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Blattfleckenkrankheit: Effektiv vorbeugen

Luisa Roth
Online-Redakteurin

Ob Nutz- oder Zierpflanze – Blattfleckenkrankheiten können fast alle Gartenpflanzen betreffen. Obwohl die typischen Symptome ganz verschiedene Auslöser haben können, ist das Schadbild leicht zu erkennen. Doch was ist zu tun, wenn an Pflanzen im Garten die unschönen, meist bräunlichen Flecken auftauchen? Lassen sich Blattfleckenkrankheiten effektiv behandeln? Und wenn ja, wie? Hier finden Sie Tipps zur Vorbeugung und Nachsorge.

Blattfleckenkrankheit: Was ist das?

Die Blattfleckenkrankheit macht sich, wie es ihr Name schon andeutet, durch Flecken auf den Blättern der Pflanzen bemerkbar. Meist stecken Pilzerreger dahinter. Zu den häufig auftretenden Blattfleckenpilzen gehören Schimmelpilze (Alternaria) und Schlauchpilze (Asochyta oder Septoria). Seltener können Viren oder auch Bakterien die Krankheit auslösen. „Blattfleckenkrankheit“ dient also eher als Sammelbegriff für ein bestimmtes Symptombild, das aber unterschiedliche Verursacher hat.

Blattfleckenkrankheit erkennen

Zunächst zeigen sich vereinzelte Flecken auf den Blattoberflächen, die meist rund und rot-braun sind, gelegentlich auch gelblich mit einem dunklen Rand. Das genaue Erscheinungsbild variiert allerdings je nach Erreger und betroffener Wirtspflanze. Im fortgeschrittenen Stadium breiten sich die Flecken dann weiter aus. Schließlich kann die Krankheit zum Absterben der Blätter bis hin zum vollständigen Blattfall führen. Wichtig für Obst- und Gemüsepflanzen ist zu wissen, dass auch Früchte und Knollen betroffen sein können.

Blattfleckenkrankheit an einem Apfelbaum. Das Foto zeigt den Ausschnitt eines Apfelbaumes. An mehreren der dunkelgrünen lanzettlichen Blätter sind rundliche braunrote Stellen zu erkennen.
Die Blattflecken können je nach Pflanzenart und -sorte in Farbe und Form ganz unterschiedlich aussehen. [Foto: AdobeStock_wiha3]

Die pilzlichen Verursacher der Blattflecken äußern sich auch durch kugelige Pilzsporen auf den Blattoberseiten. Sind keine Pilzsporen zu erkennen, könnte es sich um Bakterien oder Viren handeln. Bei einem Bakterienbefall kommt oftmals noch hinzu, dass die Blätter zu vertrocknen beginnen. Ein Virus verteilt sich eher in Form von mosaikartigen Flecken.

Das Blatt einer Gurkenpflanze in der Nahaufnahme. Kleine gelbe Flecken, verursacht durch die Blattfleckenkrankheit, sind zu sehen. [Foto: AdobeStock_kateej]
An dieser Gurkenpflanze ist ein Befall durch Bakterien der Gattung Pseudomonas zu erkennen. [Foto: AdobeStock_kateej]

Blattfleckenkrankheit erkennen – andere Ursachen ausschließen

Neben den genannten Krankheitserregern können Blattflecken auch ganz andere Ursachen haben. Beispielsweise führt zu starke Sonneneinstrahlung an empfindlichen Pflanzen zu Verbrennungen. Auch kräftiger Hagel kann Schuld sein an Blattverletzungen. Prüfen Sie außerdem, ob Blattläuse zu sehen sind, denn auch sie können fleckenartige Schadbilder hinterlassen.

Vorbeugen: So schützen Sie Ihre Pflanzen vor der Blattfleckenkrankheit

Pflanzabstand einhalten

Pilzerreger, die in den meisten Fällen für die Blattfleckenkrankheit verantwortlich sind, gedeihen besonders gut in feuchten Umgebungen. Daher sollten Sie dafür sorgen, dass Feuchtigkeit an den Blättern schnell verdunsten kann und sich die Pilze somit gar nicht erst ausbreiten können. Pflanzen sollten also nicht zu dicht gesetzt werden. Ein ausreichender Pflanzabstand sorgt für eine gute Luftzirkulation, sodass die Blätter nach Regen oder Tau schnell abtrocknen. Besonders an schattigen oder schlecht belüfteten Standorten, wo Feuchtigkeit länger auf den Blättern verbleibt, ist diese Maßnahme entscheidend.

Laubbäume vor Blattfleckenkrankheit schützen

Das Falllaub von gesunden sommergrünen Laubbäumen stellt in der Theorie kein Problem dar und darf prinzipiell auch liegen bleiben. Sind Herbst und Winter allerdings von sehr feuchter Witterung geprägt, sollten Sie das Laub sicherheitshalber entfernen. Denn in langanhaltend nassem Laub können sich Pilze oder Bakterien leicht einnisten und dann weitervermehren. Die Alternative wäre, den Zersetzungsvorgang zu beschleunigen. So kommen die Nährstoffe des Herbstlaubs auch Ihrem Gartenboden zugute. Wenn Sie das Laub zusammen mit etwas reifem Kompost leicht in die Bodenoberfläche arbeiten, wird das Laub von den unzähligen Kleinstlebewesen im Boden rasch verarbeitet und in seine Bestandteile zerlegt.

Ganzjährig sorgt außerdem ein regelmäßiger Kronenschnitt mit gezieltem Auslichten für eine bessere Belüftung der Zweige und Blätter. Das reduziert wiederum die Feuchtigkeitsbildung und damit das Risiko für Pilzwachstum.

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Richtig gießen

Vermeiden Sie das Gießen von oben, da dadurch nicht nur Pilzwachstum gefördert wird, sondern Pilze und bakterielle Erreger auch direkt mit dem Wasser auf die Blätter gelangen können. Die Krankheitserreger nutzen oft kleine Verletzungen, um in die Pflanze einzudringen. Gießen Sie daher immer direkt an der Wurzel, ohne das Laub zu befeuchten. Topfpflanzen können Sie auch wässern, indem Sie das Wasser nur in den Untersetzer geben.

Nahaufnahme einer im Garten wachsenden Gurkenpflanzen. Zu sehen sind der Stiel der Pflanze im unteren Bereich und mehrere Blätter. Auf den Blättern sind mehrere kleine braune Stellen zu sehen, die auf die Blattfleckenkrankheit hindeuten. [Foto: AdobeStock_Yevhenii]
Tomatenpflanzen sind besonders empfindlich, wenn es um anhaltende Nässe geht. [Foto: AdobeStock_Yevhenii]

Pflanzen gesund halten und Widerstandskraft fördern

Eine gesunde Pflanze, die am passenden Standort gedeiht, ist automatisch robust. Achten Sie daher unbedingt darauf, den Standort stets anhand der Bedürfnisse Ihrer Pflanzen auszuwählen. Das reduziert die Gefahr von Krankheits- oder Schädlingsbefall erheblich. Pflanzenjauchen (zum Beispiel Brennnesseljauche) können Ihre Pflanzen zusätzlich stärken. Eine gut geplante Mischkultur ist ebenfalls zu empfehlen.

Die Wasser- und Nährstoffversorgung sollte auf den Bedarf der Pflanze abgestimmt sein. Außerdem gilt auch: Viel hilft nicht unbedingt viel hilft. Denn Vernässung und Überdüngung schwächen wiederum das Pflanzengewebe und machen es den Erregern leichter.

Blattfleckenkrankheit bekämpfen

Vorsorge ist besser als Nachsorge. Einmal richtig ausgebrochen, lässt sich die Blattfleckenkrankheit nur noch schlecht eindämmen. Pilzsporen, Viren oder Bakterien können sich zudem schnell auf benachbarte Pflanzen ausbreiten und überwintern oft im Boden oder auf Pflanzenresten.

Sind Bakterien oder Viren die Ursache, gibt es keine wirksamen Gegenmittel. Auch Hausmittel gegen die Blattfleckenkrankheit können wir Ihnen leider nicht empfehlen. Umso wichtiger ist es, einen Ausbruch frühzeitig zu erkennen. Im Anfangsstadium lohnt es sich, die betroffenen Blätter und Pflanzenteile großzügig zu entfernen. So können Sie eine weitere Ausbreitung noch verhindern.

Wichtig: Schnittgut von betroffenen Pflanzen gehört nicht auf den Kompost!

Sollten Sie den Verdacht hegen, dass eine Ihrer Pflanzen von der Blattfleckenkrankheit betroffen ist, muss jegliches Schnittgut immer über den Hausmüll entsorgt werden. Denn auf dem Kompost können sich die Erreger weitervermehren und werden dann im schlimmsten Fall im ganzen Garten verteilt. Desinfizieren Sie außerdem regelmäßig Ihr Werkzeug – unabhängig davon, ob Sie einen Krankheitsbefall feststellen konnten.

Haben sich die Blattflecken bereits auf der gesamten Pflanze ausgebreitet, sollten Sie die gesamte Pflanze entsorgen. Für den Fall, dass es sich um einen Pilzbefall handelt, bleibt als letzte Option das Verwenden eines für den Privatgebrauch zugelassenen Fungizids. Halten Sie sich hier stets an die auf dem jeweiligen Mittel angegebenen Gebrauchs- und Sicherheitshinweise.

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