Nach dem Winter sieht der Rasen oft richtig unansehnlich aus. Lücken auf Schritt und Tritt, Moos im Rasen, wohin das Auge blickt. Ab und an ein frisches grünes Hälmchen. Soll das Grün tatsächlich so in die Saison gehen? Wenn Sie Ihren Rasen vertikutieren, beseitigen Sie viele Probleme.
Rasen sollte möglichst dicht werden. Und grün. So richtig englisch – das ist der Traum vieler. Und Gänseblümchen müssen dort auch nicht sein, obwohl es natürlich naturnäher wäre. Manch eine/r sieht das anders, und das ist ja auch in Ordnung. Wenn Sie Ihrem Rasen genügend Pflegeeinheiten spendieren, kommen Sie Ihrem Traum ganz nah. Das Vertikutieren gehört in vielen Fällen einfach dazu.
Wenn das Gartenjahr beginnt, muss erst mal das Grün aus seinen Startlöchern kommen. Wenn die Temperaturen langsam in den Wohlfühlbereich steigen und die Halme ab 8 Grad wachsen wollen, wird mit einem Langzeitdünger gefüttert. Irgendwann wird es dann Zeit für den ersten Schnitt. Danach ist der braune Filz vom Vorjahr aber immer noch da und nimmt den Gräsern Licht und Luft. Der muss weg, und nun wird es heftig: Vertikutieren steht jetzt auf dem Programm.
Hätten Sie es gewusst? In dem Wort „Vertikutieren“ verstecken sich vertikal, also senkrecht, und cut für schneiden. Die Technik, die dabei hilft, hat also vertikal rotierende Federstahlmesser, die den Boden anritzen. Nur zwei, drei Millimeter tief. Die preiswerteste Methode ist das Vertikutieren mit einem Hand-Schneidrechen. Das dauert, ist schweißtreibend und spart Ihnen den Wochen-Obolus fürs Fitnesscenter. Einfacher und schneller geht das Rasenlüften allerdings mit einem Elektro- oder Benzin-Vertikutierer.
Bei mit Benzin betriebenen Geräten bestimmt die Tankgröße und bei Elektro-Vertikutierern die Erreichbarkeit der Steckdose die maximale in einem Arbeitsgang zu bewältigende Fläche. Als mögliche Alternative sind seit einiger Zeit auch akkubetriebene Vertikutierer (Lithium-Ionen-Akku) im Handel erhältlich.
Manchmal ist es jedoch auch mit einem leistungsstarken Gerät eine ziemlich ruppige Angelegenheit. Vor allem, wenn der Boden kurze Unebenheiten aufweist. Dann graben sich die Zähne schnell tiefer ein als drei Millimeter und zerschneiden die Gräserwurzeln. Bei einer holprigen Fläche ist ein „Einachser“ mitunter eine gute Wahl. Bei diesem Gerätetyp sind die Hinterräder nur Stützräder ohne Achsenverbindung, was ihn insgesamt wendiger macht.
Wer Rasen vertikutiert, weiß, welche Mengen dabei anfallen. Damit kommen Elektrogeräte oft besser zurecht. Mit höheren Drehzahlen schaffen die Messerwellen den Filz schwungvoller aus dem Gras, und die Geräte lassen sich auch etwas besser im Zaum halten.
Manche Vertikutierer zeigen sich mitunter auch wenig kooperativ, wenn es langsam voran gehen soll. Die rotierenden Messerwalzen erzeugen einen ungewollten Vortrieb, und die Geräte lassen sich nur mit fester Hand bändigen. Auch das Füllen des Fangkorbes vollzieht sich oft nicht so, wie man sich das wünscht. Bevor der Sack voll ist, verstopft zum Beispiel der Auswurfkanal, und der ganze Filz bleibt auf dem Rasen. Es lohnt sich also, die verschiedenen Geräte zu vergleichen.
Nach dem Vertikutieren kommt die Kür: Nachsäen, wenn nötig, düngen, wässern und – einfach wachsen lassen. Bald erkennen Sie nicht wieder, was Sie vor einer Woche gar nicht sehen wollten.
Kaum zu glauben, welchen Mengen ein Vertikutierer aus dem Rasen fördert. Wer große Kompostboxen besitzt, kann das Material dort verrotten lassen. Dazu wird es gut mit anderen holzigen Gartenabfällen, Staudenresten und angerottetem Kompost vermischt. Das gewährleistet im fertigen Kompost ein ausgewogenes Verhältnis an Nährstoffen. Kompostbeschleuniger aus dem Gartenmarkt unterstützen die Rotte. Ist der Platz am Kompost knapp, lässt sich der Rasenfilz, mit stickstoffhaltigen Hornspänen vermischt, auch als Mulch unter Gehölzen oder auf Beeten verwenden.
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