Es gibt viele gute Gründe, eine Duftnessel zu pflanzen. Oft wird sie nur als Begleitstaude für vermeintlich wertvollere Hingucker wie Sonnenhut oder Kugeldistel beworben. Dabei ist sie durchaus eine Attraktion für sich und auch eine gern gesehene Bewohnerin von Duft- und Kräutergärten.
Duftnessel pflanzen – Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Die schönen Blütenkerzen der Duftnessel (Agastache) schieben sich zielstrebig hoch gen Himmel und decken dabei das Farbspektrum von weiß über rosa und blau bis dunkelviolett ab. Gerade an heißen Tagen verströmen die Blüten und die Blätter des Lippenblütlers einen würzigen, überaus angenehmen Duft, der mal an Pfefferminze, mal an Anis oder Zitrone erinnert.
Typisch für die Staude sind die herzförmigen, häufig gezähnten Blätter, die gegenständig angeordnet sind. Je nach Art und Sorte ist eine Wuchshöhe von weit über einem Meter möglich. Wildformen der Duftnessel sind meist nicht sehr langlebig, säen sich jedoch willig aus.
Eine Agastache blüht von Ende Juni bis in den Oktober hinein zuverlässig. Sie übt dabei eine magische Anziehungskraft auf Bienen und Schmetterlinge aus. Kein anderes Gewächs, nicht einmal der wunderbare Sommerflieder (Buddleja), lockt übrigens so viele Falter in den Garten wie eine Duftnessel!
Agastachen haben viele Namen
Die Duftnessel wird auch gerne – je nach Art und Sorte – als Anis-Ysop, Lemon-Ysop, Mexikonessel, Koreaminze, Bergminze oder Blaunessel bezeichnet.
Gemeinsam ist allen Vertretern der Wunsch nach einem vollsonnigen Standort. Dort erweisen sie sich als recht trockenheitsverträglich – eine geschätzte Eigenschaft in heißer werdenden Sommern. Das Substrat sollte durchlässig, gerne sandig und nicht zu nährstoffreich ausfallen. Allzu viel Stickstoff regt nämlich das Blattwachstum an, wohingegen die Blütenpracht eher nachlässt.
Winternässe bekommt einer Agastache nicht. Schwere, lehmige Böden vermischen Sie daher am besten mit etwas Sand, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.
Die Pflanzung kann im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Achten Sie dabei auf den passenden Abstand, der stets etwa die Hälfte der zu erwartenden Wuchshöhe betragen sollte. Zusätzliches Wasser benötigt eine Duftnessel meistens nur beim Anwachsen sowie in einer längeren Trockenperiode. Gießen Sie dann am besten in den Morgen- oder Abendstunden.
Im Frühjahr freut sich eine Agastache über eine Schaufel Kompost oder einen anderen organischen Dünger. In dieser Zeit können Sie die Pflanze auch teilen und vermehren. Für die Vitalität ist eine Teilung jedoch nicht nötig.
An einem passenden Standort überwintert die Agastache meistens problemlos. Besonders in rauen Lagen ist jedoch eine Abdeckung mit Reisig ratsam. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, gräbt eine empfindliche Sorte samt Wurzelballen vor dem Winter aus. Im Topf überwintert die Pflanze dann am liebsten in einem hellen, aber kühlen Raum bei etwa 10 bis 15 Grad Celsius.
Das Sortiment der Duftnesseln wächst stetig. Es gibt die „kühleren Temperamente“, die bei uns gut durch den Winter kommen. Sie blühen stets violett-blau oder weiß. Aber auch die Vertreter aus wärmeren Klimazonen können in geeigneten Lagen im Garten ausgepflanzt werden.
Besonders robuste Duftnesselarten stammen aus den gemäßigten Breiten Nordamerikas (Agastache foeniculum) sowie aus Korea (Agastache rugosa), daher auch der Name Koreaminze. Letztere verströmt ein kräftiges Minzaroma.
Die „Heißblütigen“ unter den Duftnesseln stammen von der Ursprungsart Agastache mexicana ab, die in Mexiko und dem Süden der USA gedeiht. Sie wird auch häufig Lemon-Ysop oder Limonadenpflanze genannt, denn Blätter und Blüten duften und schmecken wunderbar nach Zitrone.
Die hohen Blütenkerzen der Agastachen sorgen für vertikale Akzente im Staudenbeet. Prachtkerzen (Gaura), Indianernesseln (Monarda), Nachtkerzen (Oenothera) oder Kugeldisteln (Echinops) sind schöne Pflanzpartner. Duftnesseln harmonieren zudem bestens mit „Teller“-Blüten, wie sie etwa Zinnie, Anemone und Rudbeckia zu bieten haben. Mit Ziergräsern, zum Beispiel der Rutenhirse (Panicum) oder dem Lampenputzergras (Pennisetum), lassen sich prärieartige Pflanzungen gestalten.
Blätter und Blüten der Duftnesseln sind essbar und eignen sich hervorragend für Teeaufgüsse. Die Blätter der Koreaminze verleihen Eintöpfen und Eierspeisen eine besonders aromatische Note. Die Mexikanische Duftnessel macht sich auch gut in Erfrischungsgetränken. Junge Blätter des Anis-Ysops können, ähnlich wie Kerbel, als Bestandteil von Kräuter- oder Fischsuppen dienen.
Die Blüten sind zudem eine schöne Deko auf Gerichten aller Art. Bestreuen Sie doch einfach mal Obstsalate und Süßspeisen mit den kunterbunten Blüten!
Pürieren Sie fünf Triebspitzen der Duftnessel (ca. 10 cm Länge) mit 80 ml Zitronensaft und 50 g Zucker. Geben Sie alles durch ein Sieb und füllen Sie das Ganze mit einem Liter Mineralwasser auf. Fertig ist eine köstliche Limonade.
Das sind die Top-Themen: