Hochbeete sind praktisch und passen in jeden Garten, auch in den kleinsten. Zudem können Sie von einer relativ kleinen Fläche erstaunlich viel ernten. Gartenbuchautor Siegfried Stein weiß warum und sagt Ihnen, wie Sie ein preiswertes Hochbeet ganz leicht nachbauen können.
Ein Hochbeet ist in kurzer Zeit aufgebaut und hat eigentlich nur Vorteile. Zum Ernten duftender Küchenkräuter in bequemer Pflückhöhe und beim Aussäen von Sommerblumen oder Setzen von Gemüsejungpflänzchen brauchen Sie sich nicht zu bücken. Das breite Bord bietet ausreichend Platz für Sämereien, Erntekörbe, Werkzeug, einen dampfenden Kaffee oder ein kühles Glas Bier. Darüber hinaus können Sie völlig unabhängig von gewachsenem Boden gärtnern, z.B. auf steinigem, magerem Gartenboden, sogar auf Beton.
Ab Anfang März, unter einer Abdeckung aus Folie oder Vlies auch etwas früher, beginnen Sie mit der Aussaat, z.B. von Sommerblumen oder Frühgemüse. Die unteren Schichten im Hochbeet aus unverrotteter Masse bilden beim biologischen Abbau Wärme, die vor allem den ersten Kulturen warme Füße beschert. Achten Sie darauf, dass jede Lücke sofort wieder geschlossen wird, etwa wenn der erste Salatkopf in die Küche wandert. Am schnellsten geht das mit Gemüsejungpflanzen. Auch das Nachsäen mit schnell wachsenden Arten, wie Asia-Salaten, Radieschen, Rauke oder Kresse, sorgt für zügigen Schulterschluss. So entwickelt sich fast von ganz allein eine bunte, dekorative Mischkultur, bei der aromatische Küchenkräuter nicht fehlen dürfen.
Oregano, Thymian, Schnittlauch oder Salbei können sogar über Jahre bleiben. Petersilie, Kerbel oder Dill möchten jährlich nachgesät werden. Über Sommer wachsen Karotten, Rettiche, Kohlrabi oder Chinakohl. Wurzelgemüse entwickelt sich im lockeren Substrat besonders gut. Nicht vergessen: Um das Bild abzurunden, dürfen farbenfrohe Sommerblumen nicht fehlen. Rankende Kapuzinerkresse kann sich, am Beetrand gepflanzt, über den Rand hängen lassen und Studentenblumen helfen, das Substrat nematodenfrei zu halten.
Übrigens gedeihen im Hochbeet wärmeliebende Kulturen auch deshalb so gut, weil sich das enthaltene Substrat leicht erwärmt. Zusätzlich zur Abwärme der verrottenden unteren Schichten heizt die Sonne die Seitenwände auf. Darüber hinaus ist Frühjahrs-Staunässe dank der guten Drainagewirkung von Holzhäcksel und Baumschnitt kein Thema. Das verkürzt Kulturzeiten, lässt Kopfsalat oder Rettich größer werden und erhöht die Vitalität der Langzeitkulturen. Zudem entstehen beim biologischen Abbau pflanzenverfügbare Nährstoffe. Deshalb können Sie vom Hochbeet einiges mehr ernten als aus gewachsenem Boden.
Füllen Sie das Beet zunächst mit einer Lage aus Gehölzschnitt, der so elegant entsorgt werden kann. Dann folgt eine dicke Lage aus Küchenabfällen, klein gehäckseltem Holz aus dem Schredder und Laub. Haben Sie am Standort Ihres Hochbeets Rasen abgestochen, kommen diese Rasensoden mit dem Gesicht nach unten auf diese Schicht. Wenn vorhanden, kann hier auch verrotteter Mist, Grobkompost und Gartenboden beigemischt werden.
Die oberste Schicht besteht aus einer 10 bis 20 cm dicken Schicht Blumenerde, Reifkompost oder einer Mischung aus beiden. Füllen Sie das Beet ruhig bis an den oberen Rand. Das locker eingefüllte Substrat wird sich sicher noch etwas setzen. Wenn Baumschnitt und Pflanzenabfälle verrotten, senkt sich die Substratoberfläche erneut. Einfach jedes Jahr bis zum Rand auffüllen. Reifkompost in guter Qualität bekommen Sie auch bei kommunalen Kompostanlagen.