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Voraussichtliche Lesedauer:  6 Minuten

Ahornblättrige Platane: Stattlich, markant und unverwüstlich

Von Luisa Roth

Als unverwüstlicher Tausendsassa erweist sich die Ahornblättrige Platane bereits seit dem 19. Jahrhundert. Auf Hochtouren laufende Dampfmaschinen färbten den Londoner Himmel zur Zeit der Industriellen Revolution pechschwarz. Ruß und Staub füllten die Luft … die Platanen hielten stand. Wir haben uns die Besonderheiten dieser Art genauer angesehen.

Steckbrief

Name

Platanus x acerifolia

Frucht

kugelförmige Sammelfrüchte

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

tiefgründig, durchlässig

Wuchshöhe

20 bis 30 Meter

Lichtverhältnisse

sonnig

Wuchsbreite

15 bis 20 Meter

Verwendung

Stadtbaum, Straßenbaum, große Gärten

Wuchsform

Baum

Winterhärte

winterhart

Blüte

unscheinbar

Giftigkeit

ungiftig

Blatt

handförmig, fünflappig

Woher stammt die Ahornblättrige Platane?

Die Ahornblättrige Platane (Platanus x acerifolia) ist eine Hybride. Man vermutet, dass sie aus einer Kreuzung der Nordamerikanischen (Platanus occidentalis) und der in Südwestasien beheimateten Orientalischen Platane (Platanus orientalis) hervorgegangen ist – etwa im 17. Jahrhundert.

Leistungsstark dank Heterosis-Effekt

Der Heterosis-Effekt, auch Heterosis oder Hybridvorteil bezeichnet, beschreibt das Phänomen, dass Hybride, die aus der Kreuzung zweier Tier- oder Pflanzenarten hervorgegangen sind, ihre Elterngeneration oftmals in „Fitness“ bzw. Leistungsfähigkeit übertreffen. Besonders auffällig lässt sich dieser Effekt bei Pflanzenhybriden beobachten, so auch bei der Ahornblättrigen Platane, die ihren beiden Elternarten in Widerstandsfähigkeit und Vitalität überlegen ist.

Wuchs und Aussehen

Die Ahornblättrige Platane ist ein imposanter sommergrüner Baum mit ausladender Krone. Als Herzwurzler kombiniert sie flache und tiefe Wurzeln, die sie optimal mit Wasser versorgen. Mit den Jahren blättert die Rinde einer Platane in rundlichen Platten vom Stamm ab, was ihr die charakteristische Rindenstruktur verpasst.

In Kreisen abgeblätterte Rinde einer Platane in der Nahaufnahme. Foto: AdobeStock_Igor Dmitriev
Die abblätternde Rinde sorgt für eine schöne Musterung mit interessantem Farbspiel. [Foto: AdobeStock_Igor Dmitriev]

Wie groß wird eine Ahornblättrige Platane? Die Größe einer Ahornblättrigen Platane kann je nach Umweltbedingungen und Standort variieren. Im Allgemeinen kann die Art jedoch beachtliche Wuchshöhen von bis zu 30 Metern oder mehr erreichen. Platanen sind darüber hinaus für ihre Schnellwüchsigkeit bekannt. Eine optimale Bodenqualität, ausreichende Wasserzufuhr und genügend Sonneneinstrahlung steigern diese noch.

In städtischen Umgebungen, in denen Platanen oft als Straßen- oder Stadtbäume gepflanzt werden, kann die Höhe demnach auch etwas geringer ausfallen – beispielsweise aufgrund von begrenztem Wurzelraum oder anderen Einschränkungen.

Blätter, Blüten und Früchte

Die gestielten Blätter der Ahornblättrigen Platane sind handförmig und fünflappig. Ihr Durchmesser ist mit etwa 25 Zentimetern beachtlich. Sie stehen wechselständig an den Zweigen.

Ist die ahornblättrige Platane giftig? Platanen zählen nicht zu den giftigen Pflanzen. Allerdings besitzen sie an ihren Blattunterseiten und den jungen Trieben eine feine Behaarung, sogenannte Sternhärchen. Diese Haare können leicht abbrechen, in die Atemwege gelangen und so mitunter Husten- und Niesreiz auslösen. Bei Hautkontakt kann es ebenfalls zu Reizungen kommen. Dieser „Platanenhusten“ ist vorübergehend, dennoch sollten Sie bei Arbeiten an der Pflanze einige Vorsichtsmaßnahmen einhalten.

„Platanenstaub“ meiden

Um bei Pflegearbeiten an Platanen möglichst wenig in Kontakt mit den sich lösenden feinen Härchen zu kommen, helfen folgende Maßnahmen:

  • Tragen Sie lange Kleidung und Handschuhe
  • Legen Sie Schnittarbeiten auf Herbst oder Frühjahr, wenn die Platane keine Blätter trägt
  • Alternativ bieten sich feuchte oder regnerische Tage an – die Feuchtigkeit bindet die feinen Härchen, sodass sie sich nicht so leicht lösen

Die einhäusig getrenntgeschlechtliche Platane bildet ab Mai männliche Kätzchen und weibliche Blüten, aus denen sich später schließlich die Früchte entwickeln. Der Wind übernimmt die Bestäuberrolle und trägt die Pollen zu den weiblichen Blütenkugeln.

Die holzigen Kugelfrüchte hängen in Paaren oder kleinen Gruppen von den Zweigen herab. Die Samen befinden sich in kleinen Nüssen, die dicht an dicht rund um die Kugelkörper angeordnet sind.

Kugelfrüchte der Ahornblättrigen Platane. Foto: AdobeStock_Nelia2
An langen Stielen hängen die kugelrunden Sammelfrüchte. [Foto: AdobeStock_Nelia2]

Standort und Boden

Die Ahornblättrige Platane bevorzugt einen vollsonnigen Standort. Ideal ist ein tiefgründiger, durchlässiger Boden, doch die Art ist sehr anpassungsfähig. Sie toleriert Hitze, Trockenheit und Salz im Boden. Der pH-Wert darf leicht sauer oder auch leicht alkalisch sein.

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Ahornblättrige Platane pflanzen und pflegen

Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung von Platanen ist im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr, wenn der Boden nicht gefroren ist. Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so tief und doppelt so breit wie der Wurzelballen des Baumes ist. Besonders wichtig ist das gründliche Angießen nach der Pflanzung, damit auch kleine Luftlöcher mit Erde gefüllt werden und alle Feinwurzeln Bodenkontakt erhalten. Eine Mulchschicht kann dabei helfen, Feuchtigkeit im Boden zu bewahren. Für Jungpflanzen und frisch gesetzte Exemplare empfiehlt sich zudem ein Winterschutz aus Reisig oder Laub rund um die Wurzelscheibe.

Darüber hinaus ist die Ahornblättrige Platane äußerst genügsam und kommt auch ohne gärtnerisches Zutun bestens zurecht. Zudem ist sie bekannt für ihre Schnittverträglichkeit. Auf regelmäßige, starke Beschneidung und Formgebung reagiert sie problemlos und ohne Schäden. Die Dachform ist besonders beliebt, man nennt sie auch „Dachplatanen“.

Beschnittene Platane von unten fotografiert. Foto: AdobeStock_iamtheking33
Beinahe skulptural muten die stark beschnittenen Platanen an. [Foto: AdobeStock_iamtheking33]

Vermehrung

Die Vermehrung der Ahornblättrigen Platane erfolgt in der Regel durch vegetative Methoden wie das Schneiden von Stecklingen, da die Samen von hybriden Arten meist unfruchtbar sind. Durch die Stecklingsvermehrung können die gewünschten Merkmale der Elternpflanze beibehalten werden.

Krankheiten und Schädlinge

Die Platane ist robust und kann sich gut an verschiedene Umgebungen anpassen kann. Dennoch können einige Schädlinge und Krankheiten auftreten und die Baumgesundheit beeinträchtigen. Dazu gehören beispielsweise Gallmilben, Miniermotten oder Schmierläuse. Die sogenannte Platanennetzwanze ernährt sich von den Pflanzensäften der Bäume und kann durch ihre Stiche Verformungen und Flecken auf den Blättern hinterlassen.

Darüber hinaus können Platanen auch von der Massariakrankheit heimgesucht werden – ein Pilzerreger, der Wucherungen auf den Zweigen verursacht und dessen Befall bis hin zu Astbrüchen führen kann. Im öffentlichen Stadtbild hat sich an den Platanen in den letzten Jahren auch eine weitere Pilzart bemerkbar gemacht. Die vom Pilz Apiognomonia veneta ausgehende Blattbräune-Krankheit sorgt zunächst für fleckiges Laub, oft kommt es auch zum Blattfall.

Verwendung der Ahornblättrigen Platane

Mit beinahe architektonischer Stattlichkeit prägt die Ahornblättrige Platane als Straßenbaum das Stadtbild. Ihre unglaubliche Anpassungsfähigkeit an die vielfältigen Herausforderungen urbaner Umgebungen verleiht ihr hier einen ganz besonderen Status. Diese Baumart trotzt der Luftverschmutzung, begrenztem Wurzelraum, Hitze und Trockenheit.

Ahornblättrige Platane: Zwei große Platanen mit breiten Kronen wachsen nebeneinander in einem Park. Foto: AdobeStock_RobinStrower
Ausladend breitet die Platane ihre Äste in die Horizontale aus. [Foto: AdobeStock_RobinStrower]

Da sie so schnell heranwächst, dient die Ahornblättrige Platane bereits kurze Zeit nach der Pflanzung als großflächiger Schattenspender. Unter das dichte Blattwerk können sich Großstädter*innen im Hochsommer aus der Sonne flüchten.

Wer Gefallen an der charakteristischen Rinde und den großen Blättern der Platane gefunden hat, kann sich die Sorte ‘Alphens Globe’ genauer ansehen. Das ist eine eher kleinbleibende Kugelplatane für kleine Gärten.

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