[Foto: AdobeStock_Marek-Gottschalk]

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Maronen zubereiten: Esskastanien läuten den Herbst ein

Selina Menke
Online-Redakteurin

Im Herbst haben Maronen und Esskastanien Saison. Geschulte Augen können sie beim Spaziergang entdecken und sammeln. Wer möchte, kauft sie auf dem Markt oder im Supermarkt um die Ecke. Herrlich duftet es dann aus dem Ofen, wenn die Röstaromen aus den aufgegangenen Nüssen der Kastanie strömen. Oder möchten Sie Ihre Beute lieber kochen? Wir geben Tipps rund um Maronen und erklären Schritt für Schritt, wie Sie die Delikatesse zubereiten.

Was ist der Unterschied zwischen Esskastanie und Marone?

Vielleicht haben Sie schon von Maronen und Esskastanien gehört, aber nie genau gewusst, wo die beiden genau voneinander abweichen. Das ist nicht verwunderlich, denn beide Bezeichnungen werden häufig synonym verwendet, obwohl sich die Nüsse in feinen Nuancen voneinander unterscheiden.

Zunächst werden alle Früchte des Kastanienbaumes als Kastanien bezeichnet. Maronen sind jedoch gezüchtete Sorten der Edelkastanie und schmecken daher besonders kräftig und nussig-süß. Die sogenannten Esskastanien entstammen ebenfalls der Edelkastanie, kommen aber nicht ganz so geschmacksintensiv daher, sind runder und auch etwas kleiner als Maronen.

Esskastanien liegen im Wald auf einer Laubdecke [Foto: AdobeStock_Sunnydays]
Esskastanien sind etwas kleiner als Maronen und schmecken nicht so intensiv. [Foto: AdobeStock_Sunnydays]

Ihren Ursprung haben sowohl Esskastanien als auch Maronen in der Region rund um das Schwarze Meer. Die bei uns erhältliche Ware wird heutzutage aber meist aus großen Anbaugebieten, beispielsweise in Frankreich und Italien, gewonnen. Doch wer lange Lieferwege vermeiden möchte und auf die Herkunft achtet, kann auch Esskastanien oder Maronen aus der Pfalz im Handel finden. Sie gilt nämlich als größtes deutsches Anbaugebiet.

Wann haben Maronen und Esskastanien Saison?

Wer in heimischen Gefilden Augen und Ohren offen hält, kann ab September sogar in der freien Natur Maronen und Esskastanien finden, denn dann beginnen sie nach und nach von den Bäumen zu fallen. Die Hauptsaison beginnt im Oktober und zieht sich durch den gesamten Herbst bis Ende November. Wer selber sammelt, sollte die Nüsse anschließend in luftige Körbe schichten und in einem kühlen und leicht feuchten Raum aufbewahren. Sie halten sich dann etwa bis zu sechs Wochen.

Doch auch Wochen- und Supermärkte bieten zu dieser Zeit frische Maronen und Esskastanien an. Nicht zu vergessen: Die vielen Stände mit gerösteter Ware, die gesamte Marktplätze in herrlich nussigen Duft hüllen. Nichts geht über eine Tüte mit den herbstlichen Leckerbissen!

Wie gesund sind Maronen wirklich?

Mit nur etwa 200 Kilokalorien pro 100 Gramm liegen Maronen im Vergleich zu anderen Nüssen nicht gerade schwer im Magen. Auch ihr hoher Stärkeanteil macht sie zu einem leicht verdaulichen Lebensmittel. Da Maronen in der Regel nur wenig verarbeitet werden, indem man sie röstet oder kocht, bleiben außerdem die meisten Nährwerte erhalten. Sie bieten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Besonders B-, C- und E-Vitamine stecken drin. Wussten Sie, dass Maronen so viel Vitamin-C wie Orangen liefern? Sie sind also sehr gesund und sollten im Herbst und Winter auf keinen Fall fehlen.

Doch wie viele Maronen darf man am Tag essen? Im Gegensatz zu anderen Nüssen sollten Maronen in der Regel lieber eine Mahlzeit ersetzen, als zwischendurch vernascht zu werden. Mehr als 40 Gramm sollten am Tag nicht unbedingt überschritten werden. Wird allerdings nur hin und wieder mal genascht, darf es auch etwas mehr sein.

Maronen oder Esskastanien zubereiten

Wer Esskastanien oder Maronen zubereiten möchte, muss keine spezielle Kastanienpfanne besitzen. Es geht auch mit den üblichen Utensilien zu Hause. Dort können die Nüsse beispielsweise im Ofen, in der Pfanne oder sogar im Kochtopf geröstet oder gegart werden.

Maronen liegen geroestet auf einem Holztisch [Foto: AdobeStock_Marek-Gottschalk]
Geröstete Maronen platzen auf, sobald sie verzehrfertig sind. [Foto: AdobeStock_Marek-Gottschalk]

Kann man Maronen auch roh essen? Ja, sie schmecken auch roh, sind dann aber nicht ganz so gut verdaulich. Ihr Geschmack erinnert ungekocht und ungeröstet leicht an Walnüsse. Manchmal erscheinen sie auch etwas mehlig. Weil wir Röstaromen besonders gerne mögen, bereiten wir die Maronen in diesem Rezept im Ofen zu, geben aber auch Tipps für Maronen aus der Pfanne oder aus dem Kochtopf.

Vorbereitung und Zubereitungsmöglichkeiten

Damit Maronen gelingen, ist es wichtig, sie angemessen vorzubereiten. Diese Methode eignet sich später auch für alle Zubereitungsmethoden – je nachdem, ob Sie rösten oder kochen.

Maronen mit dem Kreuzschnitt vorbereiten

  • Nehmen Sie eine Schere zur Hand und entfernen Sie damit den spitzen Pinsel der Marone.
  • Damit die Maronen beim Erhitzen nicht aufplatzen, muss nun die Schale mittels eines sogenannten Kreuzschnittes bearbeitet werden. Nehmen Sie ein scharfes Messer und schlitzen Sie ein circa 1,5 Zentimeter langes Kreuz in die Schale.
  • Geben Sie acht, dass der Schnitt groß genug und die Schale auf jeden Fall durchtrennt ist. Wo genau Sie das Kreuz einritzen oder ob Sie das Fruchtfleisch verletzen, spielt dabei keine große Rolle.

Wer Maronen kochen möchte, kann sie beispielsweise wunderbar als Beilage oder Füllung verwenden. Wegen ihres hohen Stärkeanteils verhalten sie sich ähnlich wie Kartoffeln. Geben Sie leicht gesalzenes Wasser in einen Kochtopf und warten, bis es kocht. Die mit dem Kreuzschnitt vorbereiteten Maronen kommen anschließend für etwa 20 Minuten in das Wasser. Bei Esskastanien kann es – beding durch die Größe – etwas schneller gehen. Sobald die Schale weit aufgeplatzt ist, sind sie fertig gegart. Ist die Schale etwas abgekühlt, lässt sie sich problemlos entfernen und die Maronen können serviert oder weiter verwendet werden.

Sie möchten nicht gleich den Ofen anschmeißen, um Ihre Maronen zuzubereiten? Kein Problem, denn auch haushaltsübliche Pfannen eigenen sich, wenn Sie Maronen rösten möchten. Wichtig: Auch hier sollten Sie zuvor unbedingt den Kreuzschnitt vollziehen, damit die Hitze die Schale nicht aufplatzen lässt. Geben Sie die eingeschlitzten Nüsse in eine Pfanne mit Deckel. Sie benötigen kein Öl und keine hohen Temperaturen. Am besten stellen Sie den Herd auf eine niedrige oder mittelstarke Stufe. Um ein Anbrennen zu verhindern, werden die Maronen dabei immer wieder geschwenkt. Gehen sie auf, sind sie fertig und können verzehrt werden.

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geroestete Maronen wie vom Markt [Foto: AdobeStock_Marek-Gottschalk]

Maronen im Backofen zubereiten

Im Backofen gelingen Maronen und Esskastanien ohne viel Zutun. Der Duft, der sich dabei in der Küche ausbreitet, ist herrlich nussig und macht kühle Herbsttage gemütlich. Frische Maronen oder Esskastanien, etwas Backpapier oder auch nur ein Blech genügen, um die Leckerbissen zu rösten. Eine Wasserschale hat zudem den Nutzen, dass die Maronen währenddessen nicht austrocknen. Wir wünschen gutes Gelingen!
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gesamtzeit 45 Minuten
Gericht Esskastanien, Maronen
Küche Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Georgien, Italien, Moldawien, Rumänien, Türkei, Ukraine
Portionen 4 Personen

Kochutensilien

  • Backofen
  • ofenfeste Schale

Zutaten  

  • 1 kg Maronen

Anleitungen 

  • Bereiten Sie 1 kg Maronen vor, indem Sie den spitzen Pinsel entfernen und den Kreuzschnitt setzen.
  • Stellen Sie den Backofen auf 180 °C (Umluft) oder 200 °C (Ober- und Unterhitze).
  • Legen Sie einen Backpapier-Zuschnitt auf den Rost und die vorbereiteten Maronen darauf.
    Tipp: Es geht auch ohne Backpapier. Dann sollten Sie aber ein Backblech verwenden, damit die Maronen nicht durch die Streben rutschen oder Schalenstückchen den Ofen verschmutzen.
  • Platzieren Sie eine ofenfeste Schale mit etwas Wasser im Ofen. So verhindern Sie, dass die Maronen austrocknen.
  • Je nachdem, wie schnell der Ofen heiß wird und wie gleichmäßig die Hitze sich darin verteilt, benötigen die Nüsse nun 15 bis 30 Minuten.
  • Die Maronen oder auch Esskastanien sind verzehrfertig, sobald die Schale aufgeht und sich gut lösen lässt. Guten Appetit!
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geroestete Maronen wie vom Markt [Foto: AdobeStock_Marek-Gottschalk]
Traditionell werden geröstete Maronen und Esskastanien in einer Tüte verkauft. [Foto: AdobeStock_Marek-Gottschalk]

Serviervorschlag

Wer Maronen oder Esskastanien wie auf dem Markt genießen möchte, serviert sie am besten mit der aufgeplatzten Schale in einer Papiertüte. Die Nüsse werden dann selbst geschält und nach und nach vernascht.

Doch geröstete oder gegarte Maronen sind auch eine fabelhafte Zutat für Füllungen von gebratenem Geflügel. Gekocht und mit Rotkohl serviert, geben sie beispielsweise eine gute Beilage zu Wildgerichten oder Knödeln mit brauner Sauce.

Und es geht auch süß! Zu Kastanienpüree oder Kastanienreis verarbeitet, machen sie sich toll als Dessert. In Österreich, Südtirol oder Ungarn ist das ein beliebter Klassiker. Sie können Maronen aber auch zu einer Creme verarbeiten und für Gebäck verwenden.

Probieren Sie sich aus!

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