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Hundstage: Sommerhitze und Sternenhimmel

Nele Michaelis
Senior-Online-Redakteurin

Die Hundstage bringen die meisten Menschen sofort mit der drückenden Hitze des Hochsommers in Verbindung. Bei extremer Hitze suchen Hunde zwar nach einem kühlen Schattenplatz, der Zusammenhang zum Vierbeiner ist jedoch nicht gegeben. Wir erklären, was es mit den Hundstagen auf sich hat, wann sie stattfinden und warum sie so genannt werden.

  • Die Hundstage sind ein astrologisches und kein meteorologisches Ereignis.
  • Der Name hat nichts mit Hunden zu tun.
  • Die Hundstage finden vom 23. Juli bis zum 23. August statt.
  • Heutzutage würden sich die Hundstage eigentlich auf einen etwas späteren Zeitraum beziehen.

Hundstage – woher kommt der Name?

Auch wenn es der Name vermuten lässt, haben die Hundstage nichts mit den beliebten Vierbeinern zu tun – mögen Hunde bei Hitze auch noch so leiden. Vielmehr handelt es sich um ein astrologisches Ereignis, das jedes Jahr wiederkehrt. Die Hundstage verdanken ihren Namen dem Sternbild „Großer Hund“ und dem Sirius, auch Hundsstern genannt, welcher der hellste Stern in der Konstellation ist. Eigentlich ist der Sirius ein Winterstern und kann in der kalten Jahreszeit am Himmel bewundert werden. Mit dem Abnehmen der Tageslänge wird er aber auch wieder zur Morgendämmerung sichtbar.

Thermometer mit hoher Temperaturanzeige im Vordergrund, hinten ein Hund im Garten
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt: Die Hundstage haben gar nichts mit Hunden zu tun. [Foto: AdobeStock_DoraZett]

Schon im Römischen Reich war der Sirius bekannt und seine Sichtbarkeit ging im Mittelmeerraum sehr oft mit den heißesten Tagen des Jahres einher. Daraus schloss man, dass der Sirius in Zusammenhang mit der Hitze stünde. Die Hundstage sind aber ein astrologisches und kein meteorologisches Ereignis.

Wann sind die Hundstage?

Die Hundstage starten am 23. Juli und enden am 23. August. Die Dauer wird durch das erste Auftauchen des Sirius in der Morgendämmerung bis zum vollständigen Erscheinen des gesamten Sternbildes etwa einen Monat später definiert. Aufgrund der Eigenbewegung des Sternbildes und der Richtungsänderung der Erdachse hat sich der Aufgang des Sirius im Laufe der Jahrhunderte um einen Monat verschoben.

Durch die Veränderung der Position der Sterne in Relation zur Erde im Laufe der Zeit ist die Bezeichnung der Hundstage aus astronomischer Sicht nicht mehr ganz zutreffend. Der Sirius, der ursprünglich die Hundstage markierte, ist heute in Deutschland erst etwa ab dem 30. August sichtbar.

Hundstage und hohe Temperaturen

Während der Hundstage treten zwar oft sehr hohe Temperaturen auf, statistisch gesehen sind die Tage vom 25. Juli bis zum 7. August allerdings oft von unbeständigem Südwestwetter geprägt. Man könnte daher auch sagen, dass sie eher auf das bevorstehende Ende des Sommers oder den nahenden Herbstanfang hinweisen. Trotzdem bleibt der Begriff in der Alltagssprache ein Synonym für die heißesten Tage des Jahres. In den vergangenen Jahren erreichten die Temperaturen während der Hundstage oft Werte zwischen 35 und 40 Grad.

Sind die Hundstage wirklich die heißesten Tage?

Aus meteorologischer Sicht liegen die heißesten Tage des Jahres mittlerweile eher Anfang Juli.

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Bauernregeln zu den Hundstagen

Im Laufe der Jahrhunderte sind verschiedene Bauernregeln rund um die Hundstage entstanden, die jedoch insgesamt nur begrenzte Aussagekraft haben. Hier sind die bekanntesten: 

Sind die Hundstage heiß, bleibt’s im Winter lange weiß. 

Sind die Hundstage voll Sonnenschein, wird das Jahr recht fruchtbar sein. 

Was die Hundstage gießen, muss die Traube büßen. 

Hundstage hell und klar deuten auf ein gutes Jahr. Werden Regen sie bereiten, kommen nicht die besten Zeiten. 

Die Hundstage erinnern uns daran, wie eng die Natur und unsere kulturellen Traditionen miteinander verflochten sind. Ob es um die Suche nach Schatten an heißen Tagen oder das Staunen über den nächtlichen Sternenhimmel geht – sie bieten eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Wissenschaft und alltäglicher Erfahrung.

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