Als Superfoods bezeichnet man heute Nahrungsmittel aus aller Welt, die besonders viele Vitamine und andere gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe enthalten. Chiasamen, Matchatee und Ginseng, Stevia, Spirulina und roher Kakao – in ihren Herkunftsländern werden sie seit Jahrhunderten als Gewürze, Nahrungs- und Heilmittel verwendet.
Bisher gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, ob eine Ernährung, bei der besonders viele Superfoods verwendet werden, tatsächlich einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Auch mag man über den Modebegriff die Nase rümpfen. Andererseits sind Superfoods eine Alternative. Sie wecken Neugierde und Lust, exotische Geschmacksnuancen und naturbelassene Zutaten zu entdecken. Einige Superfoods – vor allem Beeren – kann man sogar im Garten anbauen und sich frisch vom Strauch gepflückt schmecken lassen.
Als Superfoods gelten in erster Linie rote und blaue Beeren, die bestimmte Farbpigmente, sogenannte Anthocyane enthalten. Sie binden im Körper freie Radikale, die unsere Körperzellen angreifen und verschiedene Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und Organen verursachen können. Die Goji-Beere, deren Ursprung im Himalaya liegt, ist seit einigen Jahren als Gesundheitsbeere in aller Munde.
Wer sie im eigenen Garten ernten möchte, sollte jedoch darauf achten, die richtige Sorte zu kaufen. „Die ersten Goji-Sträucher, die wir ausprobierten, wuchsen zwar üppig, trugen aber keine Früchte“, erzählt Markus Kobelt, Gründer und Obstzüchter von Lubera. „Wir haben deshalb eine Sorte selektioniert, die zuverlässig orangerote Beeren hervorbringt – die Goji Instant Success.“ Besonders gut schmecken Goji-Beeren als Saft oder als Smoothie in Kombination mit anderen Früchten.
Eine weitere Beere, die seit einiger Zeit immer bekannter wird, ist Aronia, die Apfelbeere. Sie gelang aus Nordamerika über Russland nach Europa und wurde durch Züchtung an unser Klima angepasst. Aronia melanocarpa ‚Hugin‘ ist eine winterharte Sorte, die sich sehr gut für den Anbau im Garten eignet. Aroniabeeren schmecken recht herb und sollten als Saft gepresst, zu Marmelade oder Konfitüre eingekocht oder getrocknet verzehrt werden.
Auf der Liste der Superfoods stehen aber nicht nur Exoten, sondern auch Beeren, die in hiesigen Wäldern wachsen – zum Beispiel Heidelbeeren. „Wir haben verschiedene Heidelbeerneuzüchtungen im Lubera-Sortiment – aber ebenso die Waldheidelbeere Sylvana, deren Früchte im Gegensatz zu Kulturheidelbeeren nicht nur außen, sondern auch innen blau sind“, erklärt der Schweizer Obstzüchter Kobelt.
Eine seiner ungewöhnlichsten neuen Heidelbeeren ist die Sorte Blautropf®. Wie ihr Name verrät, trägt sie tropfenförmige Beeren. Im Garten ist der kompakte Strauch mit seinen roten Blüten ein echter Hingucker. Wenn die Blautropf-Beeren reif sind, schmecken sie angenehm süß und eigenen sich als Topping zu Frozen Joghurt, als Blaubeer-Muffin oder im Müsli.
Holunderbeeren sollte man hingegen nicht frisch verzehren. Sie enthalten Sambunigrin, das zu Magenbeschwerden führen kann. Durch Erhitzen zerfällt dieser Stoff, weshalb Holunder meist dampfentsaftet oder zu Gelee und Marmelade verarbeitet wird. Holundersaft ist ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungen und Fieber.
Relativ unbekannt sind rote Holundersorten, wie der Traubenholunder ‚Anna‘. Er trägt im Juli typisch weiße Holunderblüten, die auch als Tee sehr gut schmecken. Mitte August bis Ende September können dann die leuchtend roten Beeren geerntet werden.
Einige Beeren hat die Superfood-Welle noch nicht für sich entdeckt. Ein Geheimtipp ist zum Beispiel die Saskatoon-Beere, die einst von amerikanischen Ureinwohnern geschätzt wurde. Erst in den letzten 30 Jahren wurden neue Sorten wie Saskatoon Saskablue® gezüchtet. Aus ihren weißen Blüten reifen in nur sieben bis acht Wochen blaue Beeren heran, die im Aussehen und auch aromatisch an Heidelbeeren erinnern.
Eine absolute Beerenneuheiten ist die Pointilla® Amoroso®. Ihre Beeren enthalten ebenso zahlreiche gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe, wie ihre wilden Verwandten. Dabei schmecken sie angenehm süß und fallen durch ihr ungewöhnliches Aussehen ins Auge: die roten Beeren sind mit winzig kleinen weißen Punkten übersät.