Ostereier bemalen, verstecken und suchen, Osterlämmchen backen, Osterfeuer anzünden, Freunde und Familie zum Osterbrunch einladen – es gibt viele Bräuche und Traditionen rund um das Osterfest. Doch wussten Sie, dass an den Tagen vor Ostern auch Verbote gelten? So besagt eine Regel, dass Gartenarbeit in der Karwoche untersagt ist. Aber keine Sorge, ein Bußgeld droht Ihnen nicht, wenn Sie dennoch zu Gartenschere, Gießkanne und Schaufel greifen. Was es mit dem Gartenarbeitsverbot zu Ostern auf sich hat, haben wir hier kurz für Sie zusammengefasst.
Vielleicht haben Sie schon einmal vom Waschverbot in der Karwoche gehört? Als Karwoche bezeichnet man die Woche vor Ostern, also die Woche mit Karfreitag. Einem christlichen Brauch zufolge bringt es Unglück, in dieser Zeit Wäsche zu waschen. Viele Menschen halten an dieser Tradition bis heute fest, selbst wenn ihr Glaube ansonsten keine relevante Größe in ihrem Leben bildet.
Tatsächlich findet sich dazu im Mittelelbischen Wörterbuch, einem Dialektwörterbuch des Deutschen, ein Eintrag. Das besagte Wörterbuch spiegelt den Stand der Sprache der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den ostdeutschen Regionen Nordharz, Anhalt, Magdeburger Börde, Altmark und Jerichower Land wider. In dem Nachschlagewerk, das die Uni Halle in Teilen online zugänglich gemacht hat, wird der Brauch unter dem Begriff „Karwoche“ als Volksglaube beschrieben. Demnach sollten in der Karwoche verschiedenste Arbeiten nicht verrichtet werden. So heißt es im Wörterbuch: „[Besonders] das Wäschewachen unterlag einem strikten Verbot. […] Wer ein in dieser Woche gewaschenes Hemd anzog und erkrankte, musste mit dem baldigen Tod rechnen.“
Warum man in dieser Zeit auf das Waschen – aber auch auf die Näh- und Feldarbeit, das Schlachten oder Holzhacken, ja sogar auf das Erbsenkochen – verzichten soll? Eine Erklärung: Die Menschen sollten sich vor dem höchsten der christlichen Feste voll und ganz auf Ihren Glauben konzentrieren, statt sich der weltlichen Arbeit hinzugeben.
Ähnlich wie das etwas bekanntere Waschverbot lassen sich auch das Gartenarbeitsverbot – sowie das Verbot der Feldarbeit – auf den christlichen Glauben zurückführen. Demnach würde das Graben in der Erde und auch das Pflügen die Totenruhe und damit die Grabesruhe Jesu Christi stören.
Ostern gilt als das höchste Fest des Christentums. An Ostern feiern die Christen die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Das Osterfest zieht sich über mehrere Tage und beendet die Fastenzeit.
Der Ostersonntag markiert den Beginn der Österlichen Freudenzeit, die bis Pfingsten andauert. Bis heute ist auch der Ostermontag gesetzlicher Feiertag im ganzen Bundesgebiet.
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