[Foto: AdobeStock_Omm-On-Tour]

Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Artischocke: Blütengemüse mit hohem Zierwert

Von GartenFlora

Die Artischocke ist nicht nur ein optisches Highlight, das mediterranes Flair in unsere Gärten zaubert, sondern zusätzlich auch eine Bereicherung für jeden Gemüsegarten. Denn auch in unseren Breitengraden lassen sich die Blütenknospen ernten und in der Küche verwenden. Die violetten Blüten sind zudem sehr dekorativ und ziehen viele bestäubende Insekten an. Wir stellen Ihnen die Artischocke vor.

Steckbrief

Name

Cynara cardunculus, Syn. Cynara scolymus

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

gut durchlässig und feucht, humos

Wuchshöhe

50 bis 150 Zentimeter

Lichtverhältnisse

Sonne

Wuchsbreite

80 bis 100 Zentimeter

Verwendung

Heil-, Gemüse- und Zierpflanze, z. B. in Staudenrabatten

Wuchsform

Staude

Winterhärte

bedingt winterhart

Blüte

Röhrenblüte

Giftigkeit

ungiftig

Blatt

gelappt

Herkunft der Artischocke

Die Artischocke (Cynara cardunculus, Syn. Cynara scolymus) ist eine stattliche, distelartige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ihre Heimat ist der Mittelmeerraum. Dort werden Artischocken bereits seit dem ersten Jahrhundert kultiviert.

Doch kann man Artischocken im Garten anbauen? Ja, auch bei uns finden sie in milden Lagen gute Bedingungen vor. Manch einer bezeichnet das imposante und durchaus vielseitige Gewächs vielleicht als Diva – bei der richtigen Pflege bereitet sie jedoch sehr viel Freude.

Ist die Artischocke mehrjährig?

Die Artischocke lässt sich als mehrjähriges Gemüse kultivieren und verschönert bei guter Pflege auch bis zu fünf Jahre Staudenrabatten in Ziergärten.

Wuchs und Aussehen

Artischockenpflanzen sind distelartige Stauden, die in der Regel zwischen 50 und 150 Zentimeter in die Höhe und 80 bis 100 Zentimeter in die Breite wachsen.

Zunächst zeigt die Artischocke Blätter, die gelappt sowie dornig und an der Unterseite behaart sind. Später bilden Artischocken imposante, körbchenförmige Blütenstände aus, die aus einer Vielzahl von Hüllblättern und einem dicken Blütenboden bestehen. Im ersten Jahr erscheinen nur wenige Knospen. Ab dem zweiten Jahr fällt der Ertrag höher aus.

Die Blütenknospen werden geerntet …

[Foto: AdobeStock_Cocosss]

[Foto: AdobeStock_Galumphing Galah]

… bevor sich die violetten Röhrenblüten zeigen.

Werden die kulinarisch begehrten Blütenknospen nicht rechtzeitig geerntet, öffnen sich violett gefärbte Röhrenblüten. Diese krönen die wuchtig grünen Hüllblätter und sind verlockend für Auge und Nase. Mit ihrem süß-blumigen Duft wirken sie zudem magnetisch auf Bienen, Hummeln und andere Insekten.


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Pflege der Artischocke

Standort und Boden

Stimmen bei der Artischocke Standort und Boden, ist sie durchaus pflegeleicht. Da das Gewächs ein mediterranes Klima bevorzugt, bringt die Pflege in unseren Breiten jedoch einige Ansprüche mit sich. Ein sonniger und warmer sowie windgeschützter Standort ist beispielsweise unerlässlich.

Artischocke in gruenviolett waechst in einem Beet [Foto: AdobeStock_Thierry RYO]
Artischocken lieben die Sonne und stehen gerne warm. [Foto: AdobeStock_Thierry RYO]

Zudem empfiehlt sich ein nicht zu schwerer, gut durchlässiger und eher feuchter Boden. Arbeiten Sie bei der Beetvorbereitung unbedingt viel Humus ein. Am Anfang müssen Sie Artischocken außerdem häufig gießen. Staunässe sollte jedoch vermieden werden.

Da es sich bei Artischocken um Starkzehrer handelt, muss auch ausreichend gedüngt werden, am besten mit Pflanzenjauche, Kompost und organischem Langzeitdünger.

Artischocke überwintern

Ist die Artischocke winterhart? Im Handel sind verschiedene Sorten erhältlich, die eine unterschiedliche Winterhärte aufweisen. An einem windgeschützten Ort sind die meisten Pflanzen aber bis -10 °C winterhart.

Da die Artischocke im Mittelmeerraum beheimatet ist, sollte sie im Zweifel trotzdem besser frostfrei überwintern. Das ist vor allem im ersten Jahr nach der Pflanzung wichtig.

Vor dem Winter werden die Blattschöpfe zusammengebunden oder die Triebe bodennah zurückgeschnitten. Alternativ können Sie die Pflanze mit einer dicken Schicht aus Stroh oder Reisig vor Frost schützen.

Anzucht

Die Aussaat erfolgt in der Regel über Samen im Haus – am besten früh von Ende Februar bis Mitte März, denn so können die Pflanzen kräftig gedeihen und noch im selben Gartenjahr Blütenknospen ansetzen. Werden die Samen zuvor für einen Tag in warmes Wasser gelegt, keimen sie in der Regel schneller. Die ideale Keimtemperatur liegt bei 20 bis 25 Grad. Spätestens nach drei Wochen sollten sich die ersten Keimlinge zeigen.

Ab Mitte Mai dürfen die Artischocken ins Freiland umziehen. Ein sonniges und geschütztes Beet ist ideal, wenn Sie eine Artischocke pflanzen. Der Pflanzabstand sollte mindestens einen Meter betragen.

Die richtige Ernte

Wenn Sie Artischocken anbauen, erfolgt die Ernte meist ab Juni. Die ausgewachsenen Blütenknospen werden mit einem Stück Stiel geerntet. Wenn Sie die Artischocke schneiden, sollten Sie etwa zwei Zentimeter unter der Knospe ansetzen.

Für kulinarische Zwecke ist es wichtig, dass die Deckblätter noch geschlossen sind. Bereits geöffnete Artischocken sollten Sie nicht mehr ernten, da sich der essbare Teil während der Blüte in einen ungenießbaren Strunk verwandelt.

Artischocke wird mit einer Gartenschere geerntet [Foto: AdobeStock_Jaume Pera]
Knospe wird mit einem Teil des Stiels geerntet. [Foto: AdobeStock_Jaume Pera]

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Die Artischocke als Gemüse-, Heil- und Zierpflanze

Die zartbitter schmeckenden Artischockenherzen im Inneren sind ein kulinarischer Genuss – sie können eingelegt in Öl oder frisch zubereitet verzehrt werden. Beliebt sind beispielsweise gekochte Artischocken mit Dips, eingelegte Artischockenherzen auf Salaten oder Pizza und Artischockenpesto.

Artischocken liegen in einer Kueche auf einem Holzbrett  [Foto: AdobeStock_olindana]
Geerntete Artischocken vor der Verarbeitung in der Küche. [Foto: AdobeStock_olindana]

Darüber hinaus ist die Artischocke gesund. Die Laubblätter der Heilpflanze werden als Arznei eingesetzt. Sie können beispielsweise zur Förderung der Verdauung beitragen, insbesondere nach einer fettreichen Mahlzeit. Angeblich wirken sie sich auch positiv auf den Cholesterinspiegel aus.

Wegen ihrem hohen Zierwert ist die Artischocke außerdem beliebt in der Floristik und wird im Ziergarten gerne wegen ihres besonderen Aussehens kultiviert.

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