Die Blut-Johannisbeere stammt aus dem westlichen Nordamerika. Hierzulande ist sie mit ihrer üppigen und farbenfrohen Blütenpracht ein beliebter Zierstrauch. Hier erfahren Sie, was Sie bei Standort, Pflanzung und Pflege beachten müssen.
Name
Ribes sanguineum
Frucht
Beeren
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
frisch bis feucht
Wuchshöhe
1 bis 2 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne
Wuchsbreite
1 bis 2 Meter
Verwendung
Einzelstellung, Gruppenpflanzung, Hecken
Wuchsform
Strauch
Winterhärte
winterhart
Blüte
Traubenblüten
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
drei- bis fünflappig
Die Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum) aus der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae) stammt ursprünglich aus dem westlichen Nordamerika und wächst auch in Höhenlagen von über 2000 Metern. In den Heimatgebieten der Wildform werden die Blüten der Sträucher übrigens meist von Kolibris bestäubt.
Im Gartenfachhandel finden sich vorwiegend gezüchtete Sorten, die als Zierjohannisbeere verkauft werden. Beliebte Sorten sind beispielsweise Ribes sanguineum ‘King Edward‘, ‘Atrorubens‘ oder ‘Pulborough Scarlet‘.
Blut-Johannisbeeren sind sommergrüne Sträucher, die nur selten höher als zwei Meter werden. Ihr Wuchs ist locker mit eher wenigen Verzweigungen. Auffällig ist die rötlich-braune Rinde, die sich teilweise in Streifen von den Ästen löst.
Die Blätter der Blut-Johannisbeere sind drei- bis fünflappig. Wenn sich der frische Laubaustrieb bildet, duftet es intensiv. Besonders Wildbienen befliegen die Blut-Johannisbeere wegen ihrer Blüten äußerst gerne. Aber auch zahlreiche andere heimische Insektenarten, darunter auch Hummeln und Schmetterlinge, können sich am Nektar und an den Pollen zwischen April und Mai bedienen. Die Traubenblüten sind rosafarbenen oder rot, seltener weiß.
Die fünfblättrigen Einzelblüten ergeben hübsche Blütentrauben.
[Foto: AdobeStock_Tina]
[Foto: AdobeStock_Henk]
Die Blüten vieler Sorten duften stark, sodass auch Bienen leichter zu den Blüten finden.
Die dunkel-bläulichen Beeren sind etwa im Juli reif. Zierjohannisbeeren setzen allerdings in der Regel nur wenige der kleinen Früchte an. Die sind zwar essbar, aber nicht unbedingt genießbar – sie schmecken äußerst sauer. Man kann sie daher getrost den Gartenvögeln überlassen, zum Beispiel Amseln.
Idealerweise befindet sich der Standort in voller Sonne. Denn im Halbschatten blüht die Blut-Johannisbeere weniger üppig. Ein etwas windgeschütztes Plätzchen ist ebenfalls zu empfehlen, denn dann blüht das Gehölz meist früher und länger.
Die Sträucher fühlen sich in nährstoffreichen, lockeren Böden wohl. Im Grunde werden aber die meisten Arten von Gartenböden toleriert. Da Blut-Johannisbeeren flache Wurzeln ausbilden, bekommt ihnen Trockenheit weniger gut. Doch auch zu Staunässe sollte es nicht kommen.
Die meisten laubabwerfenden Gehölze setzt man zwar am besten im Herbst in den Boden. Sträucher wie die Blut-Johannisbeere werden aber oftmals im Container verkauft, sodass man sie theoretisch das ganze Jahr über einpflanzen kann. Jedenfalls, solange der Boden nicht gefroren ist.
Wichtig ist es, nach dem Pflanzen gründlich anzugießen, damit die Wurzeln Bodenkontakt erhalten. Eine Mulchschicht schützt vor schnellem Feuchtigkeitsverlust. Außerdem kann es je nach Bodenbedingungen sinnvoll sein, etwas reifen Kompost oder eine nährstoffreiche Pflanzerde einzumischen. Mit einer jährlichen Kompostgabe im Frühjahr versorgen Sie den Strauch auch weiterhin mit den nötigen Nährstoffen.
Bei Wassermangel schnell handeln
Einen Wassermangel sieht man der Blut-Johannisbeere schnell an. Bei hängenden Blättern sollten Sie nicht zögern, sondern gleich zur Gießkanne greifen. Besser ist es, in trockenen Phasen schon vorsorglich etwas zu wässern.
An sich sind Blut-Johannisbeeren schnittverträglich, der Rückschnitt ist aber nicht obligatorisch. Wenn Sie aber Ihre Zierjohannisbeere schneiden möchten, sollten Sie dies am besten kurz nach der Blüte tun. Totholz und erkrankte oder beschädigte Triebe können Sie ganzjährig entfernen. Möchten Sie den Strauch auch in der Höhe Einkürzen, sollten Sie zudem darauf achten, nicht zu tief in das alte Holz zu schneiden. Denn die Blut-Johannisbeere blüht an ihrem zweijährigen Holz.
Abonnieren Sie unseren GartenFlora-Newsletter
Bleiben Sie immer über aktuelle Gartenthemen und das Erscheinen der neuen Ausgabe der GartenFlora informiert.
Sowohl die Wildform von Ribes sanguineum als auch die Sorten können Sie am besten mithilfe vegetativer Methoden vermehren. Möglich sind Stecklinge im Frühjahr oder Steckhölzer im Winter.
Blut-Johannisbeeren sind in der Regel sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich können sie jedoch von der Blattfall-Krankheit betroffen sein. Diese wird durch den Pilz Drepanopeziza ribis verursacht, der häufig auch weiße, rote und schwarze Johannisbeeren sowie Stachelbeeren befällt. Auch Schildlausarten können auftreten, zum Beispiel die Maulbeer-Schildlaus. Durch Schild- oder Blattläuse entsteht aber im Normalfall kein größerer Schaden an der Blut-Johannisbeere.
Blut-Johannisbeeren lassen sich sehr schön mit weiteren Blütensträuchern kombinieren, in einer Wildstrauchhecke oder als kleine Gruppenpflanzung. Das können entweder zeitgleich blühende Gehölze sein – zum Beispiel der gelbblühende Ranunkelstrauch (Kerria japonica) oder die Kupferfelsenbirne (Amelanchier lamarckii).
Aber auch Pflanzpartner mit abweichenden Blühzeiten sind natürlich möglich, zum Beispiel Wildrosen oder Sanddorn (Hippophae rhamnoides). Das hat auch den Vorteil, dass Sie Insekten das ganze Jahr über bei der Nahrungssuche helfen können. Unterpflanzungen sind ebenfalls möglich, allerdings sollten Sie vorsichtig bei Arbeiten im Wurzelbereich der Blut-Johannisbeere sein, um die oberliegenden Wurzeln nicht zu verletzen.
Das sind die Top-Themen: