Heute schon die Männer – und Frauen – in Grün entdeckt? Wer wachen Blickes durch seinen Wohnort läuft, sieht sie überall in den Gärten und Parks: Landschaftsgärtner in ihrer typischen grünen Arbeitskleidung. Denn Grün ist ihr Programm: der dichte Rasen auf dem Sportplatz, die neue Teichanlage im Stadtpark, die in Form geschnittenen Hecken.
Der Beruf des Landschaftsgärtners ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. „Gestalterisches Arbeiten mit und in der Natur ist unser Metier“, so Garten- und Landschaftsbau-Unternehmer und Ausbilder Olaf Kirsch aus Kobande, Mecklenburg-Vorpommern. „Die Resultate unserer Arbeit kann man überall sehen und anfassen und manchmal sogar darauf liegen: wie auf einem vor Kurzem verlegten Rollrasen einer Liegewiese im Schwimmbad.“
Für den Beruf des Landschaftsgärtners sind Jugendliche – Jungs wie Mädchen – geeignet, die ihren Arbeitsplatz gerne im Freien haben, also keine Stubenhocker, denn hier heißt es Wind und Wetter trotzen und anpacken können. Neben einem ausgeprägten Hang zur Natur, benötigen Auszubildende im Garten- und Landschaftsbau vor allem technisches Geschick, mathematisches Verständnis und Kreativität.
Wer zudem Teamgeist, körperliche Belastbarkeit und handwerkliche Begabung mitbringt, ist in diesem vielseitigen Beruf genau richtig. Auch weibliche Bewerberinnen müssen keine Angst vor schweren Aufgaben haben: Für die massigen Tätigkeiten gibt es heute entsprechende Maschinen und Werkzeuge. Die dreijährige Ausbildung zum Landschaftsgärtner beinhaltet neben der überwiegend praktischen Arbeit im Betrieb auch die Vermittlung von Theorie in der Berufsschule, oftmals als Blockunterricht. Neben Pflanzenkunde und einer Vielzahl lateinischer und botanischer Pflanzennamen stehen beispielsweise Technik und Mathematik, Gestaltungsgrundlagen, Flächen-, Lage- und Höhenmessungen auf dem Stundenplan.
In überbetrieblichen Lehrgängen werden weitere Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, unter anderem der richtige Umgang mit der Motorsäge oder die exakte Verarbeitung von Naturstein. In den Betrieben erfahren die angehenden Landschaftsgärtner die gärtnerische Praxis in allen Bereichen. Unter anderem lernen sie Beete und Wege, Terrassen und Treppen anzulegen, aber auch, wie verkehrsgefährdende Bäume gefällt und Wurzeln gerodet werden, wie Erdarbeiten und Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt werden oder auch Teiche und Schwimmteiche fachmännisch angelegt und traumhafte Gärten entworfen werden.
Landschaftsgärtner Olaf Kirsch, seit 1992 selbstständig, weiß wovon er spricht: „Allen Jugendlichen, die Interesse an einer Ausbildung als Landschaftsgärtner haben, kann ich sagen, sie haben gesicherte Zukunftsaussichten, denn die Experten für Garten und Landschaft sind begehrte Fachkräfte. Die Perspektiven für Landschaftsgärtner sind ausgesprochen gut, die grüne Branche boomt seit Jahren.
Immer mehr Städte und Kommunen, aber auch Gewerbetreibende und Privatleute schätzen den Mehrwert von Grün für Menschen und Umwelt.“ Nach der Abschlussprüfung muss daher noch lange nicht Schluss sein, denn für Landschaftsgärtner gibt es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit einigen Jahren Berufspraxis kann man sich zum Techniker ausbilden lassen oder seinen Meister machen. Eine Selbstständigkeit mit eigenem Betrieb ist ebenso möglich wie eine Anstellung bei Kommunen oder in der Industrie.
Landschaftsarchitektur/Landschaftsbau lässt sich anschließen. „Schritt, für Schritt können Engagierte so ganz individuell ihre Karriere vorantreiben“, so Olaf Kirsch, der sein Studium an der Fachschule für Gartenbau in Erfurt, Fachrichtung Garten- und Landschaftsgestaltung, abgeschlossen hat. „Jede erfolgreiche Laufbahn fängt aber bekanntlich mit dem ersten Schritt an – und der ist und bleibt die erfolgreiche Ausbildung.
Ich rate daher allen Jugendlichen, die sich für den Beruf des Landschaftsgärtners interessieren, vorher ein Praktikum in einem Ausbildungsbetrieb zu machen. Nur so erhält man ein realistisches Bild vom Arbeitsalltag und kann selber einschätzen, ob man für die Ausbildung als Landschaftsgärtner geeignet ist.