Denken Sie beim Thema Rhododendron allein an rosa oder weiß blühenden Standard im Mai? Wie schade! Die faszinierende und frühblühende Welt dieser Heidekrautgewächse hat so viel mehr zu bieten: Die Größen variieren vom kleinen Teppich bis zum imposanten Solitär, und bei geschickter Sortenwahl reicht der Blütenflor von Ende März bis sogar in den Juli hinein! Vielleicht nannten die Griechen ihn deshalb Rosenbaum, weil er der Pracht der Königin der Gartenblumen so nahe kommt?
Diesmal gilt unser Augenmerk dem frühblühenden Rhododendron, denn zum Start in die Saison freuen wir uns besonders über leuchtende Farben. Ob die romantische Sorte ‘April Reign’ oder die exotische ‘Sasonade’, alle hier präsentierten Züchtungen sind gut frosthart und brauchen auch in höheren Lagen keinen Winterschutz. Eingeteilt in drei Größen – von mannshoch über mittelgroß bis zwergig – lässt sich jeder Gruppe der richtige Platz im Garten zuteilen.
» Pflege- und Pflanztipps für Ihren Rhododendron.
Recken von mehr als 150 cm Höhe eignen sich gut für die Grundstücksgrenze und schützen mit ihrem schmucken Laub die Privatsphäre rund ums Jahr. Mögliche Partner für diese Rhododendren sind Säulenformen von Eiche und Kiefer, weißgerandeter Ilex ‘Silver Queen’, Hartriegel ‘Midwinter Fire’ und die so zähe Traubenheide ‘Rainbow’ (Leucothoe).
Hohe Bäume am Gartenrand lassen sich mit ihnen gut unterpflanzen. Astet man diese vorher etwas auf, erhalten die Rhododendren ausreichend Licht und bleiben kompakt und blütenreich. Ein Viereckregner hilft hier in Trockenzeiten beim Austrieb, auch im Hochsommer und Spätherbst. Eine vorsichtige Grabeprobe im Bereich der äußeren Rhodoblätter zeigt, wie trocken die Erde wirklich ist.
Mittelgroße Rhododendren setzen Gartenarchitekten gern für Pflanzinseln im Rasen oder die Mitte größerer Beete ein. Unter ihnen vertragen Yakushimanum-Hybriden die meiste Sonne. Alle anderen mögen es lieber halbschattig – besonders die Sommersonne von 11 bis 16 Uhr führt sonst leicht zu Blattschäden. Als Hintergrund sind Mahonie ‘Winter Sun’ und schmalblättrige Berberitze (Berberis gagnepainii var. lanceifolia) denkbar. Gleichwertig werden Flügel-Spindelstrauch ‘Little Moses’ (Euonymus alatus) und kleine Gruppen Weißbunte Kriechspindel ‘Emerald Gaiety’ (Euonymus fortunei) eingesetzt. Dazwischen und davor pflanzt man Farne sowie Stauden wie Funkie, Geißbart ‘ Misty Lace’ (Aruncus aethusifolius) und Salomonssiegel. Elfenblume ‘Frohnleiten’ oder Golderdbeere (Waldsteinia) bilden immergrüne Blattteppiche.
Die dritte Gruppe aus zwergigen Rhododendren brilliert am Beetrand oder im Steingarten, schmiegt sich an Treppen, schmückt Hauseingänge oder absonnige Balkone. In Japanischer Stechpalme ‘Golden Gem’ und Berberitze ‘Bagatelle’ finden sich laubbunte Partner. Mit dabei: Gräser wie Waldmarbel, weißbunte Japan-Segge ‘Ice Dance’ (Carex) und feine Staudenteppiche aus Gedenkemein (Omphalodes), heimischer Haselwurz (Asarum), rosettenartigem Porzellanblümchen (Saxifraga) und Schaumblüte (Tiarella).
Gibt es eine Faustformel für den Platzbedarf, fragen sich viele Gartenfreunde? Die Lösung ist einfach: Da Rhododendren meist breiter als hoch werden, halbiert man die angegebene Endhöhe auf dem Etikett und hat so den Abstand zum Nachbarn.
Ein neues Beet mit Rhododendren kann anfangs noch etwas luftig aussehen, doch Stauden helfen uns als Lückenfüller: Die Sorten vom Blutroten Storchschnabel (Geranium sanguineum), Frauenmantel und Glockenblumen bieten sich an. Haben sie dann nach Jahren ihren Zweck erfüllt, werden sie kompostiert oder verschenkt. Auch Einjährige machen mit: Schwungvolle Gräser, leuchtende Bechermalven (Lavatera), Ringelblumensorten und Sommerazaleen (Clarkia) lassen sich bestens einstreuen. So überbrückt man gekonnt die Zeit, bis junge Rhododendronpflanzen ihren Platz im Garten eingenommen haben und uns ein Feuerwerk schenken, das mit jedem Frühjahr üppiger wird.
Diese Züchtungen aus Wildarten haben sich ihren Charakter bewahrt. Sie wachsen bodendeckend oder hintergrundfüllend.
Diese Sorten vereinen die besten Eigenschaften ihrer Elternteile und zeigen beeindruckend große, leuchtende Blütenstutze.
Immer beliebter: Yakushimanum-Hybriden wachsen breit und sehr kompakt. Ursprünglich stammen sie von der japanischen Insel Yaku Shima, erreichen nur 40–80 cm Höhe und blühen überwältigend reich.
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