Das flächig wachsende Raue Salomonssiegel (Polygonatum hirtum), wegen der Farbe seiner Rhizome auch Weißwurz genannt, hat sattgrüne Blätter, während die anderen Arten meist bläulichgrün sind. Eine Ausnahme: Polygonatum odoratum ‘Variegatum’, dessen graugrüne Blätter ganz vornehm einen cremeweißen Rand haben. Es wächst etwas langsamer. Und eine besondere farbliche Auslese stammt von Polygonatum multiflorum ab, treibt im Frühjahr kupferbraun bis violett aus und behält diese Blattfarbe bis zur Blütezeit bei.
Für den deutschen Namen Salomonssiegel gibt es mehrere Erklärungen. Alle haben mit dem König Salomo aus dem Alten Testament zu tun. Daher leuchtet mir am ehesten ein, dass die Narben der vorjährigen Stängel an den unterirdischen Rhizomen der Pflanze den Namen gaben. Sie sollen dem Abdruck des Siegelrings von König Salomo ähneln. Eine andere Erklärung, wonach König Salomo die Rhizome der Pflanze zum Sprengen von Felsen verwenden ließ, die seinem Tempelbau im Wege standen, klingt aber etwas abenteuerlich. Aber als ich neulich ein altes Wegepflaster ausbessern wollte, entdeckte ich, dass sich in die Ritzen kräftige weiße Rhizome geschoben hatten. Nanu! So hatte sich die Raue Weißwurz von der Seite her ins Pflaster gezwängt. Daher halte ich durchaus für möglich, dass sie es sogar anheben kann.
Mehr zur Giftigkeit des Salomonsiegels finden Sie hier.
Wenn Sie gern mehr Pflanzen haben möchten, schneiden Sie kräftige Rhizome im März in Stücke von 3 cm Länge, dann legen sie waagerecht auf ein Vermehrungssubstrat in eine Kiste und decken sie mindestens 1 cm hoch mit Sand ab. Und gießen nicht vergessen! Folglich nach einem Jahr entwickeln sich viele Jungtriebe, die herausgenommen und vereinzelt werden können.
Den Salomonssiegeln können Sie teilen, topfen, aussäen, jäten und mehr. Aber vergiften tut er Sie nicht. Und natürlich dürfen Sie die Beeren nicht essen.
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