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Voraussichtliche Lesedauer:  9 Minuten

Frauenhaarfarn: Eleganz im Zimmergarten

Von GartenFlora

Die filigranen, hellgrünen Wedel auf drahtigen Stielen und der elegante Wuchs wecken Begehrlichkeiten, doch der Dreieckige Frauenhaarfarn ist etwas kapriziös. Nichtsdestotrotz gehört er zu den beliebtesten Zimmerfarnen. Wie er sich in Ihrem Zuhause wohlfühlt, verraten wir in diesem Porträt.

Steckbrief

Name

Adiantum raddianum

Frucht

keine

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

frisch bis feucht, kalkarm

Wuchshöhe

40 bis 50 Zentimeter

Lichtverhältnisse

Halbschatten bis Schatten

Wuchsbreite

40 bis 50 Zentimeter

Verwendung

Zimmerpflanze

Wuchsform

Farn

Winterhärte

nicht winterhart

Blüte

keine

Giftigkeit

leicht giftig

Blatt

gefiedert

Dreieckiger Frauenhaarfarn

Vom Frauenhaarfarn sind etwa 200 Arten bekannt, die meist in den tropischen Regionen der Erde zu Hause sind. Frauenhaarfarne werden botanisch der Pflanzenfamilie der Saumfarngewächse (Pteridaceae) zugeordnet. Als Zimmerpflanzen sind nur etwa ein halbes Dutzend der Arten bei uns im Handel angekommen. Der Dreieckige Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum) aus den tropischen Landstrichen Südamerikas ist davon der bekannteste.

Ein Frauenhaarfarn wächst auf einem moosbewachsenen Felsen. Foto: AdobeStock_Yuphayao Pooh's
Der Frauenhaarfarn mag es gerne geschützt. [Foto: AdobeStock_Yuphayao Pooh’s]

In seiner tropischen Heimat wächst dieser Farn bevorzugt auf Waldböden, zwischen feuchten Felsspalten oder entlang von Flüssen und Bächen.

Uralte Erdbewohner

Farne bewohnen den Planeten bereits seit 400 Millionen von Jahren. Damit gehören sie mitunter zu den ältesten Pflanzen der Welt. Noch unglaublicher ist da nur die Vorstellung, dass die Farne von damals bis zu 30 Meter hoch werden konnten.

Wuchs und Aussehen

Keine Blüten, keine Früchte, dafür ganzjährig ein wunderschöne edles Dunkelgrün: Typisch Farn, gibt sich auch der Dreieckige Frauenfarn unauffällig. Auch um seine Vermehrung erregt er wenig Aufsehen. Farne produzieren an ihren Blattunterseiten winzige Sporen, die bei Reife freigesetzt und dann von Wind oder auch Wasser verbreitet werden.

Nahaufnahme eines Frauenhaarfarn-Triebes, von oben fotografiert. Foto: AdobeStock_Mang-Kelin
Da seine Farnwedel an der Basis breiter und an den Spitzen dünner sind, nennt man ihn „Dreieckigen“ Frauenhaarfarn. [Foto: AdobeStock_Mang-Kelin]

Seine Farnwedel streckt der Frauenhaarfarn zunächst aufrecht in die Höhe, im gehobeneren Alter lässt Addiantum raddianum die Triebespitzen dann aber elegant herabhängen. Bei guter Pflege kann dieser Farn dann auch bis zu 50 Zentimeter hoch werden. Die Blätter reihen sich wechselständig entlang der dunklen Zweige.

Der beste Standort für den Zimmerfarn

Der Frauenhaarfarn ist nicht winterhart und wird daher meist in Innenräumen kultiviert. Er mag einen halbschattigen bis schattigen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dabei sollten die Zimmertemperaturen warm sein, 20 bis 25 Grad Celsius sind ideal. Im Winter sind wiederum Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius optimal.

Achtung, lichtscheu!

Tropische Pflanzen wie der Frauenhaarfarn, die darauf spezialisiert sind, im lichtarmen Unterholz zu wachsen, reagieren oft empfindlich auf direktes Sonnenlicht. Im Zimmer sollten Sie also ein etwas dunkleres Plätzchen wählen.

Wer möchte, kann den Frauenhaarfarn über die Sommermonate auch draußen an einem geschützten, schattigen Plätzchen aufstellen.

Topf und Substrat

Wählen Sie ein durchlässiges und leicht humoses Substrat für den Frauenhaarfarn, das im Idealfall auch einen leicht alkalischen oder wenigstens neutralen pH-Wert besitzt. Sorgen Sie außerdem mit einer Drainageschicht und Abzugslöchern im Topf für ungestörten Wasserabfluss. Die Zeit zum Umtopfen ist etwa alle zwei Jahre gekommen.

Pflege des Frauenhaarfarns

Man benötigt eine gute Portion Fingerspitzengefühl für die Pflege dieses hübschen, kleinen Farnes. Hohe Luftfeuchtigkeit und eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit sind dabei überlebenswichtig. Denn ein kleiner Topf trocknet schnell einmal unbemerkt aus, und schon rollen sich die Blättchen.

Diese eingerollten Wedel erholen sich leider auch nicht mehr – man schneidet sie in diesem Fall ab und taucht den Ballen anschließend in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Oft lässt sich der Farn dann zum erneuten Austreiben animieren. Auch eine zu trockene Zimmerluft führt zum Vertrocknen der Wedel.

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Sorgen Sie am besten für eine indirekte Luftfeuchte: Man stellt den Topf auf Kieselsteine in einen wassergefüllten Untersetzer. Ein regelmäßiges Sprühen ist ebenfalls hilfreich. Sprühen Sie allerdings nicht tropfnass, denn auch das nehmen die feinen Blättchen mitunter übel. Sie werden dann schnell braun.

Das Gießwasser sollte weich und zimmerwarm sein. Alle drei bis vier Wochen wird dem Frauenhaarfarn in den Sommermonaten ein flüssiger Dünger in geringer Konzentration zugesetzt.

Ein Frauenhaarfarn im Topf. Foto: AdobeStock_lusyaya
Die Blätter sind in der Regel dunkelgrün. Werden sie sehr hell und durchscheinend, könnte ein Nährstoffmangel dahinterstecken. [Foto: AdobeStock_lusyaya]

Achtung: Fußkälte und Zugluft mag der Frauenhaarfarn gar nicht.

Vermehrung des Frauenhaarfarns

Durch das Teilen von Wurzelstücken können neue Exemplare entstehen. Aber auch die Sporen, die an der Blattunterseite haften, kann man zur Vermehrung des Zimmerfarns nutzen.

Häufige Schädlinge und Krankheiten

Trauermücken können sich gelegentlich im Substrat einnisten. Meistens liegt das aber an einem zu nass gehaltenen Boden. Ein Einrollen der Blättchen ist hingegen die Folge von zu trockener Luft oder zu geringer Bodenfeuchte. Machen Sie daher am besten regelmäßig die Probe mit dem Finger: Feucht, nicht nass, sollte sich die Erde anfühlen.

Frauenhaarfarn in einem hellgrünen Topf. Foto: AdobeStock_RAONI
Gefällt es dem Farn, erreicht er stattliche Größe. [Foto: AdobeStock_RAONI]

Verwendung

Das Badezimmer ist oftmals nicht der geeignetste Ort für Zimmerpflanzen. Für den eleganten Frauenhaarfarn ist das feuchtwarme Milieu in einem Badezimmer aber genau das Richtige. Wenn es dann noch etwas dunkel ist, umso besser!

„Königlich“ bewährt

Die Royal Horticultural Society (auf deutsch etwa: „Königliche Gartenbaugesellschaft“) hat gleich zwei Sorten des Dreieckigen Frauenhaarfarns ausgezeichnet. Der Award of Garden Merit wird Pflanzensorten verliehen, die besonders schön, gesund, aber auch gut im Handel erhältlich sind. Titelträger sind die Sorten ‘Brilliant Else’ und ‘Kensington Gem’.

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