Der Binsenkaktus, auch Rutenkaktus genannt, ist ein baumbewohnender Kaktus aus Brasilien mit hängendem Wuchs. Nicht Kugel, nicht Säule, wird er oftmals gar nicht als Kaktus wahrgenommen. Dabei trifft man den Binsenkaktus , der auch Korallenkaktus genannt wird, relativ häufig an. Außerdem hat er keine Dornen, was den Umgang mit ihm erleichtert. Lesen Sie hier Pflegetipps und Hinweise zum Standort der Binsenkaktus-Pflanze.
Etwa drei Dutzend Arten von Rhipsalis capilliformis
sind bekannt, deren lange Sprossglieder von fadendünn bis fingerdick sein können. Sie verzweigen sich quirlig und man lässt sie am besten lang aus einer Ampel herabhängen. An den Areolen (warzenartige Polster) bilden sich oft feine Luftwurzeln, mit deren Hilfe die Pflanze Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt.
Am häufigsten wird die gezeigte Art im Handel angeboten, die mit korrektem Namen mittlerweile Rhipsalis teres fo. capilliformis heißt. Die kleinen Blüten sind meist weiß. Sie erscheinen im Winter und Frühjahr und sind wenig spektakulär.
Der Binsenkaktus sieht nicht wie ein Kaktus aus und er lebt auch nicht in Wüsten. Vielmehr wächst er als Epiphyt in den Astgabeln von Bäumen und passt deshalb auch bei uns gut auf einen Epiphytenstamm.
Direkte Sonne möchte der Kaktus aus tropischen Wäldern nicht, ein heller bis halbschattiger Standort ist gut geeignet. es empfiehlt sich daher für einzelne Arten auch die Fensterbank. Im Sommer kann der Topf durchaus im Freien, zum Beispiel in der Astgabel eines Baumes, hängen.
Temperaturen um 20 °C sind angemessen, in der winterlichen Ruhezeit genügen auch 15 °C. Trotz der Ruhephase wird empfohlen, den Binsenkaktus an einer hellen Stelle zu halten.
Der Binsenkaktus ist ein pflegeleichter Geselle und braucht nicht viel zum Gedeihen. Im Sommer mäßig, dabei regelmäßig gießen und dem Gießwasser alle drei bis vier Wochen einen Volldünger zugeben. Anders als die meisten Kakteen darf Rhipsalis auch im Winter nicht zu trocken gehalten werden.
Die Sprosse dürfen nicht schrumpfen, denn dann sind sie verloren und werden abgestoßen. Häufiges Besprühen bekommt der Pflanze gut. Es lohnt sich darauf zu achten, dass die Luftfeuchtigkeit stabil und gleichbleibend hoch ist.
Bei häufig nassem Wurzelballen kommt es zu Wurzelfäule. Schmierläuse treten bei zu warmem Winterstand auf.
Als Substrat eignet sich Orchideensubstrat (epiphytische Lebensweise!) besonders gut, doch auch jede gute Blumenerde ist geeignet. Es empfiehlt sich, etwa alle zwei Jahre im Frühjahr umzugetopfen und dem Binsenkaktus neues Substrat zu gönnen.
Der Binsenkaktus braucht nicht geschnitten zu werden. Er wächst bis zu seiner maximalen Größe und hält dann inne.
Neben der Vermehrung durch Samen aus dem Fachhandel, lässt sich der Binsenkaktus auch unkompliziert über Stecklinge vermehren. Trennen Sie dazu im Frühjahr und Sommer mit einem gesäuberten und scharfen Messer mehrere, mindestens 10 cm lange Triebe ab. Diese werden später in kleinen Gruppen eingetopft. Zuvor sollten die so gewonnenen Stecklinge jedoch etwa 10 Tage an einem sonnigen Platz auf dem Anzuchttopf oder auf einem Küchentuch antrocknen, um das Eindringen von Keimen an der Schnittstelle zu vermeiden.
Bereiten Sie einen Anzuchttopf vor und nutzen Sie Kakteenerde oder mischen Sie Blumenerde mit Sand. In dieses Substrat werden die Stecklinge bei einer Einpflanztiefe von mindestens 3 cm eingesetzt. Halten Sie das Substrat nur leicht feucht. Der Binsenkaktus freut sich stattdessen über hohe Luftfeuchte, die Sie auch durch leichtes Besprühen erzeugen können. Um ein gutes Anwurzeln zu gewährleisten, wird ein heller bis halbschattiger Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung gewählt.