Am Rand des Cocktailglases drapiert, als Topping auf einem Fruchteisbecher oder als Dekoration für Desserts und Kuchen – Physalis sind ein echter Hingucker. Aber kann man die Physalis auch hierzulande kultivieren?
Legt man die Blätter des „Lampions“ zurück, kann man die gelben Beeren direkt vom Stiel genießen. Ihr exotisches Aroma, das an Kokos, Vanille und Ananas erinnert, kommt nicht von Ungefähr – schließlich stammt die Pflanze ursprünglich aus dem Hochland Perus und Chiles und wird daher auch Andenbeere genannt.
Die Früchte, die man im Obstregal findet, stammen meist aus Anbaugebieten in Südamerika und Afrika. Doch man kann die geschmackvolle Beere auch hierzulande, im eigenen Garten ernten.
Beliebt ist der Versuch, aus den Samen exotischer Früchte auf der Fensterbank Pflanzen nachzuziehen. Das klappt prinzipiell auch bei Physalis, ist jedoch mehr ein spielerisches Experiment als erfolgreiches Gärtnern.
„Am besten man pflanzt vorgezogene Jungpflanzen“, empfiehlt der Schweizer Obstexperte Kobelt. „Wir gewinnen diese aus Stecklingsvermehrung. Das hat den Vorteil, dass die Ernte früher und reicher ausfällt, da die Pflanze besser verzweigt und schneller wächst.“
An einem sonnigen Standort tragen die Physalissträucher ab Mitte Juni die ersten reifen Beeren. „Dass sie voll ausgereift sind, erkennt man daran, dass das Laternchen nicht mehr grün, sondern gelb und leicht bräunlich gefärbt ist.“
Um die Anzahl der Früchte zusätzlich zu erhöhen, empfiehlt der Schweizer, ab einer Wuchshöhe von 50 Zentimetern „auszugeizen“.
Ähnlich wie bei Tomatenpflanzen entfernt man hier die in den Achselknospen entstehenden Austriebe. So spart die Pflanze Energie, die sie für die Bildung von Früchten verwenden kann.
Schließlich vollbringt die Physalis einen wahren Kraftakt: Innerhalb eines Jahres treibt sie aus, blüht und bildet Früchte.
Ob große oder kleine Früchte – nicht nur für Kinder ist es ein Genuss, sich eine Andenbeere frisch vom Strauch gepflückt schmecken zu lassen. Außerdem ist sie mit ihrem hohen Gehalt an den Vitaminen A, B und C ein gesunder Snack.
Dank ihrer natürlichen Schutzhülle, dem filigranen Lampion, ist sie zudem kaum anfällig für Schädlinge. Die Kirschessigfliege zum Beispiel hat bei ihr keine Chance, an die verführerischen Früchte heranzukommen.
„Wer beim ersten Versuch Gefallen am Gärtnern mit Andenbeeren gefunden hat, dem empfehle ich, den Strauch im Oktober oder November stark zurückzuschneiden, sodass nur die Haupttriebe zurück bleiben. An einem frostfreien Ort überwintert, wird der Strauch im nächsten Jahr sogar noch mehr Früchte tragen.“, so der Experte Kobelt.