aber jemand über den Fund: Eichhörnchen mögen Walnüsse besonders gerne. [Foto: AdobeStock_Frank Krautschick]

Die lassen sich aufgrund ihrer harten Schale sehr gut im Erdreich einbuddeln und unversehrt ein paar Wochen oder Monate später wieder ausgraben. Das heißt aber nicht, dass Eichhörnchen sich nur von Nüssen ernähren. Sie sind Allesfresser und beispielsweise auch sehr auf Samen aus Kiefern- und Fichtenzapfen sowie Früchte angewiesen. Bucheckern, Sonnenblumenkerne, aber auch Pilze, Beeren, Pflanzenknospen, Rinde und Obst sind für ihr Überleben ebenfalls wichtig.

Nase als Navigator

Um ihre im Herbst angelegten Futtervorräte im Winter wiederzufinden, nutzen Eichhörnchen ihren Geruchssinn. Laut der Deutschen Wildtierstiftung erinnern sich die Tiere nämlich nicht an den genauen Versteckort ihres Futters. Deswegen legen Eichhörnchen vorsichtshalber sehr viele Vorräte an, – alle finden sie im Winter selten wieder. Damit spielen die Tiere allerdings bei der Waldaufforstung eine wichtige Rolle. Denn aus ihren vergrabenen und vergessenen Nüssen wachsen nicht selten Haselnuss-, Walnuss- und andere Baumarten heran.

Fressen Eichhörnchen Vögel?

Ja und nein. Eichhörnchen sind Nesträuber. Das bedeutet, dass sie von Zeit zu Zeit auch die Nester von Vögeln plündern. Die Eier oder Küken, die sie dabei erwischen, fressen sie. Gegen einen ausgewachsenen, lebendigen Vogel hätten Eichhörnchen aber wohl kaum eine Chance. Daher beschränkt sich ihre Beute auf die Eier und Küken.

Eichhörnchen: Futterhaus aufstellen

Die Futtervorräte können von Eichhörnchen noch so gut angelegt worden sein. Wenn es bitterkalt und der Boden deswegen hart wie Stein ist, kommen sie an ihre Nüsse nicht mehr ran. Außerdem werden alte Laub- und Mischwälder immer seltener. Auch das bringt die Tiere in eine Notlage, denn ihr Futterangebot wird dadurch eingeschränkt.

Wer die Nagetiere in der kalten Jahreszeit unterstützen möchte, der kann ihnen ein Futterhaus im Garten aufhängen. Die kleinen Häuser gibt es bereits fertig zusammengebaut im Gartencenter oder dem Zoofachhandel. Wichtig ist, dass die äußere Sitzfläche groß genug für Eichhörnchen ist. Das Holz sollte außerdem unbehandelt sein und keine scharfen Kanten haben.

Eichhörnchen schaut aus einem schneebedeckten Futterhaus
Die Sitzfläche des Futterhauses muss für das Eichhörnchen groß genug sein. [Foto: AdobeStock_Marina]

Regenwasser sollte im besten Fall nicht in das Haus dringen, weswegen ein kleines Dach über dem Futter sinnvoll ist. Sollte doch einmal Wasser hinein laufen, muss es über einen kleinen Abfluss herausfließen können. Umso wichtiger ist es dann, dass sich das Futterhaus gut reinigen lässt. Eichhörnchen füttern ist also gar nicht so schwierig und geht sowohl im Winter als auch im Sommer.

Tipp: Bringen Sie das Futterhaus möglichst hoch an einem Baumstamm an. So kann das Eichhörnchen beim Fressen gleichzeitig seine Umgebung auf Feinde überprüfen. Ein Deckel, den das Tier erst aufmachen muss, um an sein Futter zu gelangen, ist außerdem gefährlich. Im schlimmsten Fall wird es unter dem Deckel eingequetscht. Spaltöffnungen sind daher besser.

Eichhörnchen: Nest vereint Schlafplatz und Brutstätte

Das Nest des Eichhörnchens lässt sich leicht mit einem Vogelnest verwechseln. Denn ähnlich wie bei manchen Vögeln bauen Eichhörnchen ihren sogenannten Kobel in einer Höhe von mindestens sechs Metern. Eichhörnchennester unterteilt man laut dem Naturschutzbund Deutschland in Einzelkobel und Wurfkobel.

In Einzelkobeln passt nur ein Eichhörnchen, das sich dorthin zum Schlafen und Ausruhen zurückzieht. Ein Eichhörnchen-Schlafplatz ist wichtig, denn die Tiere legen im Sommer regelmäßig Mittagspausen ein. Dabei erholen sie sich von ihren Aktivitäten am frühen Morgen. Im Herbst ist das Eichhörnchen dann so mit der Nahrungssuche beschäftigt, dass es keine Zeit mehr hat für einen Mittagsschlaf. Im Winter wiederum sind sie nur ein bis zwei Stunden am Tag aktiv, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Ihr Schwanz dient ihnen in kalten Nächten übrigens als Decke. Ein Eichhörnchen bewohnt in der Regel mehrere dieser Quartiere.

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Eichhörnchen: Geburt ohne Männchen

Die Wurfkobel sind etwas größer, dort findet die Mutter mit ihren Jungen Platz. Etwa 15 Zentimeter Durchmesser misst die Kugel aus Moos, Stroh und Reisig innen. Nach der ersten Eichhörnchen-Paarung im Januar verstößt das Weibchen ihren Partner und gebärt nach 38 Tagen zwei bis fünf Junge.

Die Eichhörnchen-Geburt verläuft nicht für alle Frischlinge gut: Viele der Eichhörnchen-Babys sterben entweder bereits bei der Geburt oder fallen in den Tagen darauf Fressfeinden wie dem Baummarder zum Opfer. Laut Deutscher Wildtierstiftung überlebt nur jedes vierte oder fünfte Junge sein erstes Lebensjahr. Pro Jahr kann ein Weibchen bis zu drei Mal werfen.

Rotes oder schwarzes Fell?

In Europa haben Eichhörnchen sowohl rotes als auch schwarzes Fell. Hierzulande ist das Eurasische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) verbreitet. In wärmeren Gebieten ist das Fell rot, in kälteren Regionen schwarz. Das schwarze Fell wärmt mehr, da es dichter wächst. So wächst auch rothaarigen Eichhörnchen im Winter vermehrt dunkles Fell, um sich vor Kälte besser zu schützen. Nicht verwechseln sollten Sie das Eurasische Eichhörnchen übrigens mit dem Amerikanischen, das auch unter dem Namen Grauhörnchen bekannt ist. Diese Art breitet sich seit Jahrzehnten immer weiter aus und drängt das hier lebende Eichhörnchen zurück. Das Grauhörnchen ist größer und trägt zudem einen Virus in sich, gegen das es selbst immun ist. Infiziert sich das Eurasische Eichhörnchen mit diesem Virus, endet das meistens tödlich. Bisher wurde das Grauhörnchen nur in Großbritannien, Italien und der Schweiz gesichtet. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch hierzulande die vorherrschende Art ist.

Eichhörnchen im Garten: Gut oder schlecht?

Gegen Eichhörnchen als Gartenbewohner ist absolut nichts einzuwenden. Es zeugt vielmehr von einem naturnahen Garten, in dem es zum einen genug Nahrung für das Tier gibt und zum anderen genügend Schlafmöglichkeiten. Vertreiben sollten Sie die Tiere daher nicht.

Es lohnt sich aber, im Frühjahr die Beete nach heranwachsenden Baumkeimlingen abzusuchen. Denn sonst verwandelt sich der Garten mit der Zeit durch die versteckten Nüsse des Eichhörnchens in einen kleinen Waldgarten.

Mit kranken Tieren zur Auffangstation

Finden Sie in Ihrem Garten ein verletztes oder krankes Eichhörnchen, sollten Sie vorsichtig sein. Je nach Krankheit ist ein Besuch bei einer Tierauffangstation erforderlich. So leiden Eichhörnchen häufiger an folgenden Krankheiten oder Verletzungen:

  • Blutige Nase und ausgeschlagene Zähne: Diese Blessuren tragen die Tiere beispielsweise nach einem Sturz davon.
  • Zahnfehlstellungen: Bei manchen Eichhörnchen wachsen ähnlich wie beim Menschen die Zähne nicht so gerade, wie sie sollten. Das kann für das Tier im schlimmsten Fall tödlich enden, weil es seine Nahrung nicht mehr richtig aufnehmen kann.
  • Parasitenbefall: Ist das Eichhörnchen von Milben, Flöhen oder Zecken befallen, ist es ebenfalls Zeit für die Auffangstation oder den Tierarzt.

Das ist nur eine kleine Auswahl an gesundheitlichen Problemen, die ein Eichhörnchen haben kann. Entdecken Sie ein verletztes Tier im Garten, rufen Sie am besten gleich eine Tierauffangstation an. Diese hilft Ihnen weiter und leitet Sie bei den nächsten Schritten an.

Wenn Sie neben Eichhörnchen auch an Vögeln im Garten Interesse haben, aber nie sicher sind, um welchen es sich handelt, helfen wir Ihnen mit diesem Text gerne weiter: Gartenvögel bestimmen und richtig füttern: So gehts!

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