Die Hopfenbuche hat sich in den letzten Jahren einen Namen als sogenannter Klimabaum gemacht. Welche Eigenschaften zeichnen sie dafür aus? Und für welche Standorte ist sie tatsächlich besonders gut geeignet? Wir stellen Ihnen die Hopfenbuche genauer vor.
Name
Ostrya carpinifolia
Frucht
zapfenförmige Nussfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
steinig, kalkhaltig
Wuchshöhe
10 bis 15 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne
Wuchsbreite
10 bis 15 Meter
Verwendung
Parks, Alleen, große Gärten
Wuchsform
Baum
Winterhärte
winterhart
Blüte
gelbgrüne Kätzchen
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
elliptisch bis oval, gesägter Blattrand
Die Europäische Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Die Art ist in erster Linie im Mittelmeergebiet und in der submediterranen Alpenzone verbreitet. Sie wächst unter anderem auf Korsika, in Italien, der Schweiz und Griechenland, aber auch im Kaukasus und dem Libanon. Es wird angenommen, dass die Hopfenbuche sich nach dem Gletscherrückgang der letzten Eiszeit weiter in Richtung Mitteleuropa ausgebreitet hat.
Weitere Arten innerhalb der Gattung der Hopfenbuchen sind beispielsweise die Virginische Hopfenbuche (Ostrya virginiana), die in Nord- und Südamerika zu finden ist oder auch die Japanische Hopfenbuche (Ostrya japonica), verbreitet in Japan, Korea und China.
Wie groß wird eine Hopfenbuche? Ostrya carpinifolia ist ein sommergrüner, mittelgroßer Baum. Exemplare können Wuchshöhen zwischen 10 und 15 Metern erreichen.
Europäische Hopfenbuchen sind schnellwüchsige Laubbäume. Der Nachteil: Sie sind nicht besonders langlebig. Nur selten wird eine Hopfenbuche über 100 Jahre alt. Junge Bäume besitzen eine glatte, gräuliche Rinde, später färbt sich der Stamm dunkler und wird rissig. Sie bilden ein Herzwurzelsystem aus. In den ersten Standjahren entwickeln sie zunächst eine lange Pfahlwurzel, senkrecht im Boden verankert. Von dieser Hauptwurzel aus geht dann ein dichtes Geflecht von waagrechten Seitenwurzeln aus. So wird besonders viel Boden durchwurzelt, was die Bäume standfest und trockenresistent macht.
Hopfenbuchen besitzen elliptische bis ovale, hainbuchenähnliche Blätter mit gesägten Rändern. Die Blattoberseiten sind glatt und dunkelgrün, die -unterseiten mit Drüsen besetzt. Im Herbst zeigen die Gehölze eine gelbliche Färbung. Die Hopfenbuche ist einhäusig getrenntgeschlechtlich. An einer Pflanze befinden sich also während der Blütezeit zwischen April und Mai sowohl männliche als auch weibliche Blütenkätzchen. Bestäubt werden die weiblichen Blüten durch den Wind.
Das Aussehen der Fruchtstände erklärt den deutschen Namen von Ostrya carpinifolia, denn sie ähneln den zapfenförmigen Blüten des Hopfens. Anfangs sind sie blassgrün, bei fortschreitender Reifung färben sie sich braun. Im Inneren bildet sich jeweils eine Nuss, die den Samen enthält.
Hopfenbuchen bevorzugen kalkreiche, steinige Böden und einen vollsonnigen Standort. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Buchengewächse ist die Hopfenbuche deutlich toleranter gegenüber Hitze und Trockenheit. Zwar sollte man sie in den ersten Jahren noch wässern, später erweist sie sich aber tatsächlich als trockenresistenter als etwa Weiß- und Hainbuche oder auch Birken. Dass die Art als Klimabaum gehandelt wird, hat also durchaus Berechtigung. Dabei ist sie nicht nur hitze- sondern auch frostbeständig.
„Klimabäume“ – was ist das?
Klimabäume nennt man Baumarten, die sich als besonders robust bei den mit dem Klimawandel einhergehenden Umweltveränderungen erwiesen haben. Darunter fallen insbesondere hitzetolerante, trocken- und frostresistente Gehölze. Auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetterextremen wie Temperaturschwankungen, Starkregen oder Stürmen spielen hier eine Rolle. Die meisten Klimabäume sind zudem gut geeignet für Stadtklima. In Großstädten ist die Schadstoffkonzentration in der Luft hoch, den Baumwurzeln stehen wenig Platz und Wasser zur Verfügung. Bauarbeiten, Strahlungshitze, Hundeurin und Streusalz im Winter tun ihr Übriges – all dem müssen die Bäume standhalten. Zu den Klimabäumen werden sowohl heimische als auch nicht-heimische Arten gezählt.
Große Gehölze wie die Hopfenbuche pflanzen Sie am besten während der Vegetationsruhe. Bäume mit Ballen können zwischen Mitte November und Anfang April in den Garten gepflanzt werden. Entscheidend ist allerdings, dass der Boden nicht gefroren ist. Daher sind Herbst und Frühjahr die idealen Pflanzzeiten.
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Hopfenbuchen benötigen keine besonderen Pflegemaßnahmen. Lediglich die Bewässerung in den ersten Jahren sollten Sie nicht vernachlässigen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Schnittverträglichkeit des Baumes.
Die Vermehrung der Hopfenbuche ist über die Samen möglich. Das Saatgut muss allerdings stratifiziert werden, es benötigt einen mehrwöchigen Kältereiz, damit die Keimung möglich ist. Wer den Baum selbst vermehren möchte, sät daher am besten bereits im Herbst nach Fruchtreife in den Garten aus.
Generell ist die Hopfenbuche durchaus robust. Bedauerlicherweise zeigt sie jedoch eine Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, beispielsweise Wurzelfäule, Mehltau oder auch die Stammfäule. Ein durchlässiger Boden wirkt aber vorbeugend. Weiterhin kann die Art vom Eichensplintkäfer befallen werden.
Das Holz der Hopfenbuche gilt als sehr dicht und schwer. Da es sich nur langsam abnutzt, kommt es unter anderem für Gebrauchsgegenstände wie Möbelstücke, Teile von Instrumenten oder Werkzeuge zum Einsatz. Auch zur Brennholzgewinnung werden Hopfenbuchen kultiviert.
Im öffentlichen Raum wird Ostrya carpinifolia gerne aufgrund der Hitze- und Trockentoleranz gepflanzt. Als Solitärgehölz kommt die dichte und eindrucksvolle Kronenbaum besonders gut zur Geltung. Aber auch als Straßen- beziehungsweise Alleebaum macht die Hopfenbuche eine gute Figur, zudem kommt sie gut im Stadtklima zurecht. Für große Gärten ist sie ebenfalls geeignet, außerdem punktet sie hier mit ihrer Schnellwüchsigkeit.
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