Sauer-süß oder pikant-scharf – nichts geht über knackige Essig- oder Gewürzgurken aus dem Glas! Gekauft sind sie schnell, doch das Selbermachen bereitet gleich doppelt so viel Freude. Begonnen bei der Ernte bis hin zum perfekten Sud – wir lieben es, Gurken einlegen zu können, und freuen uns jedes Jahr aufs Neue über die Aufgabe. Sie möchten es auch endlich mal ausprobieren? Wir teilen ein klassisches Rezept mit Ihnen und gehen häufigen Fragen rund um das Thema auf den Grund.
Essiggurke, Gewürzgurken, sauere Gurken: Der Unterschied
Essiggurken und Gewürzgurken sind eigentlich dasselbe. Beide werden mit Essig und Wasser zubereitet. Ihre Haltbarkeit entsteht durch starke Hitze. Hin und wieder führt aber der Anteil verschiedener Gewürze zu einer Unterscheidung. So werden schlicht eingelegte Gurken mit Essig, Wasser, Salz und Zucker eher als Essiggurken und etwas facettenreichere Gurken mit unterschiedlichen Gewürzen eher als Gewürzgurken bezeichnet. Saure Gurken sind hingegen etwas anderes. Sie werden milchsauer vergoren – ähnlich wie Sauerkraut – und dadurch haltbar gemacht.
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Gurken einmachen oder Gurken einkochen? Was meint das eigentlich? Diese Begriffe stehen eigentlich für dasselbe: Gurken werden durch Hitze in Gläsern haltbar gemacht. Natürlich können Sie Ihre Gurken auch einlegen und dabei keine Hitze verwenden. Das sind dann sogenannte Schüttel- oder Blitzgurken, die sich allerdings nur etwa 10 Tage halten. In vielen Fällen meint Gurken einlegen aber auch das Einkochen oder Einmachen – ganz schön verwirrend, aber kein Grund, schon vor dem Selbstversuch das Handtuch zu werfen.
Vielleicht bereitet Ihnen auch die Unterscheidung von heißem Einfüllen und Einkochen Kopfschmerzen, denn auch hier gibt es eine gewisse Verwechslungsgefahr. Marmelade wird beispielsweise gerne heiß eingefüllt. Der kochende Fruchtaufstrich wandert in sterilisierte Gläser, die anschließend sofort verschlossen werden. Durch den Temperaturunterschied entwickelt sich im Glas ein Vakuum zwischen Marmelade und Deckel.
Die Methode geht hier allerdings nur auf, weil Lebensmittel, die heiß abgefüllt werden wie Marmelade, Chutney, Sirup oder Ketchup in der Regel einen sehr hohen Zucker- oder Säuregehalt aufweisen. Dieser wirkt konservierend und erspart das etwas aufwendigere Einkochen.
Dennoch wird häufig geraten, auch Marmeladengläser und Co. zur Sicherheit noch ein weiteres Mal zu erhitzen. Die Meinungen gehen da auseinander, – genau wie bei dem enthaltenen Zucker. Es gibt einige Selbstversorgerinnen und Selbstversorger, die darauf schwören, auch zuckerärmere Lebensmittel gut haltbar machen zu können, indem sie diese einfach heiß abfüllen. Wir würden aber empfehlen, die fertigen Gläser unbedingt noch einmal für einige Minuten zu erhitzen. So gehen Sie auf Nummer sicher.
Kann man alle Gurken einlegen? Damit es nach dem Öffnen der Einmachgläser auch noch schön knackig schmeckt, empfehlen sich kleine Einlegegurken wie Cornichons. Mit nur 4 bis 5 Zentimetern passen sie hervorragend ins Glas. Die Ernte kann allerdings etwas mühsam erscheinen, da die rasant wachsenden Früchte täglich gepflückt werden müssen.
Die Verwendung von größeren Land- oder Salatgurken funktioniert ebenfalls. Die Schale dieser Sorten wird nach dem Einmachen jedoch eher weich.
Wie bleiben selbst eingelegte Gurken knackig?
Ein Weinblatt im Gurkenglas hat den praktischen Vorteil, dass die Gurken länger knackig bleiben. Das wussten sogar schon unsere Großeltern! Woran das liegt? Die in den Weinblättern enthaltenen Gerbstoffe verhindern, dass die eingelegte Leckerei weich wird. Solche Tannine finden sich übrigens auch in anderen Blättern, zum Beispiel in denen von Eichen, Kirschen und Johannisbeeren.
Kleines Gurken-Einmaleins
Salatgurken sind typische Gewächshauspflanzen, die bis zu 60 Zentimeter lang werden und bis zu 500 Gramm auf die Waage bringen können. Salatgurken, die im Freiland angebaut werden, bezeichnet man als Landgurken. Einlegegurken wachsen fast ausschließlich im Freiland. Sie sind meist sehr fest und kleiner, weswegen sie vorzugsweise in Einmachgläser wandern. Besonders kleine Vertreter werden dabei als Cornichons bezeichnet. Dann gibt es noch die sogenannten Schälgurken, die als Grundlage für die beliebten Senfgurken dienen und auch im Freiland wachsen.
Wenn Sie Essiggurken einlegen, ist das eine wertvolle Methode, um die eigene Ernte haltbar zu machen. Doch auch wer keinen Garten besitzt, kann damit regionale Ware verarbeiten. Gehen Sie auf den Markt oder den Bio-Hof in Ihrer Nähe oder achten Sie bei dem Einkauf im Supermarkt auf Produkte aus der Region. So helfen Sie den Produzenten in der Umgebung und brauchen nicht auf Gemüse zurückgreifen, das von weit her eingeflogen werden muss.
Was passiert beim Einkochen eigentlich? Die Mikroorganismen, die für die Fäulnisprozesse verantwortlich sind, werden von der Hitze, die beim Kochen entsteht, getötet. Zudem entwickelt sich beim Einkochen ein Vakuum, denn die Luft dehnt sich im Glas aus und strömt nach draußen. Von Außen kann beim Abkühlen keine Luft mehr zurück ins Glas, da der Deckel wie ein Ventil funktioniert. So können die Mikroorganismen sich nicht mehr ausbreiten und die Gurken halten weitaus länger.
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Um Gurken einlegen oder einkochen zu können, benötigen Sie natürlich Gläser. Es gibt Schraubgläser mit speziellen Deckeln, bei denen sich ein kleiner Kreis in der Mitte des Deckels nach dem Einkochen nach unten wölbt. Das hat den Vorteil, dass Sie später erkennen, ob die Einlegegurken noch gut sind. Ist der Kreis nämlich nach oben gewölbt, befindet sich kein Vakuum mehr im Glas.
Schraubgläser werden mit einem sogenannten „Plopp“-Deckel verschlossen.
[Foto: AdobeStock_Rainbow33]
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Einkochgläser (rechts im Bild) verschließt man mit Klammern.
Dann gibt es auch noch Einkochgläser, die in der Regel etwas dickwandiger und daher stabiler sind und mit Gummis und Klammern verschlossen werden. Mit etwas Glück kann man auf Flohmärkten eine große Menge für kleines Geld ergattern. Sonst gibt es aber auch in Haushaltswarenläden eine gute Auswahl. Sollte der Inhalt im Einmachglas verderben, verschwindet auch hier das Vakuum und der Deckel löst sich.
Bei Bügelgläsern (oben links im Bild) geschieht das nicht, da der Deckel durch die Bügel dauerhaft heruntergedrückt wird. Darum sollten Sie – besonders dann, wenn Sie noch neu auf dem Gebiet sind, – lieber Schraub- oder Einmachgläser verwenden.
Das Einkochen von Gurken und anderen Lebensmitteln will in jedem Fall geübt sein. Wenn Sie einige Regeln beachten, ist es aber nicht allzu schwer. Krempeln Sie unbedingt Ihre Ärmel hoch und wagen Sie es. Dass ein Glas verdirbt, ist eine Seltenheit, und die richtigen Gläser geben Ihnen gute Indizien, ob es geklappt hat oder nicht.
Ein wichtiger Punkt ist die Hygiene, daher sollten Sie das gesamte Zubehör wirklich gründlich spülen. Hängt die Kelle beispielsweise schon ein paar Tage über dem Herd oder stehen die Einkoch- oder Schraubgläser bereits eine Weile herum und sind etwas angestaubt? Dann ab mit dem Equipment ins Spülwasser! Sie sollten die Gläser auch unbedingt in heißem Wasser sterilisieren, bevor Sie Gurken einlegen. Nur dann kann garantiert werden, dass die Gewürzgurken auch lange haltbar sind.
Wenn Sie Einkochgläser verwenden, müssen Deckel und Gummiringe natürlich ebenfalls ausgekocht werden. Lassen Sie beides am besten für etwa 5 Minuten in Essigwasser köcheln.
Nun geht es an den Kochtopf. Es gibt zwar auch spezielle Einkochtöpfe oder Einkochautomaten, doch wir möchten uns fürs Erste auf herkömmliche Utensilien beschränken, die alle zu Hause haben. Wichtig ist hier nur, dass einige Gläser in den gewählten Topf hineinpassen. Stapeln ist kein Problem, doch es hilft, wenn Sie ein Küchentuch auf den Topfboden legen. So verhindern Sie, dass Gläser umfallen und daraufhin kaputtgehen.
Warum Gurken über Nacht in Salzwasser einlegen?
Ein häufig zu findender Tipp ist es, Gurken vor dem Einmachen eine Nacht in Salzwasser einzulegen. Das Ziel ist auch hier die bessere Haltbarkeit, denn das Kochsalz bindet das in den Gurken enthaltene Wasser, das Keimen so keinen Nährboden mehr bieten kann. Legen Sie die Gurken dazu zunächst in eine Schale. Für 1 kg Gurken werden etwa 4 EL Salz auf die Gurken gestreut. Nun geben Sie so viel Wasser in das Gefäß, dass alle Gurken bedeckt sind. Am nächsten Morgen waschen Sie das Salzwasser ab.
Sie wollten zunächst Gurken einlegen und haben nun Lust bekommen, Ihre Ernte zu fermentieren? Wunderbar, denn hier haben wir ein paar nützliche Tipps zum Thema.
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