Wo man baut, pflanzt man Bäume, sagt ein Sprichwort. Angesichts immer kleinerer Baugrundstücke ist die Frage nach einem geeigneten Baum durchaus eine Entscheidung, die einiges Kopfzerbrechen bereiten kann. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Der Kauf eines Hausbaums ist meist eine Anschaffung fürs Leben, und deshalb sollten Sie sich für die Auswahl Zeit nehmen. Studieren Sie einschlägige Bücher und Kataloge, werden Sie schnell feststellen, dass es weitaus mehr Hausgartenbäume gibt als nur die allseits bekannten Kugel-Robinien, Zierkirschen oder Ebereschen.
Das Sortiment hält Baumarten für die unterschiedlichsten Gestaltungsideen bereit. Viele davon sind weit weniger bekannt, aber sowohl optisch als auch funktionell hervorragend für den Garten geeignet.
Unsere kleine Auswahlhilfe enthält
Eine Liste mit geeigneten Arten und Sorten finden Sie am Ende des Artikels.
Die wichtigste Frage, die im Vorfeld zu klären ist, betrifft die Größe des Baumes: Wie hoch und ausladend darf er werden, um nicht zu dominant zu sein?
Schauen Sie sich die in Frage kommenden Bäume in der Nachbarschaft oder in Parkanlagen an. Die gestalterische Faustregel lautet dabei: Ermitteln Sie zwei Drittel der Grundstücksbreite und betrachten Sie die angegebene Wuchshöhe Ihres Wunschbaums. Höher als das errechnete Maß sollte der Baum nicht werden.
Ein weiterer Aspekt ist die Breite und damit auch die Gestalt der Krone. Schmalwüchsige Sorten wie die Rote Säulen-Buche (Fagus sylvatica ‘Dawyck Purple’) oder die Gold-Ulme (Ulmus x hollandica ‘Wredei’) werden trotz ihrer Höhe kaum als störend empfunden. Sie werfen nur wenig Schatten und beanspruchen ebenso wenig Fläche.
Die Kronenform ist – unabhängig vom Platzbedarf – für die gesamte Gartengestaltung von Bedeutung. Säulenbäume und runde Kronenformen, wie die der Kugel-Steppenkirsche (Prunus fruticosa ‘Globosa’), passen gut in formal gestaltete Gärten. Sie können als Höhenelement auf terrassiertem Gelände eingesetzt werden, Blickfang im Vorgarten sein oder dem Garten als „haltender Rahmen“ dienen.
Breite, eher unregelmäßige oder schirmartige Wuchsformen wie bei Goldregen, Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) oder Blumen-Hartriegel (Cornus kousa) unterstreichen naturhafte Gartengestaltungen.
Besonders platzsparend sind viele der ausgesprochenen Trauerformen. Mit ihren lagenweise übereinander liegenden, abwärts gerichteten Zweigen werden sie nur langsam größer. Damit sind sie für die Pflanzung an einem Teichrand bestens geeignet, in der Nähe der Terrasse oder als Blickpunkt auf einer Rasenfläche.
Dazwischen gibt es viele Übergangsformen, wie die von Mehlbeere (Sorbus aria) oder Blasenbaum (Koelreuteria paniculata), die zwar eine geschlossene Krone haben, aber dennoch nicht streng architektonisch wirken.
Neben der Kronenform wird die optische Wirkung eines Baumes auch von der Dicke seiner Zweige oder der Größe der Blätter bestimmt. Ein Fächer-Ahorn oder der Judasbaum (Cercis siliquastrum) wirken sehr filigran.
Dagegen wirken der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) oder der Großblättrige Maulbeerbaum (Morus alba ‘Macrophylla’) im Garten wesentlich dominanter. Allesamt können sie als exklusive Schattenspender im Garten oder an der Terrasse wachsen.
Auf humosen, sauren Böden fühlen sich die Japanischen Ahorne oder Blumen-Hartriegel am wohlsten.
Eine Kronenform mit ganz eigenem Flair bietet die aus Südamerika stammende Scheinbuche (Nothofagus antarctica). Die unregelmäßige, bizarr wirkende Gestalt mit tief dunkelbraunen Zweigen kommt freistehend oder vor hellen Hauswänden besonders gut zur Geltung.
Soll Ihr Baum mit einem Blütenfeuerwerk aufwarten? Auch auf der Suche nach ausgefallenen, gartentauglichen Blütenbäumen gehen Sie nicht leer aus. Sehr ungewöhnlich muten die Blüten des Judasbaumes (Cercis) an. Sie erscheinen nicht nur an den jungen Trieben, sondern auch direkt am Stamm und den älteren Ästen.
Beim Blumen-Hartriegel bewundern wir nicht nur die Blüten, sondern auch die weißen Hochblätter. Sie umgeben die kleinen, kugelförmigen Blüten und gaukeln den Insekten eine viel üppigere Blüte vor. Der Gartenattraktivität kommt das in diesem Fall besonders zu Gute.
Auf diese Weise finden Sie bestimmt genau den Baum, der Ihnen lange Freude bereitet. Berücksichtigen Sie aber in jedem Falle die Bodenverhältnisse, denn der schönste und optisch passendste Baum enttäuscht, wenn seine Bodenansprüche nicht erfüllt sind.
Ein Gehölz für alle Jahreszeiten. Zieräpfel tun sich im Garten gleich mehrfach hervor: im Frühjahr durch die Pracht ihrer weiß bis purpurrosa gefärbten, teils duftenden Blüten, die so herrlich mit Tulpen, Vergissmeinnicht und weißen Narzissen harmonieren. Später begeistert die Fülle ihrer erbsen- bis walnussgroßen Äpfelchen in intensiven Gelb-, Orange- und Rottönen. Bei vielen Sorten bleiben diese über den Laubfall hinaus und sogar bis weit in den Winter haften – sofern die Vögel sie nicht wegnaschen.
Ärgerlich ist es, wenn Schorf die Früchtezier des Zierapfels verunstaltet. Achten Sie daher auf wenig anfällige bzw. resistente Sorten, ‚Red Sentinel‘ bietet sich hierfür zum Beispiel an. Dann machen sich die Zieräpfel wunderbar als kleiner Hausbaum oder Strukturgehölz im Staudenbeet. Wichtig ist ein möglichst sonniger, freier Standort mit frischem, nahrhaftem, humosem Boden ohne Staunässe. Das Pflanzen einer zweiten Sorte ist kein Muss für einen reichen Fruchtansatz, es fördert aber die Befruchtung.
Zierapfelsorten eignen sich auch bestens zum Befruchten von Kulturäpfeln. Daher streut man sie sogar als Pollenspender in Apfelplantagen ein..
Eine gute Ergänzung für einen Hausbaum: Die Hecke als beruhigender Hintergrund im Garten.
Im Artikel „Blühende Hecken – Wissenswertes und Tipps“ haben wir das Wichtigste für Sie zusammengestellt.