Ob Sie über einen großen Obstgarten verfügen oder lediglich ein paar Beerensträucher pflegen: Für jede Aufgabe gibt es das passende Gartenwerkzeug.
Leichte Handscheren: Die sogenannten Rosen- oder Rebscheren durchtrennen Triebe bis maximal 1,5 cm Durchmesser mit angemessenem Kraftaufwand, ohne dass gleich Blasen oder Druckstellen drohen. Damit lassen sich fast alle Schneidarbeiten an Beerenobststräuchern, Weinreben und Rosen sowie ein Teil der Kronenpflege von Apfelbaum und Co. erledigen. Für Markenfabrikate steht meist ein umfangreiches Sortiment an Ersatzteilen zur Verfügung.
Die stabile Baumschere schafft sowohl feine Schnitte als auch bis 2 cm dicke Triebe und mausert sich so zum Allrounder nicht nur im Obstgarten. Sie ist zwar noch handlich, aber eher für kräftige und große Hände gemacht. In aller Regel können alle Verschleißteile der langlebigen Schneidgeräte ausgetauscht und die Klingen hunderte Male nachgeschärft werden.
Handscheren mit Turbo, sprich, mit einer kraftverstärkenden Übersetzung oder einem Ratschengetriebe, kombinieren die leichte Bedienung mit einer erstaunlichen Schneidkraft am anderen Ende. Bis zu 3 cm dicke Äste können durchtrennt werden. Die getunten Scheren sind wegen der zusätzlichen Mechanik häufig ein wenig klobig und mitunter schwer. Bei Ratschenscheren muss zudem zwei- bis dreimal „gepumpt“ werden, bis dicke Triebe schließlich fallen. Das macht sie langsamer und gestaltet feine Schnittarbeiten schwierig.
Astscheren ermöglichen das leichte Durchtrennen dickerer Äste bis etwa 4 cm Durchmesser und füllen damit die Lücke zwischen Handschere und Säge. Auch sie gibt es mit Hebelübersetzungen oder Ratschen (großes Bild ganz oben). Zudem erreichen Sie mit der Astschere bis 2,50 m hohe Äste – vom Boden aus! Ideal auch zum Zerkleinern sperrigen Schnittabfalls.
Verstellbare Baumsägen sind Universaltalente. Sie gelangen dank ihres schmalen, verstellbaren Sägeblatts in beinahe jede Astgabel und liefern auch in dichten Kronen exakte Schnitte beinahe jedem Schnittwinkel. Sie werden etwas schneller stumpf als ihr japanisches Pendant, lassen sich dafür jedoch mittels einer Schlüsselfeile nachschärfen. Wer sich das nicht zutraut, kauft für wenige Euro ein neues Sägeblatt im Baumarkt. Es lässt sich schnell und einfach austauschen.
Feststehende Baumsägen mit der sogenannten „Japanischen Schneidgeometrie“ sind extrem scharf und bleiben dies auch bei intensiver Nutzung über Jahre. Sie sind zudem leichter als die verstellbaren Bügelsägen und verfügen dennoch über ein 35 bis 45 cm langes Blatt. Dessen Austausch lohnt nicht und beim Nachschärfen würden die gehärteten Sägespitzen weggeschliffen. Die lange Lebensdauer rechtfertigt dennoch den höheren Preis. Japansägen gibt es auch mit kürzerem Sägeblatt zum Einklappen für die Jackentasche.
Die Langhalsschneider wie Schneidestangen oder Teleskop-Hochentaster sind die perfekte Alternative zum Klettern auf der wackligen Leiter. Allerdings ist stundenlanges Arbeiten mit den teils 5 m langen Geräten doch recht anstrengend. Achten Sie daher beim Kauf aufs Gewicht.
Schneidestangen können mit Scheren oder Sägen ausgestattet werden. Vor allem das Gewicht mancher Scherenaufsätze kann sich unangenehm bemerkbar machen. Hochentaster gibt es auch als akkubetriebene Kettensägen am Stiel.